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 Kategorie: Rat und Hilfe Zum jüngsten Beitrag 
Thema: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomiehaze - 17.03.2011 15:33 

Hans (ST)

Hallo, ich möchte euch um euere Unterstützung bitten zum Thema Driade Bindung-Ambivalenz-Autonomie. Der Oberbegriff wäre Beziehung.

Die Begiffe Autonomie und Ambivalenz sind klar definiert. Passt der Begriff Bindung dazu oder gibt es einen besseren Begriff bzw. Beschreibung?

Freue mich auf euere Antworten.

Gruß

haze

 

 

 

 

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A1   RE: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomie heather - 17.03.2011 19:31 

Hallo Hans,

würde mich gern dazu äussern, vorab aber: Was meinst DU? Inwiefern sind die Begriffe „Ambivalenz“ und „Autonomie“ klar definiert für Dich? Und wie passt dann „Bindung“ dazu? Und gibt es einen besseren Begriff als was bzw. wozu???? Und wie kommst Du auf diese Triade (also, dass diese 3 Begriffe zusammengehören)???

 

 

Viele Grüße vom HT- Macher- ich-go

Nadine

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A2   RE: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomie werner - 17.03.2011 20:24 
zuletzt editiert: 17.03.2011 20:28

Wollte nur für alle, die nach Triaden suchen, an die Kriterien für psychographische Triaden erinnern:

"Folgende Kriterien müssen idealerweise erfüllt sein:

a) Die drei Begriffe stehen logischerweise in einem gewissen Zusammenhang.

b) Sie ergeben in Pfeilrichtung jeweils einen Prozessfortschritt (einen Unterschied, der einen Unterschied macht)

c) Sie lassen sich den drei psychographischen Typen oder Charakteren einigermaßen sinnvoll zuordnen."

Nachzulesen hier (und im Gesamtordner Psychographie): http://www.psychographie.de/triaden.htm

@ Hans: Könnte es sein, dass es eine Prozessfolge ist, die nur für du-bezogene Sachtypen gilt und die bei "Ambivalenz" beginnt? Also keine geschlossene Triade, sondern nur eine Abfolge von drei Begriffen? Denn wenn ich dich richtig verstehe, ordnest du "Bindung" dem BT zu, "Ambivalenz" (also das "Vielleicht") dem ST und "Autonomie" dem HT. Das hieße ja, dass mir als BT "Ambivalenz" helfen müsste, wenn ich zu viel "Bindung" erlebe. Das passt für mich aber eher zum Du-Bezogenen.

So gesehen vielleicht tatsächlich eine Innovation, nämlich "kleine Triaden", die für eine Untertyp-Gruppe gelten, aber nicht zu den drei Grundtypen passen. Daran hat glaube ich bisher noch niemand gedacht bzw. etwas dazu geschrieben.

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - 123-Code: 1332)

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A3   RE: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomie haze - 18.03.2011 16:06 

Hans (ST)

Hallo Nadine,

herzlichen Dank für deine Rückmeldung.

Folgenden Sachverhalt hatte ich als Hintergrund zu meinem Theama:

Ein Mensch kommt aus einer intakten Familie, in der die Beziehung (Bindung) zwischen Eltern und Kind gut war und lernt einen Menschen kennen, der aus seiner Familie heraus autonom war. Sie gehen miteinander eine Beziehung ein. Im Laufe der Zeit wird diese Beziehung schwierig, da der eine Mensch aus der guten Beziehung sich in Richtung Autonomie, der andere Mensch sich von der Autonomie in Richtung Bindung entwickelt. Beide verstehen diesen Prozesss nicht, weil er im Unterbewusstsein abläuft. Der Mensch, der sich von der Autonomie in Richtung Bindung entwickelt fordert von dem anderen Menschen immer mehr für die Bindung beizutragen, was die Beziehung letztendlich sehr erschwert, weil der andere Mensch in der Beziehung sich zunehmend ambivalent verhält.

Kann ein Entwicklungsprozess Bindung- Ambivalenz- Autonomie als Driade so dargestellt werden?

In diesem Zusammenhang war meine Frage zu verstehen.

Die Anmerkung von Werner finde ich gut, auch über die Traden bei Untertypen nachzudenken. Vielleicht ist dies eine Anregung über diese Thema nachzudenken und es weiterzuentwickeln.

Gruß

Hans

 

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A4   RE: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomie heather - 18.03.2011 16:40 

Na Hans,...

Wenn ich Deine Aussage richtig verstehe, dann bedeutet für Dich „gute“ Bindung nicht dasselbe wie Autonomie.

Aus meiner Sicht entsteht Autonomie aus der Qualität einer Bindung: Ein Mensch mit einer guten, sicheren  Bindung kann erst autonom werden, sich autonom fühlen und sein. Auf die Triaden bezogen, wäre dann aus meiner Sicht eher die Richtung von Bindung hin zu Autonomie und nicht umgekehrt?!

Für mich passt allerdings die „Ambivalenz“ hier noch nicht rein- Ambivalenz ist die „Koexistenz nebeneinander bestehender gegensätzlicher Gefühle“ (lt. AMDP- System)- ist es das, was auch DU darunter verstehst? Und wenn ja, wie ist es dann als nächster Schritt in der Triade zu verstehen??

Ich freu mich auf Deine Antwort.

Viele Grüsse aus dem grauen Thüringen und allen einen guten Start ins Wochenende…

 

Nadine (HT)

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A5   RE: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomie haze - 18.03.2011 18:55 

Hans (ST)

Hallo Nadine,

danke für deine schnell Antwort. Wenn jemanden in einer Bindung (nicht Beziehung) ist, dann ist er nach meinem Verständnis nicht autonom . Durch die Bindung (z.B Ehe) ist er doch eine Verpflichtung, Bindung an den Partner, eingegangen, oder verstehe ich das falsch.

Unter Ambivalenz verstehe ich zwei widersprüchliche Aussagen mit der gleichen Wertigkeit. (z.B. ich liebe dich - ich hasse dich oder wasch mich- mach mich aber nicht nass). Unter dieser Voraussetzung kann ein Partner dem anderen Partner nichts richtig machen und daher würde dieser Begriff in dieser Triade für mich passen.

Auch die Reihenfolge: Bindung-Ambivalenz-Autonomie wäre für mich logisch. Sofern zwei Menschen eine Bindung eingehen, in der der eine aus einer guten Bindung kommt und sich in Richtung Autonomie und der andere aus seiner Autonomie in Richtung Bindung entwickelt, sind das zwei gegensätzliche Entwicklungsrichtungen. Das würde nur für diese Konstelation passen, weil der  Partner, welcher sich von der Autonomie in Richtung Bindung entwickelt, vom anderen Partner viel mehr für die Bindung einfordert, als der ander Partner geben kann oder bereit ist zu geben. Um sich selbst zu schützen geht der andere Partner den Weg über die Ambivalenz in Richtung Autonomie, sofern deine Logik richtig wäre, würden sich die beiden Partner in der Mitte zwischen Bindung und Autonomie treffen, was ich bei diesen Klienten nicht erlebt hatte.

Ich wünsche dir ein schönes Wochende und viele Grüße aus BW.

Hans

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A6   RE: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomie heather - 18.03.2011 19:44 

Hallo Hans,

spannend- spannend- spannend, wie so die verschiedenen Typen „ticken“ …und aus Deinen Aussagen zu lesen, vermute ich jetzt fast eher den Untertyp- Bereich, der hier „arbeitet“. Da ich nicht weiss, welche Unterbereiche Deine Bevorzugungen sind, vermute ich jetzt mal bei Dir den Du- Bezug, zumindest erscheint mir das von Dir Geschriebene eher befremdlich und schwer nachvollziehbar (für mich als Ich- bezogenen).

Ich kann absolut nicht teilen, dass jemand in einer Bindung nicht autonom sein kann, im Gegenteil, denn je stärker (und ICH  meine damit vor allem SICHERER) die Bindung, desto grösser das Mass an Autonomie.

Die Bsp. zur  Ambivalenz kenne ich auch so („ich hasse dich, verlass mich nicht…“), bedeuten aber lediglich, dass ich mich dem anderen im Moment nicht verpflichtet habe, mich nicht verBINDLICH zeigen will, nicht weiss, was ich will, nicht authentisch bin etc. – und das wiederum führt freilich dazu, dass der andere Partner nichts richtig machen kann…aber warum passt dann der Begriff in die Triade???  

 

sofern deine Logik richtig wäre, würden sich die beiden Partner in der Mitte zwischen Bindung und Autonomie treffen…“ und ich meine, dass es die Mitte nicht in der Form gibt…noch mal: um autonom sein zu können (und das Gefühl auch leben zu können), müssen Bindungen erlernt und lebbar sein…und das mit hoher Wahrscheinlichkeit schon in früher Kindheit (s. Untersuchungen von Bowlby / Ainsworth).

Übrigens beschreibt Hans Jellouschek sehr schön die Bindungstypen bei Paaren- hier ist u.a. von sicher gebundenen und ambivalenten Paaren die Rede. Alle jedoch sind gebunden, und innerhalb dieser Bindung „erproben“ sie sich in Autonomie…vielleicht sprechen wir aber auch von 2 verschiedenen „Schuhen“?

Dir ebenso ein schönes Wochenende und liebe Grüsse da runter ;-)

Nadine (HT- Macher- ich- g-o)

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A7   RE: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomie werner - 18.03.2011 21:11 

Ich denke nicht, dass man diese drei Aspekte voneinander trennen kann. Niemand ist völlig in Bindung, niemand ist völlig ambivalent und niemand ist auch völlig autonom - es ist immer eine Mischung vorhanden, so wie es auch niemand gibt, der nur denken oder nur fühlen kann.

Die Frage ist für mich eher, wie stets in der Psychographie, ob man eine Bevorzugung hat, zu der man in Beziehungen neigt, etwas, das man mit aller Gewalt zu erreichen oder zu verteidigen sucht, eine Überbetonung, die uns schadet und die wir (in Triaden-Pfeilrichtung?) ausgleichen können.

Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass einem übertrieben ambivalenten (hin- und hergerissenen) du-bezogenen Sachtypen, der in Gefahr ist, in eine Bindung hineingezogen zu werden (gebunden zu werden, passiv, gegen seinen zu schwachen Abwehrwillen), durch einen Rückzug auf stärkere Autonomie geholfen würde - und er dann, wenn er so mehr "Ich" erobert, auch wieder zu einem bewussten und positiven "Wir" gelangt.

Generell habe ich das Gefühl, dass es in dieser Triade mehr um die Ausgewogenheit und weniger um die Prozessrichtung geht. Gerade der Wechsel von "Bindung" zu "Ambivalenz" ist für mich sprachlich nicht ganz schlüssig - aber ich lasse mich gerne aufklären :)

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - 123-Code: 1332)

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A8   RE: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomie werner - 18.03.2011 21:13 

@ Nadine: ich kenne durchaus Paare, bei denen die Betonung sehr auf "Autonomie" liegt. Die haben dann zwei Wohnungen, zwei Konten, zwei Autos, gehen alleine auf Partys und interessieren sich vor allem für sich selbst. Das "Wir" entsteht dann eher zufällig, muss aber nicht sein ...

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - 123-Code: 1332)

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A9   RE: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomie haze - 19.03.2011 12:27 

Hans (Typcode 2113)

Hallo Nadie,

wir reden sicher über unterschiedliche Dinge. Meine Wahrnehmung im Prozess einer Triade Beziehung-Ambivalenz-Autonomie, verstehe ich anders als du. Unterschiedliche Wahrnehmungen lösen eine Diskussion aus, das ist doch gut so! So wie Werner es erklärt, kann ich auch zustimmen.

Das dieses Thema sicher in einer Verletzung der Person im kindlichen Alter von ????Jahren liegt kann ich auch nachvollziehn. Spannend für mich ist es, weshalb es solche Entwicklungen gibt, um eine Erklärung dafür zu bekommen. Ich möchte nicht in der Vergangenheit "rumwühlen", die kann man eh nicht mehr verändern. Aber aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen, dass ist auch ein Thema, was in der lösungsorientierten Beratung nicht vernachlässigt werden sollte.

Deinen Hinweis auf das Thema Untertypen kann ich so nachvollziehen. Auch das wäre sicher ein spannendes Thema in der Psychographie. 

Ich lass mich überraschen, wie dieses Thema weiterentwickelt wird.

Viele Grüße und schönes WE.

Hans

 

 

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A10   RE: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomie werner - 23.03.2011 06:33 

@ Hans: Mir fiel noch ein, dass Dr. Friedmann ja schon vor Jahren ein "Autonomietraining" entwickelt hat, was für ihn als du-bezogenem Sachtyp ja nach deiner Triade eine große Bedeutung hätte. Vielleicht magst du ihm einmal schreiben und schauen, was er dazu sagt?

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - 123-Code: 1332)

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A11   RE: Triade Bindung, Ambivalenz, Autonomie matilde - 13.04.2011 09:35 

Lieber Hans, wie wäre es mit der Triade Ambivalenz, Autonomie, Loyalität (statt Bindung).

Frau Mitscherlich sagte einmal so schön: der Mensch muss seine Ambivalenz aushalten.

 Damit versucht man in Bindungen zu gehen. Der Start des Paares ist ambivalent, jeder erkennt am anderen seine Autonomie und strebt Loyalität um der Bindung willen an. Die meisten Paarkonflikte entstehen in diesem Raum zwischen Autonomie und Loyalität.

Vielleicht schaust du dein Paar einmal unter diesen Gesichtspunkten an.

Matilde

 

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