Tipp der Woche
Der Tipp der Woche gibt (meistens von Werner Winkler verfasst) wöchentlich einen Input aus dem naturellwissenschaftlichen Fundus, häufig mit aktuellem Bezug.
Interesse? Einfach bestellen per Mail (kostenlos, jederzeit widerrufbar) an naturellwissenschaft@t-online.de
Zum Nachlesen finden Sie unten die bislang versendeten Tipps der Woche.
Wie kann man möglichst rasch den Naturelltyp eines anderen erkennen bzw. einen ersten Hinweis bekommen?
Drei Beobachtungen sind hier nützlich:
1. Welche Mimik zeigt der andere?
2. Ist der andere so locker, dass sich seine Gliedmaßen "von selbst" bewegen?
3. Wie sieht es mit der Körperspannung und den parallelen Handbewegungen aus?
Beziehungstypen zeigen vielseitige und ihrer emotionalen Stimmung entsprechende Mimik, Handlungstypen eher ein "Pokerface" und bei Sachtypen sieht man dezente Bewegungen im Gesicht als Hinweise auf das innere Erleben.
Sachtypen sind körperlich häufig/meistens so locker, dass z. B. beim Gehen die Arme von selbst mitschwingen, manchmal sogar die Finger. Beziehungstypen fällt es hingegen ziemlich schwer, völlig entspannt zu gehen, zu sitzen oder zu liegen. Sachtypen neigen auch dazu, Anstrengungen mit Seufzern oder anderen "Urlauten" zu begleiten.
Handlungstypen haben in der Regel eine hohe Körperspannung, speziell im Rückenbereich. Ihr Gang ist wie auf Schienen, sie marschieren eher, als dass sie schlendern. Und wenn sie reden, unterstreichen sie ihre Aussagen gerne mit parallelen Handbewegungen, z. B. indem sie mit beiden Händen durch die Luft schneiden. Bei Sachtypen sieht man das selten spontan, es gibt aber Redner, die sich das antrainieren, um kraftvoller zu wirken. Offizielle Auftritte sind also für die Einschätzung des Naturelltyps mit Vorsicht zu genießen.
Ideal sind immer Situationen, in denen jemand privat und nicht in einer bestimmten Rolle auftritt – oder wenn sich jemand spontan aufregt, ärgert, freut etc. – so kann man z. B. in einer Warteschlange die Zeit sinnvoll nutzen, seine Naturellbeobachtungsgabe zu trainieren :)
Text: Werner Winkler

Diese Woche kam jemand zu meiner Sammlung hinzu, der mir tatsächlich entgangen war: Willy Astor, ein Kaberettist, ernsthafter Musiker (Komponist der Hymne "Stern des Südens" von Bayern München) und vor allem: Wortkünstler ("Wolfgang Amadeus Notarzt", ein Kochbuch von ihm heißt "Wir sehen uns vor Gericht" usw.).
Bei ihm kann man den Ideenreichtum der Beziehungstypen exemplarisch vorgeführt bekommen: https://kultur-in-ebersberg.de/programm/willy-astor/
Sehr lustig, wenn auch manchmal etwas grenzwertiger bzw. derber Humor – aber gut, Kunstfreiheit :)
Seine Webseite ist ebenfalls sehr beziehungstypisch: https://www.willyastor.de
Und wer ihn ihm meistens ernsthafteren (!) Gespräch mit einem anderen Beziehungstyp (Gregor Gysi) sehen bzw. zuhören möchte, hat hier die Gelegenheit: https://www.youtube.com/watch?v=pinz1C9p2fs
Viel Vergnügen damit und schöne Ostern wünscht
Werner Winkler
Bild: Screenshot YouTube

Sie waren und sind sehr nützlich, um sowohl den Grundtyp als auch die Untertypen im Gespräch oder in der Eigenanalyse ausfindig zu machen. Denn wenn man die jeweils drei Möglichkeiten "handgreiflich" vor sich sieht, fällt es leichter, zunächst eine davon auszuschließen und sich dann zwischen den verbliebenen zweien zu entscheiden.
Am Ende hat man dann vier Karten übrig (Grundtyp, drei Untertypen) und kann einige Zeit beobachten, ob sich der erste Eindruck verfestigt.
Ich habe damit auch in größeren Gruppen Typanalysen gemacht und es hat gut funktioniert. Manche haben dann "ihre vier Karten" als Gedankenstütze an die Pinnwand oder den Kühlschrank gehängt bzw. auf ihren Schreibtisch gelegt – so konnten auch die Kolleg:innen sehen, mit welchem Typen sie es jeweils zu tun haben :)
Solche Karten kann man sich auch bequem selbst machen, z. B. aus der A5-Broschüre (auf naturellwissenschaft.org als Download) ausschneiden und aufkleben. Wer gerne einen Satz fertige Karten möchte, kann sie bei mir für je € 5,00 plus Versand bestellen. Eine PDF-Datei zum selbst ausdrucken gibt es gratis auf Anforderung per Mail.
Über Rückmeldungen bei der Anwendung der (alten oder neuen) Karten freut sich wie immer
Werner Winkler

Aus diesem Anlass zeigt das ZDF morgen, am Mo., 7.4. um 20.15 Uhr einen Dokumentar-Spielfilm, der seine "zwei Leben" und wie sich das erste auf sein zweites ausgewirkt hat, beleuchtet.
In der Mediathek hier (jetzt schon und auch nach dem Sendetermin) zu finden: https://www.zdf.de/play/filme/rosenthal-movie-100/rosenthal-100
Da ich als Kind diese Sendung (als eine der wenigen) regelmäßig sehen durfte, blieb mir Hans Rosenthal in guter Erinnerung – im Rückblick aus naturellwissenschaftlicher Perspektive ist mir auch klar geworden, warum: Er war ein mustergültiges Beispiel für einen Beziehungstyp.
Der angesprochene Film zeigt dies eindrücklich: sein freundlicher Umgang mit Kindern, seine Kreativität, seine Lust am Spiel und immer neue Ideen, aber auch seine Emotionalität möchte ich hier hervorheben. Und was den Beziehungstypen unter den hier Mitlesenden sicher auch bekannt vorkommt, taucht im Film durchgängig auf: dass für die vielen Interessen eines Beziehungstyps eigentlich nie genügend Zeit zur Verfügung steht.
Meine Empfehlung also für diesen nicht nur unterhaltsamen, sondern auch zeitweise ergreifenden und lehrreichen Film, der einen mit zurücknimmt in die 1970er-Jahre (inkl. der damaligen Moden, politischen Themen und TV-Kultur).
Text: Werner Winkler
Bild: Screenshot ZDF-Mediathek

Viele seiner Zeitgenossen (wie Kafka, Einstein, Hesse oder Tucholsky) sahen ihn hingegen kritisch und wunderten sich, wie er so ein großes Publikum anziehen konnte.
Ich habe mir eine aktuelle Dokumentation über ihn angeschaut, um nochmal meinen Naturelltyp-Verdacht (Handlungstyp-Denker) zu überprüfen: https://www.arte.tv/de/videos/119539-000-A/geheimakte-rudolf-steiner/
Darin geht es nicht nur um seine positiven Anregungen, z. B. für Medizin, Pädagogik oder Landwirtschaft, sondern auch um seine esoterisch-okkulten und seine nationalistisch-rassistischen Ansichten.
Insgesamt bestätigte sich dabei mein Handlungstyp-Verdacht. Hinweise auf dieses Naturell sind z. B. sein starker Hang zum Autoritären und Patriarchalen sowie sein ausgesprochen starker Geschäftssinn. Sobald er eine Gelegenheit zur praktischen Umsetzung seiner (vielfach von anderen kopierten) Ideen sah, nutzte er diese Gelegenheit. So hat er den Beziehungstyp Goethe nicht nur bewundert, sondern auch fleißig von ihm abgekupfert.
In Bezug auf sein Naturell heißt es in der Dokumentation über ihn, er sei ein "umtriebiger Denker" gewesen, "als Kind introvertiert" und er hätte sich nie "als Suchender, sondern immer als Wissender" präsentiert, zeitweise wäre er fast dem Alkohol erlegen – auch hier also Hinweise auf den Handlungstyp.
Sein erstes von sehr vielen Werken hieß "Philosophie der Freiheit" und am Ende seines Lebens litt er wohl nicht nur an Krebs (woran er schließlich starb), sondern auch an dem, was man heute "burn out" nennen würde.
Für alle, die sich für diesen auf jeden Fall außergewöhnlichen Menschen interessieren, kann ich die ARTE-Dokumentation sehr empfehlen (noch bis Juni in der Mediathek dort verfügbar).
Text: Werner Winkler
Bild: Screenshot ARTE-Mediathek
Als ich selbst noch recht wenig über die Naturelltypen wusste und dieses Wenige den angehenden Psychologischen Berater:innen weitergab, die ich zu der Zeit mit ausbilden durfte, überraschte mich einmal eine Teilnehmerin mit einer Beobachtung: Sie habe bei ihren Haustieren (Hasen und Kaninchen) die gleichen Typunterschiede gesehen wie bei uns Menschen.
Dabei war ihr aufgefallen, dass die Beziehungstyp-Hasen lieber mit den Beziehungstyp-Kaninchen spielten als mit anderen. Und auch eine Kollegin aus der Stuttgarter Schule wusste zu berichten, dass ihr Hund und ihr Mann (beides Sachtypen nach ihrer Einschätzung) ganz ähnliche Verhaltensweisen zeigen.
Nachdem dann später die Hypothese zur Ursache der Typentstehung formuliert war (frühe epigenetische Prägung) klärte sich das weiter auf: denn da wir Menschen ja biologisch gesehen auch Säugetiere sind, war es naheliegend, dass auch andere Säugetiere mehrere Naturelltypen zeigen. Denn offenbar ist es evolutionär gesehen sinnvoll, nicht nur eine "Sorte" eines Lebewesens hervorzubringen, sondern verschiedene Varianten davon.
Was unterscheidet aber nun (im Hinblick auf das Naturell) uns "Menschen-Tiere" von den "nicht-menschlichen Tieren"? Und worin ähneln wir uns?
Ich denke, der Unterschied liegt darin, dass wir Menschen uns unserem naturellbedingten Verhalten entziehen können – wir können uns gegen das angeborene Muster und für eine Alternative dazu entscheiden, ein nicht-menschliches Tier vermutlich nicht (man möge mich belehren, falls es dazu andere Beobachtungen gibt).
Beispiel: Ein Beziehungstyp-Hund und ein Beziehungstyp-Mensch werden von Langeweile geplagt. Der Hund wird dann (gemäß seinem Naturell) versuchen, diese Langeweile durch etwas zu vertreiben, das ihn ablenkt – zum Beispiel durch einen Ausflug den Wald, wo es viel mehr zu entdecken gibt als im Garten seiner "Besitzer". Der Mensch hingegen kann sich bewusst dafür entscheiden, die Langeweile auszuhalten und etwa weiter nichts tun (also das eher sachtypische Muster nutzen).
Ähnlich ist es ja auch mit nicht-naturellbedingten Eigenschaften: Ein Löwe kann sich nicht eines Tages dafür entscheiden, kein Fleisch mehr zu essen und stattdessen mit den Büffeln zu grasen. Wir Menschen haben hier einen Freiraum und können bewusst auf Fleisch verzichten (zeitweise oder dauerhaft). Und genau diesen Freiraum, den "freien Willen", können wir auch im Hinblick auf unsere naturellbedingten Neigungen zeigen, entwickeln, trainieren.
Insofern zeigen uns die Tiere das Naturell viel "ursprünglicher" und unverfälschter als unsere Mitmenschen.
Beobachtungen zu diesem Thema interessieren mich stets, speziell von frei lebenden Tieren! Ein Beispiel dazu: Bei dem Rotkehlchen-Paar, das regelmäßig an der Futterstelle im Garten vorbeischaut, scheint das Männchen Beziehungstyp zu sein (kommt immer her, wenn ich komme, freut sich, wenn Futter daliegt, schaut mir beim Arbeiten zu), wohingegen das Weibchen nur kurz zum Essen kommt und dann rasch wieder verschwindet (also eher das Handlungstyp-Muster zeigt).
Text: Werner Winkler

Gerne können Sie auch eine/n Partner/in oder ein Kind zur Analyse vorstellen. Das Gespräch wird nicht aufgezeichnet oder online gestellt; nur die Anwesenden hören und sehen zu.
Der Zugangslink ist
https://us05web.zoom.us/j/2899799389?pwd=ZG03TVlsWHdYUDZEbmpUbGxFc3hwdz09
Sie benötigen ein Endgerät mit Kamera und Mikrophon. Es wäre freundlich, die Kamera einzuschalten, damit wir uns auch sehen.
Zudem wäre es gut, wenn Sie sich vorab diese Broschüre herunterladen, da wir uns dort auf die "Landkarte" (S. 5) beziehen werden, um Ihre individuelle Gewichtung (die das Naturell definiert) zu untersuchen. Oder Sie halten die Landkarte im Anhang als Bild bereit.
https://www.naturellwissenschaft.org/files/inhalte/naturellwissenschaft/download/Naturell-Broschuere-2025.pdf
Nachdem in den letzten Tagen Saskia Esken und Lars Klingbeil vermehrt in den Nachrichten auftauchen, habe ich mich an einer Naturellanalyse der beiden versucht.
Eine Vorgehensweise bei der Naturellanalyse "aus der Ferne" – also wenn man keine Möglichkeit hat, mit den betreffenden Personen direkt zu sprechen – ist, sie mit anderen zu vergleichen, deren Naturell man bereits analysiert hat.
Bei Saskia Esken fällt die Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Fußball-Bundestrainer Jogi Löw ins Auge. Und der ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Handlungstyp-Denker. Also war das meine erste Typvermutung.
Dann sah ich mir nochmal Videos an, bevorzugt mit Interviews. Ich achte dabei nicht nur auf die Wortwahl, den Redestil und natürlich auf Mimik und Gestik – sondern auch auf den Gesamteindruck. Ergebnis auch hier: vermutlich Handlungstyp, vermutlich Denker.
Drei Quellen zum Nachsehen dazu:
https://www.zdf.de/phoenix/phoenix-vor-ort/phoenix-interview-mit-saskia-esken-spd-chefin-100.html
https://www.nordkurier.de/politik/esken-scholz-miosga-video-szene-renten-zuschauer-reagiert-fassungslos-3234469
https://www.saskiaesken.de/ueber-mich
Bei Lars Klingbeil ist mir bisher nie ein Typverdacht gekommen – und das ist bekanntlich ein Hinweis darauf, dass er vermutlich zu meinem eigenen Naturelltyp (Beziehungstyp) gehört.
Manchmal sieht er Robert Habeck sehr ähnlich, er lächelt sehr viel, spricht offen über seine Kontakte, Freundschaften oder wie sehr er es mag, mit vielen Leuten zu sprechen – ohne dabei viel Zeit aufzuwenden (er muss ja noch mit vielen anderen sprechen, was ebenfalls auf den Beziehungstyp hinweist, vielleicht auch auf einen Wir-Typ).
Interessant finde ich immer, wie sich Promis in Sendungen verhalten, bei denen es absichtlich "privat" zugeht, wie bei "Inas Nacht". Da sind schon Leute wie Markus Söder aufgetaut und gaben mehr von sich preis, als ihnen im Nachhinein lieb war.
Zum Glück war auch Lars Klingbeil war schon in dieser Sendung zu Gast! Da waren meine letzten Zweifel dann ausgeräumt und ich tippe eindeutig auf Beziehungstyp.
Hier zum Nachschauen bzw. etwas zum Nachlesen:
https://www.ardmediathek.de/video/inas-nacht/inas-nacht-mit-lars-klingbeil-und-almuth-schult/ndr/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLm5kci5kZS8xNDA5XzIwMjMtMDctMjAtMjMtMzU
https://www.rnd.de/politik/spd-generalsekretar-lars-klingbeil-auf-social-media-mit-der-ukulele-im-instagram-stream-FF36WPWNGNB4ZGCORIXNRPEW3A.html
Schaut man sich nun mit diesen beiden Naturellanalysen und den schon vorhandenen anderen die aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD an, sitzen am Tisch:
Handlungstypen: Markus Söder, Saskia Esken
Beziehungstypen: Lars Klingbeil, Alexander Dobrindt
Sachtypen: Friedrich Merz, Olaf Scholz (zeitweise dabei)
Da möchte man gerne mal Mäuschen spielen und zuhören, wie die unterschiedlichen Naturelle miteinander verhandeln ...
Text: Werner Winkler
Nicht dass es mir um "Schadenfreude" ginge – aber wie in so vielen außergewöhnlichen Lebenssituationen lassen sich auch nach der Bundestagswahl die Unterschiede beim Umgang mit dem Scheitern zwischen den verschiedenen Naturelltypen recht gut beobachten:
Beziehungstyp (Bsp. Robert Habeck): Fluchttendenz – ich will keine führende Rolle mehr in der Partei spielen, bin gekränkt, weil ich nicht mehr geliebt werde ...
Sachtyp 1 (Bsp. Sahra Wagenknecht): Opferhaltung - ich wurde von "den Medien" benachteiligt bzw. die Umfragen wurden zu meinen Ungunsten manipuliert
Sachtyp 2 (Bsp. Olaf Scholz): Der Fehler liegt nicht bei mir und meinem sturen Festhalten an der Kandidatur, obwohl es einen Kandidaten mit wesentlich höheren Erfolgsaussichten gegeben hätte – trotzdem mache ich weiter und bleibe im Bundestag!
Sachtyp 3 (Bsp. Friedrich Merz): Obwohl ich viel weniger Stimmen bekommen habe als erwartet, ignoriere ich dies und stelle mich als Sieger dar. Kritik an meiner Person verbiete ich mir.
Handlungstyp (Bsp. Christian Lindner): Ich habe alles auf eine Karte gesetzt und verloren, also arbeite ich jetzt einfach woanders, da verdiene ich vermutlich auch mehr.
Interessanterweise hat zumindest Robert Habeck wohl nach der ersten, emotionalen Reaktion doch noch gelassener reagiert und will jetzt doch sein Mandat antreten, also weitermachen anstatt zu flüchten.
Falls ich den anderen "Wahlverlierern" einen naturellwissenschaftlich orientierten Tipp geben müsste (interessanterweise sind alle vier aus meiner Sicht vom Untertyp her "Ich-Bezogene":
- Sahra Wagenknecht: Besser als freie Publizistin arbeiten anstatt mit einer Gruppe von Menschen, die nicht genau das machen, was man selbst möchte.
- Olaf Scholz: Mit 66 Jahren darf man auch in den Ruhestand gehen und jüngeren Platz machen. Sicher wäre ein Buch mit dem Titel "Meine gesammelten Fehler" ein ähnlicher Bestseller wie die Memoiren von Ex-Kanzlerin Merkel.
- Friedrich Merz: Einsehen, dass man nicht als Bundeskanzler taugt (zumal in einer Koalition mit denen, die man noch kurz zuvor beschimpft hat) und anderen Platz machen – vor allem jemand, der/die schon Regierungserfahrung hat. Mit knapp 70 sollte man es auch mal gut sein lassen und nicht versuchen, noch mit Gewalt Erfolg zu haben.
- Christian Lindner: 2-3 Jahre Auszeit wären sicher hilfreich, um den Adrenalinspiegel und das ausufernde Ego auf ein gesünderes Level zu reduzieren. Zudem würden Gespräche mit anderen jungen Eltern vor der Kita oder am Spielplatz den Blick für die wirklichen Probleme derjenigen schärfen, von denen man gewählt werden möchte ;)
Text: Werner Winkler

Normalerweise liest man ja Romane und Erzählungen nicht als Wissenschaftler/in, sondern eher zum Vergnügen – aber ab und zu springen einen aus den Zeilen Beschreibungen von Menschen, Interaktionen oder Situationen in einer Weise an, dass ihre fachliche Relevanz deutlich wird.
So auch im Roman von Ann Napolitano "Hallo du Schöne" aus dem Dumont Verlag.
Eine Kurzbeschreibung findet sich z. B. hier: https://www.buchsichten.de/2024/03/rezension-hallo-du-schone-von-ann.html
Naturellwissenschaftlich betrachtet wird rasch deutlich, dass hier eine Handlungstyp-Frau schreibt. Und dass es ihr nicht entgangen ist, dass Menschen sehr unterschiedlich sind – in ihrem Wesen, der Wahrnehmung der Welt, ihrer Art, Beziehungen einzugehen und zu pflegen, ihrem Umgang mit dem Erwachsenwerden, mit Krankheiten, dem Leben an sich.
Die Autorin läuft aber nicht in die Falle, ihr eigenes Naturell als "das Normale" zu beschreiben und die "Anderen" als Abweichungen davon (wie in vielen anderen Büchern). Nein, sie geht den Unterschieden auf den Grund, ohne es absichtlich oder gar theoretisierend zu versuchen. Ihre Figuren zeigen einfach, wie sie sind, wie sie reagieren, wie sie auf die anderen schauen.
Dabei zeigt sie (und die meisten ihrer Figuren tun es ihr nach) ein großes Maß an Toleranz und Verständnis oder gar Respekt vor dem Geheimnis der Andersartigkeit.
Kein Wunder also, dass Barack Obama dieses Buch als eines auf seiner Leseliste empfahl. Womöglich hat es ihn an seine Frau Michelle erinnert :), die ich ebenfalls für einen Handlungstyp halte – denn in einer oder zwei der Hauptpersonen im Buch (mehr verrate ich nicht) scheint sich die Autorin selbst umfassend beschrieben zu haben. Wer also etwas über das Innenleben der Handlungstypen lernen möchte und wie sie auf Sach- und Beziehungstyp-Menschen blicken, dem sei dieses Buch auch von mir sehr ans Herz gelegt!
Wer des Englischen mächtig ist (oder ein Übersetzungstool auf dem Rechner hat), der kann hier bei Interesse mehr über die Autorin und ihre Schreib-Arbeit lesen: https://shewrites.com/a-magical-beautiful-writing-life-with-ann-napolitano/
Text: Werner Winkler

1. Hat es Kanzler Olaf Scholz (Typvermutung: Sachtyp-Denker-Ich-Gegenwart) übers Herz gebracht, dem viel chancenreicheren Boris Pistorius (Handlungstyp) den Vortritt zu lassen?
Leider nein. Die Umfragewerte der SPD blieben erwartungsgemäß niedrig und Olaf Scholz darf sich höchstwahrscheinlich auf seine Rente freuen und seine Memoiren schreiben :)
2. Gelang es Friedrich Merz (Typvermutung: Sachtyp-Denker-Ich-Vergangenheit) seine Neigung zu spontanen Ausbrüchen oder Schnellschüssen zu beherrschen und staatsmännisch aufzutreten?
Leider auch nein. Seine (verständliche) Empörung über den Gewaltakt in Magdeburg hat ihn (für mich unverständlich) dazu verführt, sein erst kurz davor gegebenes Versprechen zu brechen und mit der AfD zu kooperieren – wenn auch nicht direkt, aber in der allgemeinen Wahrnehmung eben doch so verstanden.
Wenn man in Betracht zieht, dass er schon vor 25 Jahren versucht hat, seine Partei in einen Wahlkampf gegen Migration zu ziehen, wird seine Vergangenheitsorientierung und sein starker Ich-Bezug noch einmal deutlich. Er hat offenbar in diesem Punkt nichts hinzugelernt und musste sich dafür sogar Kritik von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel gefallen lassen.
Eine sehr gute Analyse zu diesem Thema fand sich auf tagesschau.de: https://www.tagesschau.de/kommentar/union-merz-rechtstaat-100.html
Es wird sicher spannend zu beobachten, wie sich Friedrich Merz als Ich-Mensch in den Koalitionsverhandlungen zeigt – und wer überhaupt mit ihm koalieren kann und möchte. Womöglich niemand, so dass die CDU/CSU eine/n Ersatzkandidat/in präsentieren muss, um die Kanzlerwahl zu gewinnen. Falls Merz scheitern sollte, stehen da einige bereit, die ihn nur zu gerne beerben würden :)
Apropos Kritik und Sachtypen: Sowohl Scholz als auch Merz scheinen (typgemäß) mit Kritik sehr schlecht umgehen zu können. Fehler einzugestehen oder zu korrigieren, ist offenbar nicht deren Stärke.
Überraschend für mich und für viele andere Beobachter sind die guten Umfragewerte der schon abgeschriebenen Linken: Hier scheint die Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek einen großes Teil dieses Erfolges auszumachen. Ich vermute bei ihr ebenfalls einen Sachtyp, aber im Gegensatz zu Scholz und Merz einen Wir-Typ und vermutlich auch einen Macher im Untertyp. Wenn man ihre Reden anhört, beeindruckt sie durch eine klare Wortwahl, fundierte Sachkenntnis und eine leidenschaftliche Rhetorik – unabhängig davon, was man rein politisch von dem hält, was sie sagt.
Und zuletzt noch eine Beobachtung zu den beiden Beziehungstypen, die für die Grünen als SpitzenkandidatInnen antraten: Robert Habeck und Annalena Baerbock. Sie versuchten mit einer eher positiven, auf die Person des Wirtschaftsministers zielende Kampagne Stimmen zu gewinnen, was gemessen an den Umfragewerten offenbar nicht erfolgreich war. Ich hätte hier eher geraten, klarer die für alle bedeutsamen Problemthemen und die dazu gehörenden Lösungsansätze zu kommunizieren anstatt auf "alles ist/wird gut" zu setzen.
Anbei noch ein (für NaturellwissenschaftlerInnen) lustiger Aufmacher zum Thema "Sachtypen unter sich" auf tagesschau.de :)
Text: Werner Winkler
Kürzlich fragte mich eine Kollegin nach meinen Erfahrungen mit "Demonstrationen" und Übungen, die man in der Fortbildung zur Naturellwissenschaft einsetzen kann.
Da musste ich erstmal in meinen Erinnerungen kramen, aber dann fielen mir doch die einen oder anderen Sachen ein, die gut funktionieren – etwa die Zusammenstellung von Fortbildungs-Teilnehmenden nach Typgruppen (Erkenntnis: wir sind uns sehr ähnlich) oder in typgemischten Gesprächsrunden (Erkenntnis: wir sind sehr verschieden in unseren Blickwinkeln auf ein Thema).
Gut gelingt auch die "demokratische Naturellanalyse". Dazu stellt sich (nach einer Einführung in die Merkmale der drei Grundtypen) entweder eine der Anwesenden kurz vor, beantwortet auch Nachfragen – oder man stellt eine prominente Persönlichkeit vor, die alle Anwesenden kennen. Dann wird per Handzeichen abgestimmt: Wer sieht hier den Sachtyp, Handlungstyp, Beziehungstyp? In der Regel weiß die Mehrheit tatsächlich die richtige Antwort bzw. bestätigt meinen eigenen Typverdacht.
Und dann noch ein Geheimtipp, den man speziell mit einer Gruppe ausprobieren kann, die nichts oder fast nichts über Naturelltypen weiß: Ich erzähle etwas vom Thema und seiner Relevanz und beobachte dabei, ob mir jemand auffällt, dem sein Naturelltyp "ins Gesicht geschrieben steht" – sprich, wo ich ziemlich sicher bin, mit wem ich es da aus Naturellwissenschaftssicht zu tun habe. Dieser Person biete ich an, ihren Naturelltyp "aus der Hand zu lesen". In der Regel hat man dann die volle Aufmerksamkeit aller :) ... weil diese "Kunst" ja als faszinierend wahrgenommen wird. Dann nehme ich die Hand der Person, zeige auf diese oder jene Linie und Falte und gebe vor, dass ich daraus die zum jeweiligen Naturell passenden Eigenschaften ablesen könne. In Wahrheit beschreibe ich einfach den Naturelltyp, den ich vermute.
Natürlich kläre ich dann den Sachverhalt auf, aber den Teilnehmenden wird so klar, dass sich der Naturelltyp in vielen Fällen aus sehr wenigen Hinweisen (und natürlich nicht aus den Handlinien, Stand heute jedenfalls) ablesen oder zumindest vermuten lässt. Idealerweise nimmt man keinen Sachtyp, denn die mögen es eher nicht, öffentlich "geoutet" zu werden. Es sei denn, man hat den Sachtyp ausdrücklich um Erlaubnis gefragt.
Eine ähnlich beeindruckende Demonstration ist, wenn man sich 2-3 Sätze über einen nicht anwesenden Partner, ein Kind oder eine Arbeitskollegin sagen lässt und dann (wenn man das Naturell zu erkennen glaubt), weitere Eigenschaften vermutet, die zu diesem Naturelltyp-Verdacht passen.
Für diese beiden Demonstrationen sollte man aber einigermaßen gut in der Typerkennung sein, sonst blamiert man sich schnell :)
Text: Werner Winkler
Wir Menschen sind ja Lebewesen mit einem breiten Potential an Möglichkeiten. Wir können ein durchschnittliches Leben leben, aber auch ein besonders gutes, herausragendes – oder ein eher schlechtes.
Schaut man sich Beispiele von Menschen an, die auf die eine oder andere Weise aus der Menge herausragen und sortiert diese nach den drei Naturelltypen, kann man sich daraus gute Anregungen für das eigene Leben (oder Tipps für Klient:innen) ableiten, z. B. aus deren Biografien.
Beispiele für Beziehungstypen, die ein besonders "gutes" Verhalten oder Leben zeigen bzw. gezeigt haben, sind aus meiner Sicht: Karlheinz Böhm, Jimmy Carter, Michail Gorbatschow, Nelson Mandela, Richard von Weizsäcker, Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Hermann Hesse, William Shakespeare, Marc Chagall, Leonardo da Vinci, Jane Goodall, Steve Jobs, Albert Schweitzer
... für Sachtypen: Jodie Foster, Nathalie Portman, Barbra Streisand, Mahatma Gandhi, Al Gore, Vaclav Havel, Gustav Heinemann, Petra Kelly, Angela Merkel, Lech Walesa, Steffi Graf, Ludwig van Beethoven, Bob Dylan, John Lennon, Luciano Pavarotti, Sinead O'Connor, Isaac Asimov, Steve de Shazer, Albert Einstein, Sigmund Freud, Lao-Tse, Seneca, Galileo Galilei, Bill Gates, Stephen Hawking, Sokarates, Vincent van Gogh
... für Handlungstypen: Victor von Bülow (Loriot), Kevin Costner, Judi Dench, Heinz Erhardt, Harrison Ford, Bruno Ganz, Robert Redford, Bruce Willis, Konrad Adenauer, Dalai Lama, Queen Elisabeth II., Martin Luther King jr., Helmut Schmidt, George Washington, Johann Sebastian Bach, Maria Callas, Johnny Cash, Elvis Presley, Sting, Alfred Adler, Astrid Lindgren, Henry David Thoreau, Michel de Montaigne, Dian Fossey, Claude Monet, Friedensreich Hundertwasser.
Häufig ist es wohl so, dass wir sowohl von "guten Beispielen" unserer eigenen Naturellgruppe Anregungen bekommen als auch von denen, die unsere vernachlässigten Seiten repräsentieren. So können sich Beziehungstypen gute Anregungen von den Sachtypen abschauen, die Sachtypen von den Handlungstypen und die Handlungstypen von den Beziehungstypen.
Und dabei müssen es ja nicht immer die "ganz großen" oder besonders herausragenden Dinge sein, die uns über unseren eigenen Durchschnitt heben – schon eine einzelne "überdurchschnittliche" Tat kann einen großen Unterschied bedeuten (so wie diese Woche das Stimmverhalten der mutigen FDP- und CDU-Abgeordneten, die sich der Vorgabe ihrer Fraktionsführungen verweigert und das menschenfeindliche Gesetz gestoppt haben, das Friedrich Merz mit Hilfe der AfD durchbringen wollte).
Text: Werner Winkler

Damals haben wir 8 Faktoren definiert und ich habe es dann auch so in der bekannten Naturell-Broschüre und im Naturell-Buch aufgenommen.
Nun ist uns aufgefallen, dass es einen "9. Faktor" gibt, nämlich die inter- und
transgenerationale epigenetische Informations-Weitergabe (von Eltern, Großeltern, Vorfahren). Es handelt sich hier um "Einprägungen" (in die Keimbahnen), die uns von den Vorfahren unabhängig von den rein genetischen Faktoren mitgegeben werden.
Hier ein Artikel, der das Phänomen gut zusammenfasst: https://www.healversity.com/genregulation/transgenerationale-epigenetik/
Wer etwas tiefer ins Thema einsteigen möchte, kann das z. B. mit diesem Buch tun: https://bernhardkegel.de/epigenetik/
Und da es ja in der Naturellwissenschaft bzw. der Naturellanalyse darum geht, besser zu verstehen, warum man so ist, wie man ist, scheint es mir wichtig, auch diesen Faktor bei Interesse mit in den Fokus zu nehmen.
Im Anhang das aktualisierte Schaubild, der neu aufgenommene Faktor ist jetzt Nr. 3, das Naturell Nr. 5. Bevor ich das in die Broschüre aufnehme, höre ich gerne eure/Ihre Rückmeldungen dazu.
Text: Werner Winkler
Dieser Tage hatte ich etwas Zeit, meine Sprichwörter-Sammlung zu aktualisieren. Sprichwörter sind ja so etwas wie komprimierte Lebensweisheiten und ich verwende sie sowohl für meine Kalligrafien, als auch ab und zu im Coaching.
Dabei fiel mir wieder einmal auf, dass einige davon so klingen, als habe sie ein bestimmter Naturelltyp formuliert.
Also habe ich sie nochmal neu sortiert – nach unseren Grundtypen. Heute die, die für mich so klingen, als wären sie von einem Handlungstypen geschrieben:
Better my own cottage than the palace of another.
Der Ton macht die Musik.
Die Jugend nährt sich von Träumen, das Alter von Erinnerungen.
Die kleinste Biene sammelt täglich mehr Honig als ein Elefant im ganzen Jahr.
Eine Hand wäscht die andere.
Ein Spezialist ist jemand, der die meisten Fehler schon einmal gemacht hat.
Ein Stein unter Wasser spürt nicht, wenn es regnet.
Es war der letzte Strohhalm auf dem Packen, der dem Kamel das Rückgrat brach.
Freiheit braucht auch Möglichkeit.
Fürchte den Bock von vorne, das Pferd von hinten und den Menschen von allen Seiten.
If an opportunity is not taken when it comes, it passes away.
Kaum ist ein Gesetz erlassen, ist es auch schon umgangen.
Man muss nicht erst sterben, um ins Paradies zu kommen, so lange man einen Garten hat.
Neue Besen kehren gut.
Nichts erwarten, mit allem rechnen.
Nimm dir Zeit, freundlich zu sein, es ist der Weg zum Glück.
Not macht erfinderisch.
Nur Arbeit und kein Spiel macht nicht glücklich.
Some mistakes are too much fun to only make once.
Übung macht den Meister.
Versuche nicht, mit einem Löwen zu kämpfen, wenn du nicht selbst einer bist.
Versuch macht klug.
Vier Augen sehen mehr als zwei.
Was von Herzen kommt, geht zu Herzen.
Wenn der Tod kommt, hat der Reiche kein Geld, der Arme keine Schulden mehr.
Wenn die Schafsherde kehrtmacht, ist der letzte Hammel der erste.
Wenn du dir Kamele halten willst, dann sorge für eine genügend große Türe.
Wenn du einen Ziegenbock betrunken machst, läuft er geradewegs in den Wald, um dem Wolf einmal seine Meinung zu sagen.
Wenn man bergab geht, gehen sogar die Steine mit.
Wer das Pferd unnötig treibt, muss am Ende zu Fuß gehen.
Wer mir gibt, lehrt mich zu geben.
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Wie man sich bettet, so liegt man.
Wo es Täler gibt, sind auch Berge.
Wo es Zucker gibt, gibt es Ameisen.
Gesammelt von Werner Winkler
Anmerkung zum Urheberrecht: Es könnte sein, dass eines der obigen Sprichwörter mit einem Urheberrecht belegt ist und ich das nicht weiß (manche davon habe ich z. B. in meinen Kalligrafiekursen von Kursteilnehmenden abgeschrieben) – in so einem Fall bitte unter naturellwissenschaft@t-online.de melden, damit wir den/die Urheber/in nennen oder das Sprichwort entfernen. Danke.
Dieser Tage hatte ich etwas Zeit, meine Sprichwörter-Sammlung zu aktualisieren. Sprichwörter sind ja so etwas wie komprimierte Lebensweisheiten und ich verwende sie sowohl für meine Kalligrafien, als auch ab und zu im Coaching.
Dabei fiel mir wieder einmal auf, dass einige davon so klingen, als habe sie ein bestimmter Naturelltyp formuliert.
Also habe ich sie nochmal neu sortiert – nach unseren Grundtypen. Heute die, die für mich so klingen, als wären sie von einem Sachtypen geschrieben:
Alles hat seine Zeit.
Auch das geht vorbei.
Beurteilen dein Leben nicht, bevor es beendet ist.
Bildung ist ein Topf voll Gold, den niemand stehlen kann.
Das stille Schwein gräbt ein tiefes Loch.
Der Kenntnisreiche ist überall ein Wissender, der König aber Herrscher nur in seinem Reiche.
Die Sprache ist das einzige Werkzeug, das beim Gebrauch schärft.
Die Uhr schlägt und geht, die Zeit ruht und steht.
Die Vermutung der Weisen ist besser als die Gewissheit der Unwissenden.
Die Wahrheit geht manchmal unter, aber sie ertrinkt nicht.
Die Wahrheit ist durch nichts zu ersetzen.
Die Zeit gibt guten Rat.
Die Zeit hat starke Zähne.
Die Zeit ist die beste Ärztin.
Ehrlich währt am Längsten.
Eine Scherbe hält länger als ein heiles Gefäß.
Ein gesparter Pfennig ist ein gewonnener.
Ein Nein zur rechten Zeit erspart viel Widerwärtigkeit.
Ein schönes Schweigen ist noch nie aufgeschrieben worden.
Eins nach dem anderen.
Es ist besser, mit drei Sprüngen zum Ziel zu kommen, als sich mit einem das Bein zu brechen.
Every word has three definitions and three interpretations.
Finde heraus, was du nicht kannst und dann lass’ es.
Fünf Minuten Hilfe sind besser als zehn Minuten Mitleid.
Geschicklichkeit ist oft besser als Kraft.
Getane Arbeiten sind angenehm.
Gute Schüler machen Fehler schnell, die besten nur einmal.
Hänge die heutige Pflicht nicht auf den morgigen Haken.
In der Ruhe liegt die Kraft.
Kommt Zeit, kommt Rat.
Live is a mystery to be lived, not a problem to be solved.
Manchmal gibt der Weg mehr her als das Ziel.
Man lernt nie aus.
Morgen ist auch noch ein Tag.
Reserve hat Ruh’.
Sage die Wahrheit - aber dann renne!
Schritt für Schritt kommt auch ans Ziel.
Tröpfelndes Wasser isst den Stein.
Weniger ist oft mehr; langsamer ist oft schneller.
Wer einmal von einer Schlange gebissen wurde, ist selbst bei einem Seil vorsichtig.
Wer mehr fragt, braucht weniger zu laufen.
Willst du über die hohen Berge, nehme einen alten Esel, vielleicht trägt er dich nicht, aber er kennt den Weg!
Wird die Kraft nicht ausreichen, so wirst du zum Verstande greifen.
Wo viele Hände sind, ist die Last nicht schwer.
You know, you teach. You do not know, you learn.
Zwei wissen mehr als einer.
Gesammelt von Werner Winkler
Anmerkung zum Urheberrecht: Es könnte sein, dass eines der obigen Sprichwörter mit einem Urheberrecht belegt ist und ich das nicht weiß (manche davon habe ich z. B. in meinen Kalligrafiekursen von Kursteilnehmenden abgeschrieben) – in so einem Fall bitte unter naturellwissenschaft@t-online.de melden, damit wir den/die Urheber/in nennen oder das Sprichwort entfernen. Danke.
Dieser Tage hatte ich etwas Zeit, meine Sprichwörter-Sammlung zu aktualisieren. Sprichwörter sind ja so etwas wie komprimierte Lebensweisheiten und ich verwende sie sowohl für meine Kalligrafien, als auch ab und zu im Coaching.
Dabei fiel mir wieder einmal auf, dass einige davon so klingen, als habe sie ein bestimmter Naturelltyp formuliert.
Also habe ich sie nochmal neu sortiert – nach unseren Grundtypen. Zuerst heute die, die für mich so klingen, als wären sie von einem Beziehungstypen geschrieben:
Arbeite als ob Du kein Geld verdienen müsstest. Liebe als ob Du nie verletzt wurdest. Tanze als ob niemand Dir zusieht.
Begin where you are.
Der Mensch kann noch so dämlich sein, er muss sich nur zu helfen wissen.
Do not push the river, it will flow by itself.
Eile ist der Feind der Perfektion.
Eine Hand wäscht die andere.
Eine Lösung hatte ich, aber die passte nicht zum Problem.
Eine Tür wird geschlossen, aber tausend sind offen.
Ein Held ist manchmal jemand, der einen Witz unterdrückt.
Er sucht sein Pferd und sitzt drauf.
Es kann nicht alles auf einmal geschehen.
Everyone is the age of their heart.
Frag niemals einen Friseur, ob du einen Haarschnitt brauchst.
If all things were to be done twice, all would be wise.
Liebe ist wie ein Frosch, sie überspringt alles.
Man lernt nie aus.
Mit jeder Reise wird man etwas klüger.
Musst du ins kalte Wasser, benimm dich wie ein Fisch.
Nur der Dumme testet die Tiefe des Wassers mit beiden Füßen.
Ohne Geduld gibt es keinen Honig.
Probieren geht über studieren.
Sag nicht das Erste, was dir einfällt.
Sich zu verlaufen heißt, den Weg zu lernen.
Solange du lebst, lernst du ständig, wie man lebt.
Unverhofft kommt oft.
Wähle zuerst den Nachbarn, dann das Haus.
Was man beginnt, hat man schon halb erledigt.
Was nicht ist, kann noch werden.
Wenn du es eilig hast, mach einen Umweg.
Wer es eilig hat, stolpert.
Wer etwas ahnt, weiß schon sehr viel.
Wer viel spricht, tritt in viele Fettnäpfchen.
Wer weiß, wozu das gut ist.
Willst du reich sein, habe keine Wünsche.
Wo es Liebe regnet, wünscht sich keiner einen Schirm.
Gesammelt von Werner Winkler
Anmerkung zum Urheberrecht: Es könnte sein, dass eines der obigen Sprichwörter mit einem Urheberrecht belegt ist und ich das nicht weiß (manche davon habe ich z. B. in meinen Kalligrafiekursen von Kursteilnehmenden abgeschrieben) – in so einem Fall bitte unter naturellwissenschaft@t-online.de melden, damit wir den/die Urheber/in nennen oder das Sprichwort entfernen. Danke.

https://www.arte.tv/de/videos/120482-000-A/lang-lang-lieblingsmelodien-von-klassik-bis-disney/
Dazu erzählt er darüber, was ihm diese Musik jeweils bedeutet. Dabei kann man einige interessante Beobachtungen zum Handlungstyp-Naturell machen: nicht nur, wie körperlich aktiv er das Klavier bespielt, sondern auch, welche Geschichten er über sich und seine Kindheit erzählt - und wie emotional er wird, wenn er über die chinesischen Kinderlieder spricht, die er gelernt hat.
Und ab Min. 18:00 zeigt sich, dass er (unwissentlich, vermute ich) auch etwas über Naturellwissenschaft weiß. Er spricht davon, dass die Musik aus "Melodie, Harmonie und Rhythmus" besteht und "dass Musik das Gehirn, das Herz und den Bauch verbindet".
Es lohnt sich also nicht nur wegen der erstklassigen Musik, sich einmal 40 Minuten Zeit zu nehmen, vielleicht ja als Start ins Neue Jahr und um dem Lärm draußen zu entgehen?
Ein gutes Neues Jahr wünscht
Werner Winkler
Bild: Screenshot arte.de
Heute noch ein kleiner Tipp, vielleicht ja nützlich für die Weihnachtstage, wenn man es mehr mit Verwandten und Familie zu tun hat als sonst.
Die Frage kam in einer Fortbildung auf ... Wie spreche ich mit anderen, die nichts von den Naturellunterschieden wissen, trotzdem über die Naturelle?
Ich kann ja schlecht z. B. sagen, dass ich dem Sachtyp- und dem Handlungstyp-Kind bewusst dies oder das geschenkt habe – weil die anderen diese Fachbegriffe nicht kennen.
Also braucht es eine sprachliche Brücke. Nach meiner Erfahrung klappt es ganz gut, z. B. über /angeborene Unterschiede/ zu sprechen. Auch der Begriff /Temperament/ ist geläufig und manchmal lese/höre ich sogar unseren Fachbegriff /Naturell/.
Ganz praktisch im obigen Fall könnte ich so sagen, dass Kind A eher ein Kind ist, das mit viel Verstand und Vernunft ausgestattet ist und Kind B eher mit vielen praktischen Fähigkeiten – und deshalb die Geschenke entsprechend ausgewählt wurden.
Was auch gut funktioniert: Nicht von den Typbegriffen zu sprechen, sondern von jemand, der mehr zum Nein als zum Ja neigt (Handlungstyp), von jemand, der eher emotional auf die Welt reagiert als sachlich (Beziehungstyp) oder von jemand, der eben mehr Zeit als andere braucht, um wichtige Entscheidungen zu treffen oder dem das Nein-Sagen schwer fällt (Sachtyp). Also mit einem konkreten, auffälligen Merkmal die Unterschiede aufzuzeigen.
Gerne höre ich andere Möglichkeiten und wünsche schöne, entspannte und harmonische Feiertage!
Werner Winkler

Antwort: Das kommt darauf an :) ... also auf das Naturell des/der Fragenden.
Für Beziehungstypen:
- sich zunächst die Themen vornehmen, die man interessant findet
- sich mit jemand austauschen, der sich auch für das Thema interessiert
- erst einmal heimlich beobachten und lernen, nicht gleich darüber sprechen
Für Sachtypen:
- darauf konzentrieren, wo man die neuen Erkenntnisse praktisch anwenden kann, so dass ein nützlicher Unterschied entsteht
- das Wissen möglichst bald Stück für Stück mit anderen teilen, die es ebenfalls verwenden können
- sich konkrete, begrenzte Lernziele setzen und nicht gleich versuchen, das Thema in jedem Detail zu verstehen
Für Handlungstypen:
- zunächst eine Liste mit den positiven Eigenschaften der Naturelltypen anlegen und bei anderen nach diesen Ausschau halten
- mehr von dem einplanen, was einem selbst gut tut und sich fragen, wie die Naturellwissenschaft das eigene Leben und das anderer verbessern kann
- sich bei anderen Naturelltypen, vor allem bei den Beziehungstypen (und bei Kindern im Allgemeinen) abschauen, was man selbst verlernt oder vergessen hat
Die anhängende Triade hilft dabei, die drei unterschiedlichen Zugänge prägnant zu differenzieren.
Text: Werner Winkler
Nachdem ich in den letzten Wochen jeweils ein besonders deutliches Beispiel für einen Beziehungstyp (Ruben Dubrovsky) und einen Handlungstyp (Lars Reichow) vorgestellt habe, heute nun eine sehr deutliche Sachtyp-Film-Hauptfigur, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch von einer Sachtyp-Frau (Kristine Kujath Thorp) gespielt wird: Der Film heißt Ninja Baby und ist noch bis zum Jahresende auf ARTE kostenlos anzuschauen:
https://www.arte.tv/de/videos/115631-000-A/ninjababy/
Er erzählt von einer jungen (Sachtyp-)Frau, die ohne Absicht schwanger wird und es zunächst auch nicht bemerkt. Achtung: Der Film bzw. einige Szenen darin könnte für manche eine Zumutung sein, aber ich fand die Darstellung der Sachtyp-Frau so gelungen, dass ich ihn als Lehrfilm empfehlen kann.
Hier ein Trailer zum Reinschauen: https://www.youtube.com/watch?v=-YK5aMJ6E1A
Auf Rückmeldungen dazu, besonders von Sachtyp-Kolleg:innen, bin ich neugierig.
Text: Werner Winkler

Ein schönes Beispiel dafür, wie ein Handlungstyp (Lars Reichow) auf die Welt und auf andere Menschen schaut, lässt sich in seiner Musikalischen Monatsrevue regelmäßig nachhören.
In der aktuellen Novemberausgabe ging es etwa um Olaf Scholz, Christian Lindner, Robert Habeck, Sahra Wagenknecht, Donald Trump und Angela Merkel – jede und jeder bekommt sein Fett ab und wir lernen wahrscheinlich mehr über Lars Reichow (und Handlungstypen) als über die, über die er spricht.
Unterhaltsam und anspruchsvoll wie immer, hier dank der Rundfunkgebühr :) im Netz: https://www.ardaudiothek.de/episode/musikstunde/lars-reichow-die-musikalische-monatsrevue-november/swr-kultur/13939683/
Gute Unterhaltung und spannende Einblicke in eine Handlungstyp-Seele wünscht Werner Winkler
P.S. Besonders spannend finde ich, dass er so von Walk&Talk schwärmt – das mache nicht nur ich selbst, sondern viele andere Berater:innen/Coaches schon länger und können bestätigen, was er dazu sagt!

So auch im heutigen Beispiel. Beim Autofahren hörte ich neulich eine Sendung über den argentinischen Cellisten Rubén Dubrovsky. Erst war davon die Rede, dass er eine sehr einnehmende und freundliche Art hätte. Dann sprach er über seine Liebe zur argentinischen bzw. südamerikanischen Volksmusik und wie er sich als Kind das Cellospielen selbst beigebracht habe, über seine Emotionen, die er bei dieser Musik empfindet usw.
Die Art, wie er sprach, kam mir (von mir selbst) sehr bekannt vor. Und so hörte ich genauer hin und fand weitere Hinweise auf ein Beziehungstyp-Naturell.
Hier zum selber nachhören - auch die Musik ist absolut hörenswert!
https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/der-dirigent-und-musikforscher-ruben-dubrovsky-das-musikportraet-2024-11-17-100.html
Und wer sich nur ein Bild des Musikers anschauen möchte (auch sein Gesicht sieht sehr beziehungstypisch aus), anbei ein Screenshot.
Text: Werner Winkler
Da ja nun früher als geplant Bundestagswahlen anstehen und alle, die sich um Mandate bewerben, ihr Bestes geben, sich zu präsentieren, gibt es auch reichlich Gelegenheit, die unterschiedlichen Naturelltypen zu beobachten.
Hier die Liste mit meinen Vermutungen zu den Akteur:innen, bei denene ich eine solche habe:
Beziehungstypen:
- Annalena Baerbock
- Robert Habeck
- Hubertus Heil
- Cem Özdemir
- Svenja Schulze
- Jens Spahn
- Gregor Gysi
Sachtypen:
- Olaf Scholz
- Friedrich Merz
- Sahra Wagenknecht
- Frank-Walter Steinmeier
- Steffi Lemke
- Philipp Amthor
Handlungstypen:
- Markus Söder
- Boris Pistorius
- Christian Lindner
- Saskia Esken
- Nancy Faeser
- Karl Lauterbach
- Franziska Brantner
- Hermann Gröhe
Spannend aus meiner Sicht wird in den nächsten Wochen die Frage, ob es Olaf Scholz (Sachtyp) übers Herz bringt, seine Kandidatur zu Gunsten des viel beliebteren Boris Pistorius aufzugeben? Das Nein-Sagen und Aufhören gehört ja nicht gerade zu den Stärken der Sachtypen, aber vielleicht sind die Umfragewerte ja ein Argument, das ihn doch überzeugt?
Und auch interessant: wie sich der Sachtyp Friedrich Merz in der neuen Rolle verhalten wird – weiterhin als widerborstig-grantelnder Oppositionsführer oder eher als vernünftiger Staatsmann? Beides liegt ja durchaus im Sachtyp-Naturell.
P.S. Wer sich statt mit Politik lieber mit Wissenschaft beschäftigen möchte, dem sei eine aktuelle Forschung über drei Neugier-Stile empfohlen, die bei den Wikipedia-Nutzenden entdeckt wurden – Jäger, Tüftler und Tänzer:
https://www.spektrum.de/news/es-gibt-drei-verschiedene-typen-bei-der-wikipedia-nutzung/2240296
Zwei Zitate daraus als Teaser: Indem die Fachleute die Netzwerke individueller Personen auswerteten, konnten sie die drei verschiedenen Wikipedia-Typen ausmachen. Jäger haben enge, eingeschränkte Netzwerke – sie arbeiten sich zielstrebig von einem Artikel zum nächsten. Die Netzwerke von Tüftlern sind hingegen eher lose und breit gefächert. (...) Die Kategorie der Tänzer (...) zeigen eine besondere Form der Neugier, indem sie unterschiedliche Konzepte, die normalerweise nicht zusammenhängen, kurzzeitig auf einzigartige Weise miteinander verknüpfen.
Und weiter:
Menschen meistens ein individuelles, bevorzugtes Suchverhalten, erklären die Fachleute in ihrer Arbeit. Dieses zu kennen, könne eine Zusammenarbeit im Team erleichtern.
Text: Werner Winkler

Beziehungstyp/Gelbes Naturell:
- Empathie zeigen (“freundliches Gesicht”!)
– freundlich begleitende Haltung
- nicht ins Dramatische einsteigen
– eher sachliche Themen/konkrete Probleme (einzeln!) fokussieren
- Bilder, Geschichten, Metaphern benutzen
- nicht für dumm erklären!
Motto: Dramatische Probleme – einfache Lösungen!
-> der Unterschied entsteht häufig auf der Verstandes-Ebene
Sachtyp/Blaues Naturell:
- Zeit nehmen
- Das Problemthema ernst nehmen, aber nicht darin verharren!
- Abstraktionen verwenden, Sprache ändern
- eher passive Haltung (“Dahinterbleiben”)
Motto: “Ich bin neugierig, wie das Problem gelöst wird.”
-> der Unterschied entsteht eher auf der Verhaltens-Ebene
Handlungstyp/Rotes Naturell:
- klare, deutlich-direkte Sprache nutzen
- eher “überholende” Haltung
- hört gerne Ideen und praktische Tipps
- muss zum Glück gezwungen werden
- kann sich selbst Befehle geben
- professionell bleiben
- keine privaten Geschichten erzählen, eher berufliche Bilder.
-> der Unterschied entsteht meist auf der Haltungs-Ebene
Die Anhänge hier gehen leider nur recht klein, falls jemand die Datei in größer möchte, bitte melden.
Text: Werner Winkler
P.S. Heute nachmittag 16.30 Uhr kann man bei einer Naturelltyp-Analyse zusehen und ab 18.00 Uhr ist Mitgliederversammlung. Beides online per Zoom. Zugangscodes etc. auf www.naturellwissenschaft.org unter "Termine".

Zum einen diese drei Fragen an ein Gegenüber:
gelb: hast du Lust?
blau: hast du Zeit?
rot: willst du?
Und dann drei Arten, an eine Aufgabe heranzugehen:
gelb: so lange arbeiten, bis ich keine Lust mehr habe
blau: so lange arbeiten, bis eine bestimmte Zeit herum ist
rot: so lange arbeiten, bis die Arbeit fertig ist
Ob es hier tatsächlich bevorzugte Neigungen gibt oder ob es einfach drei Optionen sind, muss ich noch weiter beobachten. Für ausgeschlossen halte ich es aber nicht - ebenso die Frage, ob es eine vernachlässigte Option gibt und ob die als Ressource taugt.
Beispiel: Mir ist aber (als Beziehungstyp) schon aufgefallen, dass ich mich selbst (bzw. mein Hang dazu, nach dem Lustprinzip vorzugehen) überlisten kann, indem ich mir eine bestimmte Zeit vornehme, die ich an einer Sache arbeite - also etwa einen Küchenwecker stelle; damit wird das Lustprinzip überschrieben. Das kann ich aber nicht zu oft oder willkürlich einsetzen, dann funktioniert es nicht mehr. Es braucht schon eine gewisse Dringlichkeit/Wichtigkeit.
Anbei die beiden Triaden, wie gesagt, noch unter Vorbehalt.
Gerne höre ich Rückmeldungen und Erfahrungsberichte dazu :)
Text: Werner Winkler
P.S. Falls jemand noch Interesse an einer kostenlosen Naturellanalyse hat, dafür gäbe es nächsten Sonntag 16.30 Uhr vor der Mitgliederversammlung die Gelegenheit. Also per Zoom-Call mit Zuschauenden. Wer sich zuerst meldet, kommt dran! Einfach auf den Tipp hier antworten.

Bei Donald Trump (den ich weiterhin für einen Beziehungstypen halte) ist ja interessant, dass er offenkundig feindlich gesinnte Präsidenten anderer Länder (Russland, Nord-Korea, China) dann als Freunde ansieht, wenn sie ihm auch schmeichelnd-freundlich gegenübertreten. Er scheint hier rein nach der persönlichen Begegnung zu urteilen, nicht nach den sachlichen oder praktischen Gegebenheiten.
Warum aber hetzt er gegen ihm unbekannte Fremde (Haitianer essen angeblich Katzen, Venezulaner übernehmen angeblich amerikanische Städte usw.)? Weil er die nicht kennt und sich nicht vorstellen kann, dass diese Menschen die USA bereichern könnten? Also nach dem Motto, dass wenn jemand nicht mein Freund sein kann, er automatisch mein Feind sein muss? Er würde die Option, dass ein Fremder auch als Tauschpartner (Arbeit gegen Geld) in Frage kommt, nicht berücksichtigen.
Aus der Anthropologie weiß man, dass Menschen im Zusammentreffen mit Anderen/Fremden im Wesentlichen drei Reaktionsmuster bzw. Einschätzungen zur Verfügung haben:
- der Andere als Freund (freundliche, offene Haltung angemessen)
- der Andere als Tauschpartner (faire, sachlich-ökonomische Haltung passt)
- der Andere als Feind/Konkurrent (respektvolle Haltung sinnvoll)
Wie in anhängender Triade zu sehen, scheinen diese drei durchaus zu unseren drei Naturell-Grundtypen zu passen.
Vergleichbares wie bei Trump sieht man allerdings auch anderswo, ob nun in der AfD, bei den italienischen, ungarischen, österreichischen oder anderen Rechten: Ist der Einwanderer kein Tauschpartner, also sofort als Facharbeiter in die eigene Wirtschaft zu integrieren, muss er automatisch ein Feind sein.
Auch im betrieblichen Bereich habe ich schon mehrfach beobachtet, dass sich der Grundtyp mit der bevorzugten Reaktion bzw. Vorannahme deckt:
- Handlungstypen scheinen dafür anfällig zu sein, andere als direkte Konkurrenten oder gar Feinde zu sehen,
- Beziehungstypen übertreiben es gerne mit der fürsorglichen Freundlichkeit, verwechseln Arbeit und Privatleben
- und Sachtypen fokussieren sich zu sehr darauf, ob ihnen das Gegenüber irgend eine Form von Tauschgeschäft bieten kann - auch wenn der eher feindlich gesonnen ist oder nur freundlich sein möchte (was dann speziell Beziehungstypen verwirrt, die sich dann auf dem falschen Fuß erwischt sehen im Sinne von: der will nur mein Geld ...).
Vermutlich finden sich auch in Familien/Verwandtschaften (Stichwort Schwiegermutter!) oder gegenüber Nachbarn diese Bevorugungsmuster wieder, in der Politik unter den Parteien ja sowieso (sobald man koalieren kann, unterstellt man plötzlich Gemeinsamkeiten, ansonsten ist der politische Mitbewerber ein Feind).
So gesehen sind diese Unterschiede in der Reaktion auf Fremde ein schönes Beispiel, wie das Wissen um die Naturellunterschiede dabei helfen kann, Menschen und ihre Interaktionsmuster besser zu verstehen und adäquater zu reagieren.
Text: Werner Winkler

Deshalb heute hierzu drei Schritte, die ich für sinnvoll erachte:
1. Versuchen Sie, in Ihrem direkten Umfeld die sehr deutlich erkennbaren Grundtypen zu identifizieren - also bei den Menschen, mit denen Sie regelmäßig zu tun haben (bevorzugt im privaten Kontext). Erstellen Sie sich eine Liste dazu. Mit der Zeit werden Sie bei neuen Begegnungen merken, dass Sie jemand an Person X oder Y und deren Naturelltyp erinnern, z. B. weil sie sich ähnlich bewegen, sprechen, kleiden usw.
2. Dann gehen Sie dazu über, jeweils den Untertyp zu erkennen, der nach dem Grundtyp den stärksten Faktor darstellt - also
- bei den Beziehungstypen die Frage, ob jemand bevorzugt du-, ich- oder wir-verbunden ist,
- bei den Sachtypen die Zeitorientierung (wird die Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft bevorzugt?) und
- bei den Handlungstypen die Gewichtung im Bereich Tätigkeit (Fühlen, Denken oder Machen).
3. Wenn Sie auch das gemeistert (und notiert) haben, gehen Sie zur Feinanalyse über. Versuchen Sie zu beobachten, welche Bevorzugung die betreffende Person auf allen drei Unterebenen zeigt - also welcher der 81 Kombinationen aus Grund- und Untertyp sich jemand zuordnen lässt.
Ich habe von vielen, mit denen ich ständig zu tun habe, dieses Muster im Hinterkopf und versuche, wenn nötig, mich möglichst typgerecht zu verhalten. Beispiel: Ein Kollege ist Handlungstyp, Fühler, du-verbunden und gegenwartsorientiert. Ihn erinnere ich regelmäßig daran, dass er das wichtig nehmen soll, was er schon lange denkt (seine Ressourcen: Denken, Ich, Vergangenheit) und was er liebt/was ihm emotional positive Impulse gibt (Ressource des Handlungstyps). Das bewirkt immer wieder einen Unterschied und er geht auch darauf ein. Teilweise spricht er es inzwischen von selbst an.
Aber wie bei allem, was etwas anspruchsvoller zu lernen ist, gilt auch bei der Naturellanalyse: regelmäßige Übung macht die Meisterschaft und man sollte sich eher fünf Jahre als fünf Monate Zeit einplanen, bis man einigermaßen fit darin ist!
Anbei nochmal zur Erinnerung die "Landkarte", nach dem die Grund- und Unterbereiche definiert sind.
Gutes Gelingen wünscht
Werner Winkler

Wie gesagt: Er kommt mir sehr sonderbar vor, was ja anderen wie Tim Walz auch schon aufgefallen ist. Warum?
Erst ist er ein vehementer Gegner von Trump, vergleicht ihn gar mit Adolf Hitler, warnt vor ihm, dann wird er zu einem extremen Fan. Erst ist er antireligiös, dann tritt er der Katholischen Kirche bei, weil er von deren Alter beeindruckt ist.
Frauen ohne Kinder (er nennt sie Katzenfrauen) verunglimpft er mehrfach. Er verbreitet bewusst Lügen (wieder das Katzenthema, diesmal werden sie angeblich von Einwanderern aus Haiti gegessen) und rechtfertigt sich damit, man müsse eben manchmal übertreiben, damit ein wichtiges Thema in die Schlagzeilen kommt. Was er auch nicht hinbekommt (in der Debatte mit Walz): Zuzugeben, dass Donald Trump 2020 die Wahlen verloren hat. In Deutschland hätte so ein Politiker (außer vielleicht, er wäre in der AfD) größte Probleme mit seinem Ruf.
Offensichtlich ist JD Vance auch eitel. Es sieht aus, als würde er seine Augen mit Kajal bearbeiten – jedenfalls sind Fotos von ihm gerne mal so deutlich gephotoshoped (1), dass es auffällt und verstört.
Auf mich wirkt das so, als suche jemand mit allen Mitteln nach Aufmerksamkeit oder/und Erfolg. Dabei war er schon ziemlich erfolgreich, nachdem er ein Buch über seine Kindheit geschrieben hat, das sich sehr gut verkaufte.
Wenn ich mir ältere Interviews mit ihm anschaue, als er noch nicht im ganz großen Rampenlicht stand (wie das hier: https://www.youtube.com/watch?v=Jv5pGTG_Kjc&t=779s), dann wirkt er auf mich wie ein Sachtyp, vermutlich ein Gegenwarts-Sachtyp-Macher-Ich – in besagter Debatte der Vize-Präsidenten-Kandidaten etwa redete er am Anfang erst einmal über sich selbst anstatt die an ihn gerichtete Frage zu beantworten.
Ich bin neugierig, wie andere, die sich mit Naturellen beschäftigen, ihn sehen bzw. einschätzen und lese gerne Rückmeldungen dazu an naturellwissenschaft@t-online.de
(1) Bildquelle: Screenshot von https://littlegreenfootballs.com/article/54057_Video-_Panel_Roasts_Photoshopp
Text: Werner Winkler
Nachdem es jetzt wieder früher dunkel wird und das Wetter eher selten dazu einlädt, draußen unterwegs zu sein ... hat man öfters Zeit, sich in Ruhe und vielleicht mit einer Tasse Tee gute Filme anzuschauen.
Und nein, man braucht dazu kein Netflix-Abo und muss auch nicht genau zur richtigen Zeit vor dem Fernseher sitzen :) – im obligatorischen Rundfunkbeitrag inklusive sind die Mediatheken, also etwa von ARTE, ZDF und ARD. Gerade die ARD-Mediathek bietet eine enorme Auswahl an Filmen, Reportagen und Serien. Da ist für jeden Naturelltyp etwas dabei: https://www.ardmediathek.de/
Und wer doch 5 Euro im Monat investieren möchte, bekommt eine noch größere Auswahl bei ARD plus: https://www.ardplus.de/ – auch ältere und sonst kaum noch verfügbare Filme und Sendungen.
Werner Winkler

Aber dann sah ich mir auf Phoenix die zweite Sitzung des neu gewählten Landtags in Thüringen an, um zu schauen, ob die demokratischen Spielregeln auch gegen einen rebellischen alten Mann von der AfD halten ... und wurde von der Rede des dann mit großer Mehrheit gewählten Landtagspräsidenten Thadäus König (nomen est omen, er ist der erste Mann im Freistaat!) positiv überrascht.
Selten habe ich so klar, prägnant und verständlich jemand darüber sprechen hören, was Verantwortung in einer demokratischen Gesellschaft und was Demokratie an sich bedeutet. Hier ab 1:35:30 nachzuhören: https://www.youtube.com/watch?v=mTl0jour6bM
Wenn mich nicht alles täuscht, spricht hier ein kluger Sachtyp-Macher. Seine ruhige, aber doch vorhandene Mimik, die sachliche, fast religiöse Ernsthaftigkeit und die klaren Argumente sprechen aus meiner Sicht dafür. Und auch, dass er die politischen Gegner und Verachter der Demokratie nicht direkt angreift, sondern stattdessen die Werte verteidigt, auf denen unser Staatswesen basiert.
Sicher hat ihn in seiner Haltung auch die Tatsache bestärkt, dass er in seinem Wahlkreis mit großem Vorsprung gewonnen hat (54,3 Prozent, das beste Erststimmen-Ergebnis). Gut, dass es solche Menschen gibt – das hat mich wirklich aufgebaut nach dem Trauerspiel vom Donnerstag im thüringer Landtag, das mich an schlimme Zeiten erinnert hat.
Text: Werner Winkler
Bild: Screenshot mdr, Thadäus König bei seiner Rede (im Vordergrund)
Nachdem ich letzte Woche ein paar Gedanken zum Naturelltyp der US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris geteilt habe, möchte ich dies heute auch zu ihrem „running mate”, Tim Walz, versuchen.
Er ist mir vor seiner Nominierung nie aufgefallen, obwohl ich mich relativ gerne und oft auch mit der US-Politik befasst habe.
Nun aber scheint Tim Walz die Rolle seines Lebens gefunden zu haben – nachdem er schon Soldat, Football-Coach und Lehrer war.
Walz schätze ich (nachdem ich nun einige Filme über ihn gesehen und seine Reden gehört habe) als Handlungstyp-Fühler ein, nicht nur wegen seiner handlungstypischen parallelen Handbewegungen. Er übernimmt gerne Verantwortung, trifft wenn nötig klare Entscheidungen und lässt sich auch von anderen, die klüger in einer Sache sind wie er, etwas sagen. Sein Auftreten ist in der Regel sehr natürlich, körperlich und expressiv, trotzdem scheint er „ganz Auge und Ohr” zu sein. Womöglich ist er auch du-verbunden, aber da bin ich noch nicht ganz klar.
Hier ein älteres Video mit ihm: https://www.youtube.com/watch?v=ppTP-si2B58 und hier ein neueres, in dem er schon in der Wahlkämpfer-Rolle über Donald Trump und JD Vance spricht: https://www.youtube.com/shorts/tFSIGKdhJAU
Auch sein Wunsch nach „mehr Freude”, den er mit Kamala Harris teilt, lässt auf einen Handlungstyp schließen. Ebenso die Aussage von Harris, dass sie ihn auch deshalb ausgewählt habe, weil „die Chemie zwischen ihnen stimmt”.
Auch über ihn werden wir in den nächsten Wochen und hoffentlich Jahren, mehr hören, sehen und lesen. Es wird sicher interessant, wie die beiden Handlungstypen sich im Weißen Haus einrichten werden (sofern sie die Wahl im November gewinnen, wofür es nach derzeitigen Stand wohl gute Chancen gibt).
Vielleicht muss er sich dann aber nach dem anstrengenden und zeitraubenden Wahlkampf erst einmal ausruhen – denn in seinen Worten: We sleep, when we are dead! (Wir schlafen, wenn wir tot sind).
Text: Werner Winkler
In den nächsten Wochen und hoffentlich Jahren werden wir viel von Kamala Harris sehen, hören und lesen.
Ich beobachte sie nun schon eine zeitlang etwas intensiver und bin mir relativ sicher, dass sie ein Handlungstyp-Naturell hat.
Woran mache ich das fest? Zunächst ihr Lebenslauf und ihre Berufe – sie war immer zielstrebig, investierte viel in ihre Karriere und ihre Berufe, versuchte stets, die nächste Stufe (oder zwei auf einmal) zu nehmen. Sie zeigt einen starken Gerechtigkeitssinn und verfolgt nicht nur ihre Ziele, sondern auch Gesetzesbrecher:innen, auch Unternehmen, mit großer Hartnäckigkeit.
Im normalen Gespräch bzw. Interview wirkt sie eher spröde bzw. langweilig auf mich, was ich auch von anderen Handlungstypen so kenne (es sei denn, das Thema, um das es geht, interessiert mich sehr). Wie bei Handlungstypen häufig zu beobachten, zeigt sie wenig variable Mimik – entweder sieht man sie ernst blicken oder herzlich lachen.
Insgesamt wirkt sie auf mich sehr professionell, führungsstark und tatkräftig – alles Merkmale des Handlungstyp-Naturells. Sie kann auch einmal ca. 100 Leute an einem Tag anrufen, wenn es um ihr wichtige Dinge (wie ihre Nominierung zur US-Präsidentschaftskandidatin) geht.
Und ein Spruch, den sie häufig bringt, ist mehr als handlungstypisch: We love hard work. Hard work is good work.
Text: Werner Winkler

Nach den aktuellen Daten beträgt die Erderwärmung inzwischen + 1,6 °C, der zurückliegende Sommer war der heißeste seit Messbeginn und in Los Angeles (um nur ein konkretes Beispiel zu nennen) wurden dieser Tage Temperaturen von knapp 50 °C gemessen – kann man da einfach zur Tagesordnung übergehen, sprich: interessante Tipps der Woche schreiben, als wäre alles beim Alten? Ist business-as-usual da noch angemessen?
Hier ein Blick auf die komplette Datenlage: https://www.sueddeutsche.de/wissen/sommer-rekordwerte-messungen-deutschland-weltweit-lux.4GMuS6R3GQPqg5nX4PHm4R
Mir ist dabei klar, dass Beziehungstypen die Situation bzw. das Problem häufig entweder ausblenden oder dramatisieren, die Sachtypen sich leicht in den vielen Daten und Details verlieren und Handlungstypen dazu neigen, nur das Negative in einer Entwicklung zu sehen und deshalb gar nicht erst hinsehen möchten.
Trotz der hohen Temperaturen (und mit Unterstützung einer mobilen Klimaanlage) habe ich deshalb das Thema in den zurückliegenden Wochen noch einmal lösungsorientiert durchdacht und meine Gedanken dazu in ein knapp 70-seitiges Essay mit umfangreichem Anhang gefasst. Wem das Thema „Folgen des Klimawandels” nicht egal ist, kann sich den Text bei mir als kostenlose PDF-Datei anfordern und findet darin sicher einige interessante Anregungen. Und wer es lieber als gedrucktes Buch liest – es ist unter dem Titel „6 nach 12? - Lösungsorientierter Umgang mit schwerwiegenden Problemen am Beispiel des Themas Auswirkungen des Klimawandels” bei Amazon erhältlich.
Werner Winkler
September 2024

Deshalb vor der jährlichen Hitze-Sommerpause zur Erinnerung ein paar praktische Tipps für alle, die mit großer Hitze im Sommer auch nicht so gut zurecht kommen:
- ein gefrorenes Kühlpad unters Kopfkissen kühlt den Kopf beim Schlafen
- ein feuchtes Tuch um Schultern, Hals und eine kühle Fußdusche leiten Wärme gut aus Körper ab
- ein Bad in 28 Grad warmem Wasser (so die Wissenschaft) hilft bei starker Überhitzung am besten beim herunterkühlen
- viele Klimaanlagen haben neben der Kühl- auch eine Entfeuchtungsfunktion: Die braucht viel weniger Strom, wirkt aber häufig auch gut (bei niedrigerer Luftfeuchtigkeit kann der Körper besser durch Schweiß gekühlt werden)
- wer im Sommer Sport machen will, sollte das früh morgens machen (es sterben jedes Jahr zahllose Leute, die meinen, sie seien gegene jede Hitze immun und hätten statt eines Herzens einen Motor in der Brust)
- überreife Bananen nicht in den Kompost, sondern kleinschneiden, einfrieren und dann zusammen mit etwas (gefrorenem) Obst und Hafermilch/Obstsaft im Mixer zu einem leckeren Eis vermischen, wenn die Eisdiele zu weit/zu teuer/geschlossen ist oder wenn man Gäste mit einer eigenen Eiskreation überraschen will; geht auch mit Kakao und Schokolade bzw. mit Vanille/Vanillzucker
Einen schönen Sommer mit möglichst wenig Extremwettern wünscht
Werner Winkler
P.S. Wer sich mit den Hintergründen der zunehmenden Erwärmung befassen möchte, der sei auf meinen Zettelkasten dazu auf www.klima-z.de verwiesen.
Nach den prägnanten Beispielen für die drei Grundtypen möchte ich noch zwei Beispiele für die Untertypen Macher und Denker nachreichen (für den Fühler-Untertyp suche ich noch bzw. bin dankbar für geeignete Hinweise auf Filmszenen).
Die Untergruppen Fühler, Denker und Macher zeigen sich ja bei allen drei Naturell-Grundtypen, die Grundtypen sollen hier aber nicht das Thema sein.
Hier eine offenkundige Macher-Frau (ich vermute im Grundtyp eher HT oder BT als ST) – ein Zeitraffer-Film einer Hausrenovierung, der mich als Denker fast schwindlig werden lässt: https://www.youtube.com/watch?v=CUfvBZatXoo
Dass der frühere bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber nicht nur Handlungstyp, sondern auch Denker ist, zeigt sich immer wieder dadurch, dass er wohl schneller denken als sprechen kann: https://www.youtube.com/watch?v=MIYfPrwRexc
Mir geht es oft so, dass ich anhand der prägnanten Beispiele dann auch weniger deutliche Muster im eigenen Alltag erkenne (also wenn etwa jemand so ähnlich spricht wie Edmund Stoiber oder ähnlich rasch in handwerklichen Tätigkeiten wie die Frau im Film).
Text/Auswahl: Werner Winkler
Auf ARTE gibt es derzeit (und noch ein Jahr lang) ein interessantes 30-minütiges Video über zwei Beispiele für "das einfache Leben" zu sehen:
https://www.arte.tv/de/videos/115490-012-A/re-das-einfache-leben-als-wahrer-luxus/
Spannend finde ich darin (neben den jeweiligen Lebensgeschichten) auch den Unterschied, was jemand unter "einfachem Leben" versteht. Die (vermutete) Handlungstyp-Frau zieht ins Ausland, legt sich erstmal Tiere zu, die sie pflegen muss und dreht YouTube-Filme. Der (vermutete) Sachtyp hingegen lebt zurückgezogen auf einem alten Bauernhof im Wald, verzichtet auf viele Annehmlichkeiten und braucht fast 30 Jahre, um von dem leben zu können, was er als seine Lebensaufgabe versteht (den Erhalt seltener Pflanzensorten).
Gerade an solchen eher klaren und prägnanten Beispielen realer Menschen lassen sich die Naturelltyp-Unterschiede gut erkennen bzw. ihre beobachtbaren Verhaltensweisen kennen lernen.
Wer noch ein Beispiel für einen (vermuteten) Sachtyp-Minimalisten sehen möchte, dem empfehle ich dieses Video über einen beeindruckenden Japaner: https://www.youtube.com/watch?v=XBQBKseozuY
In diesem Beitrag zeigt sich schön ein Gegenstück zum obigen: Dieser junge Mann schätzt technische Hilfsmittel und reduziert seine Besitztümer bewusst, um mehr Zeit für das zu haben, was ihm wichtig ist.
Ein Beispiel für einen Beziehungstyp, der sich dem einfachen Leben widmet, hatte ich vor einiger Zeit hier schon einmal vorgestellt, aber zur Vervollständigung sei Anne Donath, die in einem kleinen Holzhaus lebt, nochmal genannt: https://www.youtube.com/watch?v=bq0P8hwS8qI
Text: Werner Winkler

Im Anhang habe ich deshalb als Beispiel eine Matrix erstellt für eine Frau Mustermann (Beziehungstyp, Ich-verbunden, zukunftsorientiert, Macher), wie man die aktuelle Situation bewerten und sie mit dem eigenen Naturellmuster kombinieren kann.
Hier wird jedem der neun Unterbereiche ein Wert zwischen - 5 (sehr niedrig) und + 5 (sehr hoch) zugeordnet. Die Klientin Musterfrau etwa sieht z. B. für ihre Zukunft eher schwarz (- 5) und kann auf Grund eines Unfalls aktuell körperlich kaum etwas machen (- 2). Dagegen ist sie gedanklich sehr klar (+ 4) und kann auf die Unterstützung ihrer besten Freundin, ihrem bevorzugten Du (+ 3) bauen.
Im Coaching würde es sich daher besonders lohnen, an den Bereichen Zukunft und Machen zu arbeiten und dafür die Ressourcen Du sowie Denken verstärkt zu nutzen.
So einen Check auf Basis des eigenen Naturellmusters könnte man z. B. einmal jährlich durchführen (wie die Inspektion beim Auto), um so frühzeitig potentielle Baustellen zu identifizieren und gezielt anzugehen.
Text und Grafik: Werner Winkler
Ein Teil des Charmes der Naturellwissenschaft liegt nach meiner Erfahrung in den einfachen, aber gut wirksamen Regeln - und dass sich diese nach Grundtypen sortieren lassen. Das hebt sie von anderen, angeblich allgemeingültigen Lebensweisheiten ab.
Ob man diese nun im professionellen Umfeld (Coaching, Beratung, Therapie, Seelsorge) oder privat einsetzt, spielt dabei keine Rolle. Wichtig scheint mir aber, dass diese Tipps als Anregungen und nicht als Heilsversprechen, Geheimwissen oder absolute Wahrheit präsentiert werden.
Beispiele für einfache Regeln, die zu Beziehungstypen passen:
- nimm dir wesentlich mehr Zeit als normalerweise, wenn es um wichtige Entscheidungen geht; sammle reichlich Informationen und bewerte diese kritisch
- anstatt in herausfordernden Situationen zu dramatisieren und emotional zu reagieren, versuche möglichst sachlich, gelassen und mit deinem Verstand zu arbeiten
- du darfst dich auch heraushalten, passiv bleiben, nur dasein und beobachten
Beispiele für einfache Regeln, die zu Sachtypen passen:
- werde dir darüber klar, was du willst und was nicht (Ziele); trau' dich, deutlich Nein zu sagen und etwas zu beenden, bevor du extrem darunter leidest
- du darfst Geld und Zeit für Dinge oder Menschen aufwenden, die dir wichtig sind
- achte so gut wie möglich auf deinen Körper, deine Kleidung, deine Fortbewegungsmittel, deine Wohnung/dein Haus oder deinen Garten
Beispiele für einfache Regeln, die zu Handlungstypen passen:
- es ist okay, nicht perfekt zu sein und anderen zu verzeihen, dass auch sie nicht perfekt sind
- die Welt ist neben allem Schlechten auch voller Schönheit, voller gutherziger Menschen, voller Gelegenheiten, Gutes zu tun und zu erleben
- wenn du etwas nicht willst, frage dich, was du stattdessen lieber möchtest; wenn du es nicht alleine schaffst, frage nach und sei neugierig, wie andere das gemacht haben oder wer dich bei deinem Ziel unterstützen kann
Text: Werner Winkler

Wie eigentlich fast alle nicht mehr verfügbaren Webseiten ist sie über die Waybackmachine erhalten geblieben: https://web.archive.org/web/20160319111811/http://www.psychographium.de/sprichwoerter.htm
Ich habe diese Sammlung bewusst nicht in die Buchreihe "Das Naturell" mit aufgenommen, weil sie aus heutiger Sicht etwas unscharf scheint. Trotzdem eine spannende Fundgrube von Sprüchen, um die Naturellunterschiede vertiefter zu verstehen.
Viel Spaß damit wünscht
Werner Winkler
P.S. Das Angebot mit den kostenlosen Naturellanalysen per Zoom-Videocall aus dem letzten Tipp der Woche (Nr. 636) ist noch nicht ausgeschöpft, es sind also noch Termine zu haben. Details sind dort nachzulesen: https://www.naturellwissenschaft.org/de/erfahrungsaustausch/tipp-der-woche.html

Diese Gelegenheit möchte ich nutzen, um die nächsten vier Wochen über diesen Kanal maximal zehn kostenlose Naturellanalysen anzubieten. Wer also schon lange rätselt, zu welchem Naturelltyp eine Freundin, der eigene Partner oder die Kinder gehören, dem kann geholfen werden :)
Eine Naturellanalyse dauert ca. 1-1,5 Std. und Sie benötigen in diesem Fall ein Gerät mit Kamera und möglichst gutem Mikrophon. Für die Terminvereinbarung bitte Wunschtermine per Mail an naturellanalyse@t-online.de
Wer sich anschauen möchte, wie eine Naturellanalyse abläuft, findet hier einen Lehrfilm dazu: https://www.youtube.com/watch?v=Pg-eElrp_eY&embeds_referring_euri=https%3A%2F%2Fwww.naturellwissenschaft.org%2F&feature=emb_imp_woyt
Und wer sich heute nachmittag nicht auf dem Pfingstausflug befindet, ist herzlich zum Kollegialen Austausch in kleinem Kreis eingeladen:
Der Zugangslink für diese Veranstaltung ist
https://us05web.zoom.us/j/2899799389?pwd=ZG03TVlsWHdYUDZEbmpUbGxFc3hwdz09
Die Veranstaltung wird voraussichtlich ca. 1 - 1,5 Std. dauern. Teilnehmen können alle, die sich für die Naturellwissenschaft interessieren bzw. mit ihr arbeiten.
Text: Werner Winkler
Durch gut ausgewählte Spiele lässt sich (nicht nur bei Kindern) die beim jeweiligen Naturell eher vernachlässigten Seite stärken.
Beispiel Schach (das lässt sich z. B. kostenlos auf chess.com mit Spielpartnern spielen, die von der Spielstärke her passend sind):
Beim Beziehungstyp fördert Schach Logik, Vorsicht, Genauigkeit, Langsamkeit, Geduld sowie vernünftiges, emotionsloses Entscheiden.
Beim Sachtyp fördert Schach das Bewusstsein für die Konsequenzen eigener Handlungen oder Versäumnisse, da es beim Schachspiel ja nie Glück ist, wenn man gewinnt, sondern immer das Ergebnis der Entscheidungen, die die Spielenden treffen. Sachtypen lernen beim Schachspielen auch, dass Verlieren nicht so schlimm ist (es sei denn, es geht um Geld), da es nur ein Spiel ist und damit nicht wirklich ernst.
Für Handlungstypen würde ich Schach höchstens als Anlass für soziale Kontakte empfehlen, da es wohl eher ihre sowieso schon angriffslustige Seite verstärkt :) und die Freude am Sieg stets mit der Niederlage des Mitspielenden bezahlt wird.
Und so richtig lustig geht es beim Schach ja eher selten zu, also wären für Handlungstypen stattdessen Gesellschaftsspiele zu empfehlen, bei denen viel gelacht wird. Oder körperbetonte Spiele wie Fußball, Volleyball, Eishockey usw.
Gerne höre ich Erfahrungswerte, welche Spiele welchem Naturelltyp besonders gut tun oder getan haben (und warum).
Text: Werner Winkler
Nachdem unser Opel langsam ans Ende seiner beschwerdefreien Lebenszeit kommt, haben meine Frau und ich uns entschlossen, ihn gegen einen neueren Gebrauchten einzutauschen ... und da wir zusammen, entsprechend unserem Lebensalter, über viel Erfahrung mit Autos verfügen, entstand eine recht lange Liste der Vorlieben und Abneigungen :)
Nachdem wir uns tagelang mögliche Kandidaten in den diversen Portalen gezeigt und diese kritisch begutachtet hatten, fiel mir auf, dass sich diese auch nach den drei Farben der Naturelle sortieren lassen - es könnte also bei größeren Investitionen (nicht nur beim Autokauf) durchaus nützlich sein, bewusster alle drei Seiten zu Wort kommen zu lassen anstatt vor allem den Bedürfnissen eines Naturells gerecht zu werden.
eher beziehungstypische Wünsche:
- soll schön aussehen (Design)
- bevorzugte und abgelehnte Farben
- bevorzugte und abgelehnte Marken
- möglichst von jemand kaufen, zu dem großes Vertrauen besteht
- groß genug, um Freund:innen, Reisegepäck oder Hobby-Ausrüstung zu transportieren
eher sachtypische Wünsche:
- sparsam im Verbrauch und in der Haltung
- niedrige Steuer- und Versicherungsklasse
- technische Ausstattung nicht veraltet
- gerne ein Schnäppchen und dafür kleine Schäden oder eine ungewöhnliche Marke/Farbe in kauf nehmen
- muss noch lange halten
eher handlungstypische Wünsche:
- muss in die vorhandene Garage passen
- ein möglichst sicheres Auto
- lieber eine hochwertige Marke und älter als neuer und ein Billigauto
- gut zu reinigende Farbe und Ausstattung
- lieber eine Marke, die man schon mit guter Erfahrung gefahren hat
- ausreichende Motorleistung (Überholmanöver!)
- praktikable technische Ausstattung für den Alltag
Text: Werner Winkler
Als Kalligraf bzw. Kalligrafie-Lehrer bin ich immer auf der Suche nach möglichst kurzen, prägnanten Texten, die sich gut schreiben bzw. gestalten lassen.
Bei den zahlreichen Sprichwörtern, die mir dabei über den Weg laufen, finden sich ab und zu solche, die sehr gut als Lebensregel für einen unserer drei Naturelltypen eignen.
Beispiele (die Zuordnung überlasse ich den kundigen Leser:innen) :)
- Wähle zuerst den Nachbarn, dann das Haus. (aus Syrien)
- Teile mit allen Kindern; vor allem dein Wissen. (aus Tibet)
- Geduld bringt Rosen. (aus Tschechien)
- Ein Lächeln ist die schönste Sprache der Welt.
- Wer wagt, gewinnt.
- Nimm dir Zeit, freundlich zu sein, es ist der Weg zum Glück. (aus Island)
- Fünf Minuten Hilfe sind besser als zehn Minuten Mitleid. (aus Armenien)
- Eine Tür wird geschlossen, aber tausend sind offen. (aus Argentinien)
- Hänge die heutige Pflicht nicht auf den morgigen Haken. (aus Indien)
Es gibt aber auch solche, die alle drei Naturelltypen ansprechen, z. B.: "There are three kinds of people; those that make things happen, those that watch things happen and those who don’t know what’s happening." (aus den USA)
Gerne lese ich Rückmeldungen mit Sprichwörtern, die sich jemand aus Anlass seines eigenen Naturelltyps gemerkt hat und nutzt :)
Text/Auswahl: Werner Winkler

Ziel ist es, die Gesprächspartner:innen zunächst da abzuholen, wo sie ins Gespräch einsteigen und dann prozessorientiert-effektiv so zu leiten, dass ein Unterschied zum Besseren ermöglicht wird. Die Gefahr ist, dass man ohne einen Gesprächsleitfaden bzw. eine gute Strategie im naturelltypischen Bereich des Gegenübers steckenbleibt:
Also dass
- Beziehungstypen viele Geschichten erzählen,
- Sachtypen ihr Lieblingsthema vertiefen und
- Handlungstypen vor allem über das sprechen, was sie nicht wollen oder was schlecht läuft.
Dietmar Friedmann begann seine Gespräche (sachtypisch) häufig mit der Frage nach dem Thema, dann folgte das Ziel und am Ende das, was die Klient:innen schon herausgefunden haben, das sie dem Ziel näherbringt.
Steve de Shazer bemerkte in seinen Beratungen die Unterschiede im Gesprächsanfang, wenn er den Klient:innen den Aufschlag überließ (er nickte oft nur mit dem Kopf, um sein Gegenüber zum anfangen zu ermutigen).
Er beobachtete und unterschied bei seinen Klient:innen so genannte Besucher (aus unserer Sicht Beziehungstypen), bei denen ihm nicht klar war, warum sie überhaupt in die Therapie kamen. Dann die so genannten Klagenden, die vor allem jammern, aber nichts verändern wollten. Und schließlich seine Lieblinge, die so genannten Kunden, die eine Lösung erarbeiten bzw. kaufen wollten.
Aus meiner Erfahrung besteht die Kunst aus einer Kombination der Konzepte von Friedmann und de Shazer, also darin
- aus den Besucher:innen Klagende zu machen (also aufzuzeigen bzw. klar werden zu lassen, welches Problem es tatsächlich zu lösen gilt),
- aus den Klagenden Kund:innen (also sie beim Lösen des beklagten Problems zu unterstützen) und
- aus den Kund:innen Besucher:innen - sie sollen Gelegenheit bekommen, aus dem rein professionellen Anlass (ich gehe zur Beratung, weil es mir schlecht geht) in eine eher private Haltung/Unterhaltung zu kommen, in der sie ihre vorhandenen Erfahrungen und Kompetenzen wiederfinden und zur Erreichung eines positiven Ziels einsetzen können.
Tipp: Einfach mal mit einem Selbstgesprächsanlass ausprobieren, ob ein Gedankengang entlang des Leitdreiecks zur Klärung eigener Fragen/Themen/Zielsetzungen nützlich ist. Idealerweise schreibt man sich sein Selbstgespräch auf und beginnt seinem eigenen Naturelltyp (Grundtyp) gemäß entweder mit dem Ist-Zustand, dem Thema oder dem Ziel.
P.S. Da die hier als Anhang möglichen Dateien in der Größe begrenzt sind, habe ich auf der Downloadseite (ganz unten) eine Datei mit höherer Auflösung eingestellt: https://www.naturellwissenschaft.org/de/naturellwissenschaft/download.html
Text: Werner Winkler
Mit herzlichem Dank für die Anregung an den Kollegen Heiko W. teile ich heute gerne eine kleine praktische Erfahrung und Anwendung des naturellwissenschaftlichen Wissens.
Wenn man (etwa bei hoher Beanspruchung und vielen zu erledigenden Aufgaben) einen Ablauf braucht, um seine Zeit sowohl abwechslungreich als auch ausgewogen zu gestalten, empfiehlt sich folgendes Wechselmodell:
Man bleibt nicht permanent an einer Sache, bis man müde und erschöpft ist, sondern wechselt z. B. nach je 20 oder 30 Minuten folgendermaßen ab:
- man beschäftigt sich mit etwas Interessantem oder man macht einfach Pause/tut nichts (für den blauen Anteil unseres Naturells)
- man gönnt sich etwas Schönes/Lustiges/einen Sozialen Kontakt (für den gelben Anteil unseres Naturells)
- und dann arbeitet man an etwas Notwendigem/unbedingt Nötigem/wozu man verpflichtet ist etc. (für den roten Anteil unseres Naturells)
- dann wieder von vorne ...
Auf diese Weise habe ich immer wieder 3-4 Stunden pro Tag an meinen Büchern gearbeitet, ohne zu ermüden. Hätte ich das am Stück versucht, wäre ich rasch erschöpft gewesen - zu einseitig eben.
Ideal auch, wenn man dabei auch die Körperhaltung und vielleicht noch den Raum/die Umgebung wechselt.
Einfach mal ausprobieren und gerne berichten, was Sie beobachten oder Neues herausfinden!
Text: Werner Winkler
So spannend sich das Lernen für Beziehungstypen anfühlt, so frustrierend ist es, wenn man (etwa in der Grundschule) entdeckt, dass nicht nur der Lehrer oder die Lehrerin viel mehr von einem Thema weiß, sondern auch andere Kinder.
Da fühlt sich der Beziehungstyp dann dumm, klein, hilflos usw. - also nicht gut. Das wiederum erschwert das Lernen, da er ja mit seinen negativen Emotionen beschäftigt ist und sich kaum noch auf das zu lernende Thema konzentrieren kann.
Wie kann man als Erwachsener (Eltern, Lehrende, Nachhilfe-Leisternde/r) damit umgehen?
Die Erklärung, dass man sich selbst als Kind beim Lernen oft so gefühlt hat, kann etwas helfen. Dann die Erinnerung daran, dass auch ein kleines Kind schon viel gelernt hat (Laufen, Sprechen, Anziehen etc.) - und dass das alles etwas Zeit und Mühe gebraucht hat.
Wenn das Kind sagt: Ich kann das nicht, ergänzt man: noch nicht. Also der zeitliche Aspekt zeigt, dass auch das Lernen Zeit braucht (und Geduld).
Und wenn ein Kind (so ist mir das neulich passiert, als ich zwei Nachbarskindern bei den Hausaufgaben half) noch nicht so weit ist, in einer Disziplin wie ein anderes, gar jüngeres - dann kann man es daran erinnern, dass kein Kind in allen Fächern ganz vorne ist, sondern dass eben das eine Kind schneller Rechnen lernt und das andere stattdessen das Malen.
Dann kann man mit dem Beziehungstyp-Kind an einem Teil-Thema so konzentriert und lange arbeiten, bis es verstanden hat, auf was es ankommt. Dadurch lernt es, dass es Stück für Stück vorangeht und nicht auf einen Schlag wie durch Zauberhand.
Speziell Beziehungstyp-Kinder müssen also erst einmal das Lernen lernen, und zwar auf ihre eigene Art. Und die ist oft nicht die, wie sie vom Lehrplan oder vom Schulbuch vorgegeben wird.
Ein Beispiel: Das Beziehungstyp-Nachbarskind hatte Angst vor dem Deutschtest, da es selbst noch nicht 100 % perfekt Deutsch spricht. Ich habe ihm die Hausaufgabe gegeben, zu erraten, welche Aufgaben wohl die Lehrerin im Test stellen wird. Es soll dann diesen Test auf Blätter schreiben, so dass ich den Test probeweise schreiben kann, um herauszufinden, wieviel ich wohl noch weiß aus meiner Schulzeit.
Mit dem Lehrerin-Spielen hatte das Kind großen Spaß, es entwarf gewissenhaft einen Test für mich - und tatsächlich hatte ich einzelne Grammatik-Regeln vergessen, so dass auch das Korrigieren und das Ausrechnen der Note mit Spaß verbunden war. Interessanterweise sah dann der reale Test fast genau so aus wie der vorhergesagte und das Ausfüllen lief stressfrei und leicht.
Das Wichtigste scheint mir, dass dem Beziehungstyp(-Kind) vermittelt wird, dass es okay und normal ist, erst einmal unwissend zu sein, wenn man etwas Neues lernt - und dass die Freude dann umso größer ist, wenn man es schließlich gelernt hat!
P.S. Bei der Gelegenheit sei daran erinnert, dass es auf Wunsch noch einige Exemplare des Buches "Warum Kinder so verschieden sind" gegen Versandkosten-Ersatz bei mir zu beziehen gibt, z. B. zum Verschenken an Eltern, Erziehende oder Lehrkräfte.
Text: Werner Winkler

Heute möchte ich daraus die Folge FLEISCHFRESSER empfehlen, aktuell z. B. gratis in der ARD-Mediathek zu sehen: https://www.ardmediathek.de/video/der-tatortreiniger/folge-1-fleischfresser-s03-e01/one/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtMmI3Zjg5ZTMtYzQ2ZS00MGE0LTllMzItZjk1NmJjY2E3NWQ3
Hier spielt Bjarne Mädel zusammen mit Karin Hanczewski ein wunderbar skurriles Sachtypen-Duett. Woran mache ich meinen Typverdacht hier fest (es geht um die Rollen, nicht unbedingt um die Schauspieler selbst)?
- bei Bjarne Mädel sind die sachtypen Urlaute, auch Leidensäußerungen, mehrfach zu hören
- beide kommunizieren viel mit ihrer minimalen Mimik (sprechen mit Blicken, nicht mit Worten)
- Sprache zeigt sich als Minienfeld, aber auch als Möglichkeit, Argumente, Kritik und logische Schlussfolgerungen auszutauschen
- immer wieder zeigen beide ein stilles Verständnis füreinander, durchaus auch im gegenseitigen Anzweifeln von Grundüberzeugungen und in langen Blicken mit einer dezenten erotischen Qualität
- Schotti (gespielt von Bjarne Mädel) zeigt, wie man sich allein durch Worte in die Bredouille bringen kann, wie man Pausen gekonnt einsetzt und auch seine Körpersprache
- der Humor ist extrem trocken, zum Teil zynisch, aber immer geistreich
- die Mitleidsfähigkeit und das Verständnis der Sachtypen kommt deutlich zum Ausdruck
- die Themen Lüge und Wahrheit haben einen hohen Stellenwert
- beide sind/werden Opfer ihrer Mitmenschen, trösten sich aber gegenseitig
Es lohnt sich durchaus, diesen Film zwei mal anzuschauen, da sich viele kleine Details erst beim zweiten Mal erschließen (zumindest mir). Beispiele ohne Spoiler: ein lustiger Aufkleber auf der Werkzeugkiste, die Verwendung eines Kühlpads, das Reinigen einer Glasscheibe nach Verschmutzung und die Schlussszene, als er den Tatort bzw. das Haus wieder zu verlassen versucht :)
Viel Freude und einen Zuwachs an naturellkundlicher Beobachtungsfähigkeit damit wünscht
Werner Winkler
P.S. Da es ab morgen ja erlaubt ist, Marihuana zu rauchen (wozu ich ausdrücklich nicht rate!) und dass sich seit 2013, als der Film gedreht wurde, viel in Sachen vegane Ernährung (wozu ich ausdrücklich ermutigen möchte) getan hat, zeigt dieser Film einige Zukunfts-Vorhersagequalitäten ...
Bild: Screenshot Tatortreiniger, Folge Fleischfresser

- positiv-angenehme (z. B. helle Freude, Begeisterung, Zufriedenheit)
- neutral-ausgewogene (z. B. stille Freude, ruhig-genießendes Gefühl)
- negativ-unangenehm (z. B. Scham, Fremdscham, Ärger, Zorn, Wut)
Mir ist immer wieder aufgefallen, dass hier jeder Naturelltyp (wie zu erwarten) eine bevorzugte und eine vermiedene Kategorie zeigt.
Beispiel: Wenn ich als Beziehungstyp Schach spiele, fällt es mir sehr schwer, gelassen-ruhig-sachlich zu bleiben. Meine Emotionen pendeln eher zwischen Freude und Ärger. Oder wenn ich mir ein Fußball- oder Handball-Spiel anschaue und ich mich mit einer der Mannschaften emotional verbunden fühle - dann bereitet mir das keine Freude; der emotionale Stress ist einfach zu hoch. Ich schaue mir deshalb lieber Spiele an, bei denen ich neutral bleiben kann, weil ich keine Präferenz habe :)
Erlebe ich Handlungstypen beim Spiel, freuen diese sich nur selten (bei Erfolg); das Spielen an sich bereitet ihnen eher keine Freude - außer, es ist noch zusätzlich ein fröhlicher sozialer Kontakt geboten bzw. Alkohol im Spiel.
Sachtypen scheinen (wie schon Dietmar Friedmann beschrieben hat) dazu zu neigen, ihre negativen Emotionen herunterzuschlucken, zu verdrängen, zu verleugnen etc. – mit entsprechenden körperlichen Beschwerden (z. B. hindert sie der Ärger nachts am Schlafen).
Zusammengefasst:
Beziehungstypen neigen zu positiven Emotionen, spüren auch ihre negativen deutlich, tun sich jedoch schwer mit den neutral-sachlichen (z. B. sachliche Gelassenheit beim Spiel, klar-neutraler Blick auf die eigenen Finanzen oder wissenschaftliche Analyse eines Phänomens).
Sachtypen pendeln eher zwischen neutral-sachlichen und positiven Emotionen, umgehen jedoch nach Möglichkeit die negativen (z. B. Nicht-Wahrhabenwollen einer unguten Situation, einer unaufgeräumten Wohnung, einer körperlichen Krankheit).
Handlungstypen spüren negative Emotionen deutlich und wie von selbst, kennen auch in guten Momenten die ruhigen-gelassenen-sachlichen (z. B. stille Freude beim Anblick eines überraschend positiven Kontoauszuges oder eines ertragreichen Auftrages) - sie erleben jedoch nur selten durchweg positive Emotionen wie helle Freude oder Faszination (z. B. Verliebtheit, Beeindrucktsein von Kunst, Mitgerissenwerden von Musik, Berührtsein vom Glück anderer). Oft sind sie auch von ihren Emotionen abgeschnitten und spüren einfach nichts.
Aber auch hier scheint es möglich, die naturellbedingt schwächer ausgeprägten Aspekte zu üben und dadurch zu stärken.
Beziehungstypen können etwa üben, die neutral-sachlichen Aspekte einer Situation wahrzunehmen. Sachtypen können bewusst das Negative in ihrem Leben wahrnehmen (und an einer Verbesserung arbeiten). Und Handlungstypen können sich selbst zum Schönen und Fröhlichen zwingen oder mitreißen lassen.
Wie immer lese ich gerne Rückmeldungen jeder Art - auch ganz neutral-sachliche :)
Text: Werner Winkler
Die Webseite der Initiative zur Förderung der Naturellwissenschaft ist ebenso alt wie der Verein selbst: 25 Jahre! Vor allem unser langjähriges Mitglied Holger Hägele und sein Team begleiten, pflegen und optimieren im Hintergrund und tragen dazu bei, dass wir monatlich viele Tausend Besucherinnen und Besucher auf der Seite haben. Herzlichen Dank an dieser Stelle!
Eine der viel besuchten Unterseiten ist unsere Download-Seite, auf die ich heute besonders hinweisen möchte, da manche gar nicht wissen, dass es sie gibt: https://www.naturellwissenschaft.org/de/naturellwissenschaft/download.html
Hier gibt es z. B. die aktuellen Naturell-Bücher Band 1-3 als Leseprobe, außerdem die beliebte DIN A5-Broschüre "Das Naturell als Teil der Persönlichkeit" oder der Artikel von Günter Hiller über Leben und Werk von Dietmar Friedmann. Alles natürlich kostenlos und durch die freundlichen Zuwendungen unserer Mitglieder bzw. Förderer ermöglicht.
Text: Werner Winkler

Von Erich Kästner kennen viele nur seine Kinder- bzw. Jugendbücher wie Das doppelte Lottchen oder Das fliegende Klassenzimmer. Er hat aber weit mehr geschrieben, unter anderem einen kleinen Band mit biografischen Erinnerungen aus seiner Kindheit.
Darin gibt es, wie zu vermuten, viele Hinweise auf seinen Naturelltyp (und den seiner Mutter und anderer Verwandten) zu finden. Einen kleinen Beispieltext möchte ich hier zitieren. Er erzählt davon, dass die Eltern immer wieder Lehrer und Lehrerinnen zur Untermiete hatten und dass dies den kleinen Erich in seinem Berufswunsch stark beeinflusste.
Er schreibt:
Ich konnte noch nicht lesen und schreiben, und schon wollte ich Lehrer werden. Nichts anderes. Und trotzdem war es ein Missverständnis. Ja, es war der größte Irrtum meines Lebens. Und er klärte sich erst auf, als es fast zu spät war. (…) Ich war kein Lehrer, sondern ein Lerner. Ich wollte nicht lehren, sondern lernen. Ich hatte Lehrer werden wollen, um möglichst lange ein Schüler bleiben zu können. Ich wollte Neues, immer wieder Neues aufnehmen und um keinen Preis Altes, immer wieder Altes weitergeben. Ich war hungrig, ich war kein Bäcker. Ich war wissensdurstig, ich war kein Schankwirt. Ich war ungeduldig und unruhig, ich war kein künftiger Erzieher. Denn Lehrer und Erzieher müssen ruhig und geduldig sein. Sie dürfen nicht an sich denken, sondern an die Kinder. Und sie dürfen Geduld nicht mit Bequemlichkeit verwechseln. Lehrer aus Bequemlichkeit gibt es genug. Echte, berufene, geborene Lehrer sind fast so selten wie Helden und Heilige.
Erich Kästner, Als ich ein kleiner Junge war, Atrium-Verlag, erstmals veröffentlicht 1957, hier zitiert aus der 2. Auflage 2017, dort auf S. 67)
Nun könnte jemand, wenn ich behaupte, hier den Beziehungstyp schreiben zu sehen, einwenden: Halt, das lebenslange Lernen ist doch die Spezialität der Sachtypen. Aber der Satz "ich war ungeduldig und unruhig" zeigt, dass die Sachtyp-Vermutung unwahrscheinlich ist. Kästner hat durch die Gesellschaft der Lehrer schon als Vorschulkind erkannt, wie wertvoll das Wissen ist, das diese Berufsgruppe verwaltet. Er entdeckte hier seine Ressource, nicht seine naturellbedingte Neigung.
Ich habe viele Sachtypen getroffen, die sehr gerne gelernt und studiert, aber weniger gerne gelehrt bzw. ihr Wissen weitergegeben haben. Dazu brauchen sie erst eine attraktive Motivation - z. B. die Aussicht auf ein gutes Gehalt, einen Titel oder viel Aufmerksamkeit. Beziehungstypen hingegen geben ihr Wissen (oder Halbwissen) hingegen gerne ungefragt und großzügig weiter ... etwa in Form von Tipps der Woche :)
In diesem Sinne: Viel Vergnügen mit diesem wunderbaren Buch, nicht nur beim Entdecken der Beziehungstyp-Geschichten. Man kann viele Geschichten darin übrigens auch seinen Kindern, Enkeln usw. vorlesen, um ihnen einen Eindruck von der Zeit Erich Kästners (geb. 1899) zu vermitteln.
Text: Werner Winkler
Liebe Leserinnen und Leser,
heute betrachten wir das Rote Naturell und schauen uns an, wie wir in Alltagssituationen die individuellen Stärken und Schwächen des Handlungstyps mit den Untertypen Denker, Fühler und Macher berücksichtigen können.
Zu den Stärken der Handlungstypen im Untertyp "Denker" zählt das aktive Verarbeiten von großen Informationsmengen und Aussortieren von (für sie) nicht relevanten Informationen. Hieraus resultiert dann auch direkt eine Schwäche, denn sie tun sich schwer damit, positiv-emotional zu kommunizieren, da sie scheinbar unrelevante Aspekte, die für andere jedoch von Bedeutung sind, einfach unter den Tisch fallen lassen.
Prominente Persönlichkeiten dieses Typs (Vermutungen) sind Helmut Schmidt, Loki Schmidt und Karl Lauterbach.
Beispielsweise organisierte Helmut Schmidt während des Hochwassers in Hamburg 1962 die Hilfsdienste und erwarb sich damit seine Reputation als Führungskraft.
Für den Umgang in Diskussionen und Planungen ist es also hilfreich, dem Roten Naturell klare hierarchische Verantwortlichkeits-Strukturen und konkrete Ansagen zu bieten. Gleichzeitig sollte ihnen jedoch genügend Raum für Flexibilität gelassen werden, damit sie die auch spontan auftretenden Impulse angemessen ausleben können. Da Handlungstypen gerne zuerst und rasch "Nein" oder "so nicht" sagen, lohnt es sich, mehrmals nachzuhaken und beispielsweise mit einer Gegenfrage zu kontern: "Wie denn stattdessen?".
Die Stärken der Handlungstypen im Untertyp "Fühler" sind sicherlich ebenso das aktive Aufnehmen von großen Informationsmengen und das Ausblenden von (für sie) nicht relevanten Sinneseindrücken. In diesem Fall tun sie sich jedoch schwer damit, positiv-emotional zu denken.
Prominente Persönlichkeiten (Vermutungen) sind Claudia Roth, Ursula von der Leyen und Konstantin Wecker. Ursula von der Leyen gelingt es bespielsweise immer wieder, auch in großen Runden mit vielen unterschiedlichen Eindrücken aktiv zuzuhören und die wichtigen von den unwichtigen Redebeiträgen zu trennen. Damit ist sie besonders als Moderatorin erfolgreich und weithin anerkannt.
In Diskussionen und Planungen kann es besonders hilfreich sein, den Handlungstyp-Fühlern ausreichend Informationen zu liefern. Dies kann auch in Form von grafischen Darstellungen, Fotos und Filmen geschehen. Dann brauchen sie genügend Zeit, um das Gesehene, Gelesene und Gehörte zu verarbeiten, indem sie eine bzw. einige Nächte darüber schlafen. Sie sollten keinesfalls zu raschen Handlungen, die auf Basis der gerade erst aufgenommenen Informationen beruhen, gezwungen werden.
Das zielgerichtete Kommunizieren zählt ganz klar zu den Stärken der
Handlungstypen vom Untertyp "Macher". Sie teilen gerne mit, was sie denken und planen und eben auch, was sie nicht wollen. Sie tun sich jedoch äußerst schwer damit, die positiven und emotionalen Seiten des Lebens, einer Person oder eines Projekts wahrzunehmen. Sie fokussieren sich oft zu sehr auf das, was nicht gut ist, schiefgehen oder Schaden anrichten könnte und übersehen so die wertvollen und wichtige andere Aspekte.
Prominente Beispiele (Vermutungen) sind Gerhard Schröder, Oliver Kahn und Renate Künast. Dem Torhüter Oliver Kahn gelang es z. B. in seiner Zeit als Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft immer wieder, seine Mitspieler auf Erfolg und Sieg einzuschwören – und sie auch während des Spiels durch gestenreiche und gut hörbare Anweisungen auf seine Linie zu bringen. Wurde er jedoch auch emotional gefordert, z. B. zu Beginn eines Spiels, wenn er noch fremden Menschen oder Kindern die Hand schütteln sollte, kam er leicht aus dem Konzept und verlor seinen Fokus.
Der Tipp im Umgang mit diesen Menschen könnte sein, in Diskussionen und Planungen den Handlungstyp-Machern auch einmal Paroli zu bieten, sie im Redefluss zu unterbrechen oder ihnen wichtige Informationen sehr deutlich und wiederholt vor Augen zu halten. Sie lassen sich nämlich ansonsten von ihrem eigenen Machen mitreißen und merken zu spät, dass sie in eine nicht optimale Richtung laufen. Sie lassen sich zudem auch zu sehr von Zielen leiten und nehmen zu wenig wahr, was zwischenzeitlich Neues passiert und berücksichtigen es deshalb oftmals nicht ausreichend.
Bei der Zusammenarbeit mit den Handlungstyp-Machern als Mitarbeitende ist es ratsam, klare Prioritäten zu setzen, die Aufgaben zu begrenzen und Pausen für Regeneration einzuplanen. Die Kunst liegt darin, einen ausgewogenen Rhythmus zwischen dem Handeln und der Erholung zu finden, denn sonst neigt dieser Untertyp zum Ausbrennen durch den Verlust von positiven sozialen Kontakten und Lebensfreude.
Fazit:
Durch ein tieferes Verständnis der Stärken und Schwächen des Roten Naturells in Kombination seiner Untertypen können Beziehungen und Freundschaften gezielter unterstützt werden. Denken wir immer daran, dass jede Persönlichkeit und jedes Naturell einen einzigartigen Beitrag zu unserer gemeinsamen Reise leistet.
Text: Sophia Martina Müller und Werner Winkler
Schon sehr früh nach Entdeckung bzw. Beschreibung der drei Grundtypen fiel (z. B. Dr. Klaus Fritz oder Dijana Gerber) auf, dass Menschen im Alter häufig wieder sehr deutlich ihren ursprünglichen Naturelltyp zeigen. Und zwar auch in ihrem täglichen Verhalten, also auch dort, wo die zwischenzeitlich erlernten, gesellschaftlich gewünschten Verhaltensweisen nicht dem eigenen Naturell entsprechen.
Wir scheinen gewissermaßen zu unserer Persönlichkeits-Natur zurückzukehren und viel von unserer angelernten (oder aufgesetzten) Kultur wieder aufzugeben bzw. zu verlieren.
Beispiele:
Ein fast 90-jähriger Beziehungstyp, ein ehemaliger Bankberater und berufsbedingt sehr gut in Gelddingen, fängt in letzter Zeit zum Leidwesen seiner Kinder an, sein mühsam erspartes Vermögen scheinbar willkürlich zu verschenken. Ebenso diverse Wertsachen aus seinem Besitz und einen Großteil seiner Zeit. Die Beschenkten sind häufig Kinder in der Nachbarschaft, aber auch Menschen, die in seinen Augen Unterstützung brauchen. Er begründet das so: Warum soll ich das alles meinen Kindern vererben? Die haben doch schon mehr als genug und wenn ich Nachbarn sehe, denen etwas von meinem Geld oder Vermögen Freude bereitet und hilft, dann freue ich mich auch. Wenn ich gestorben bin, freue ich mich nicht mehr mit den Erben, also verschenke ich lieber großzügig.
Eine ältere Sachtyp-Politikerin zieht sich nach Ende ihrer Amtszeit weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Sie lehnt alle Angebote für neue Posten und Ämter ab, genießt die freie Zeit, schreibt an ihren Memoiren und holt das nach, was ihr in den vielen Jahren der permanenten Beanspruchung gefehlt hat. Auch körperlich erholt sie sich wieder.
Hingegen der alternde Handlungstyp-Präsident: Er hält an seinem Posten mit aller Gewalt fest. Sogar die Verfassung wurde ihm zuliebe geändert, damit er bis zu seinem Tod weiterarbeiten kann. Je älter er wird, umso deutlicher tritt seine boshafte, gewalttätige Seite zu Tage, die er sich als Kind auf der Straße zugelegt hatte. Er überfällt einen Nachbarn nach dem anderen, mischt sich überall auf der Welt in kriegerische Auseinandersetzungen ein, baut sich persönlich große Anwesen, die er mit allem Luxus ausstattet, um damit vor seinen weniger werdenden Freunden zu prahlen. Seine Frau hat ihn längst verlassen. Abtrünnige Mitstreiter und unliebsame Konkurrenten lässt er von seinem Geheimdienst ermorden. Nur ein schon lange schwelendes körperliches Leiden werde ihn stoppen, sagen seine Ärzte, weshalb er wie besessen auf seine Fitness und bestmögliche Ernährung achtet.
Hier eine kleine Liste prominenter älterer Menschen, die es sich aus meiner Sicht zu beobachten lohnt - also wenn man etwas über die Eigenarten unserer Naturelltypen lernen möchte:
Beziehungstypen: Joe Biden, Jane Goodall, Papst Franziskus, Donald Trump, Uschi Glas, Tom Hanks, Otto Waalkes, Gregor Gysi, Rod Stewart, Bill Murray
Sachtypen: King Charles, Queen Camilla, Friedrich Merz, Meryl Streep, Oskar Lafontaine, Bill Gates, Günther Jauch, Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier
Handlungstypen: Wladimir Putin, Recep Tayyip Erdoğan, Hillary Clinton, Kevin Costner, Gérard Depardieu, Ursula von der Leyen, Claudia Roth, Renate Künast
Gut zu beobachten sind auch Menschen im eigenen Umfeld, die man schon länger kennt und bei denen man Veränderungen direkt wahrnehmen kann. Und falls man selbst schon dabei ist, langsam zu den "Alten" zu zählen, taugt natürlich auch die eigene Person für solche Beobachtungen ;)
Text: Werner Winkler (mit besten Grüßen an den geschätzten Kollegen B., der mich zu diesem Tipp der Woche inspiriert hat)
P.S. Heute um 16 Uhr findet unsere Veranstaltung über Zoom statt. Thema: Nachfragen zum 25-jährigen Vereinsjubiläum. Die Einwahldaten finden sich hier: https://www.naturellwissenschaft.org/de/erfahrungsaustausch/termine.html
Wenn es darum geht, den Naturelltyp eines Menschen nur aus dem äußeren Eindruck zu erahnen (also ohne ein fachliches Analysegespräch), ist es hilfreich, sich weniger an einzelnen Merkmalen zu orientieren, sondern mehr am Gesamtbild.
Und um sich eine nützliche Sammlung von prägnanten Gesamtbildern zu erarbeiten, braucht es auch prägnante Gestalten. Eine solche ist für mich der Musiker Roy Orbison ("Pretty Woman", "Only the lonely"). Bei ihm springt selbst dem noch wenig Naturellkundigen schon nach kurzer Beobachtung sein Sachtyp-Naturell unausweichlich ins Auge.
Aktuell und noch bis März gibt es auf ARTE eine sehr gelungende Dokumentation über ihn:
https://www.arte.tv/de/videos/107166-000-A/von-pretty-woman-zu-only-the-lonely/
Darin kommt er selbst zu Wort, aber auch seine Frau und viele langjährige Begleiter werden interviewt; so entsteht ein recht gutes Gesamtbild seiner Persönlichkeit und zahlreiche Hinweise auf sein "Blaues Naturell" tauchen auf.
So etwa seine minimale, aber ausdrucksstarke Mimik, sein sparsamer Gebrauch der Stimme, das Geheimnisvolle, das seine Erscheinung umgab, sein Umgang mit dem Leid, das er erlebte. Aber wie gesagt: weniger die einzelnen typischen Merkmale weisen bei ihm auf das Sachtyp-Naturell hin, sondern vor allem das Gesamtbild seiner Persönlichkeit.
Viel Freude beim Schauen und vor allem Hören (für mich sind seine Lieder, die er mit den "Traveling Wilburys" aufgenommen hat, mit die schönsten aus dieser Rubrik Musik)!
Werner Winkler
Günter Hiller und Holger Hägele haben zusammen 20 Fragen an Werner Winkler formuliert, um die Geschichte des Vereins bis heute hier und da etwas aufzuhellen.
Wen die Antworten interessieren, findet sie als PDF-Download im Downloadbereich der Vereins-Webseite:
https://www.naturellwissenschaft.org/files/inhalte/naturellwissenschaft/download/Fragen-Antworten-2024.pdf
Zudem gibt es am Sonntag 25.2.2024, 16.00 Uhr online die Möglichkeit zu Nach-Fragen bzw. zum Austausch über die Antworten selbst.
Der Zugangslink für alle Online-Veranstaltungen ist
https://us05web.zoom.us/j/2899799389?pwd=ZG03TVlsWHdYUDZEbmpUbGxFc3hwdz09
Sie benötigen ein Endgerät mit Kamera und Mikrophon. Es wäre freundlich, die Kameras einzuschalten, damit wir uns auch sehen. Die Veranstaltungen werden voraussichtlich ca. 1 - 1,5 Std. dauern.
Neulich bekam ich ein DIN A4-Blatt in die Hände, auf dem beidseitig in kleiner Schrift in einer langen Liste (1) 34 menschlichen Stärken/Typen beschrieben waren. Sie wurde wohl in einem Großunternehmen für die Beurteilung von Mitarbeiter:innen verwendet.
Erstaunlich fand ich, wie einfach die Texte gehalten sind – ein Beispiel: "Ideensammler. Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent zum Ideensammler möchten stets Neues lernen."
Heute deshalb ein augenzwinkernder :) Versuch, in diesem Duktus unsere 12 Gruppen von Naturelltypen (3 Grundtypen, 9 Untertypen) in ebenso einfache Sätze zu fassen. Vielleicht ist das einmal nützlich, wenn man jemand in einem einzigen Satz etwas zu (s)einem Naturell sagen möchte?
Beziehungstypen: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent, emotionale Verbundenheit zu zeigen und sich gleichzeitig wenig um Zeit und Geld zu sorgen.
Sachtypen: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent, gut mit ihren Zeit- und Geldressourcen umzugehen und gleichzeitig die für ihren Erfolg notwendige körperliche Aktivität auf ein Minimum zu begrenzen.
Handlungstypen: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent zu körperlicher Aktivität bei gleichzeitigem Ausblenden emotionaler Aspekte des Lebens.
Du-Verbundene: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent, sich auf ein Gegenüber zu beziehen und dabei den Bezug zu sich selbst zurückzunehmen.
Ich-Verbundene: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent, sich auf sich selbst zu beziehen und dabei den Bezug zu dem sie umgebenden "Wir" auszublenden.
Wir-Verbundene: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent, sich auf den sie umgebenden Wir-Bezug zu beziehen und dabei ihr konkretes Gegenüber nicht besonders zu beachten.
Gegenwartsorientierte: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent, die Gegenwart wichtig zu nehmen und dabei die Vergangenheit auszublenden.
Vergangenheitsorientierte: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent, die Vergangenheit als wichtig zu erachten und dafür die Zukunft zu ignorieren.
Zukunftsorientierte: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent, die Zukunft als bedeutend und die Gegenwart als vernachlässigbar zu erachten.
Fühler: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent, reichlich Eindrücke aufzunehmen, diese jedoch nur schwer zu verarbeiten.
Denker: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent, Eindrücke und Wahrnehmungen ausführlich zu verarbeiten, das Ergebnis ihrer Verarbeitung aber eher nicht oder nur mit Mühe nach außen abzugeben.
Macher: Menschen mit einem außergewöhnlich stark ausgeprägten Talent, sich zu äußern und gleichzeitig die Aufnahme von Eindrücken einzuschränken.
Texte: Werner Winkler
(1) Das Modell heißt "Clifton Strengths Finder®", falls das jemand interessiert.
Noch bis Ende April ist in der ZDF-Mediathek ein sehr beeindruckender Film kostenlos verfügbar: Die Kinder von Windermere.
https://www.zdf.de/filme/spielfilm-highlights/die-kinder-von-windermere-114.html
Er erzählt die wahre Geschichte einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die nach dem Ende des 2. Weltkriegs nach England kommt. Sie alle haben die Konzentrationslager der Nationalsozialisten überlebt und dabei bis auf wenige Ausnahmen ihre gesamten Familien verloren.
Eine kleine Gruppe von Betreuern, Therapeut:innen, Sportlehrern und ein Rabbi versuchen das scheinbar Unmögliche - sie wieder für ein normales Leben in Freiheit vorzubereiten. Wie ihnen das gelingt, ist hervorragend beschrieben und auch gespielt.
Und natürlich kommen bei so einem Thema auch die unterschiedlichen Naturelltypen zum Vorschein, aber das sei ausnahmsweise nur am Rande erwähnt. Ich denke, Filme wie dieser sind in Zeiten, in denen wieder Menschen darüber nachdenken, erneut ganze Gruppen "Nicht-Deutscher" aus unserem Land zu deportieren, wichtiger denn je.
Wer Kinder hat und ihnen ohne brutale Bilder, aber dennoch eindrücklich einen Zugang zu dieser Lektion unserer Geschichte eröffnen möchte, hat mit diesem Film eine gute Gelegenheit dazu.
Und spätestens am Ende sollten die Taschentücher bereit liegen. Denn dann treten einige derjenigen selbst auf, von denen diese Geschichte handelt. Auch hier gibt es noch einmal Gelegenheit, die unterschiedlichen Naturelle zu erkennen. Aber wie gesagt: Diesmal ausnahmsweise nur am Rande erwähnt.
Text: Werner Winkler
(von Sophia Martina Müller mit redaktioneller Unterstützung von Werner Winkler)
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
herzlich willkommen zum "Tipp der Woche", der sich dieses Mal den Beziehungstypen in ihren Nuancen widmet – und zwar im täglichen Miteinander in Beziehungen und Freundschaften. Wir rücken dabei ins Licht: Beziehungstyp-Fühler, Beziehungstyp-Denker und Beziehungstyp-Macher.
Beziehungstyp-Fühler: Herzliche Verbindungskünstler
Beziehungstyp-Fühler setzen auf tiefgreifende Verbindungen und emotionale Intelligenz. In Freundschaften agieren sie als emotionale Unterstützung, indem sie Einfühlungsvermögen und Herzlichkeit einbringen.
Positive Aspekte:
- emotionale Intelligenz und Herzlichkeit
- authentische Ausdrucksweise
- Schaffung von vertrauensvollen Bindungen
Negative Aspekte:
- Neigung, die eigenen existenziell-sachlichen Bedürfnisse (Zeit, Geld) hintenanzustellen
- gelegentliches Überwältigtsein von intensiven Emotionen, die durch starken Input ausgelöst werden
Beispiel: Hans (BT+Fühler) hat, nachdem er gekündigt wurde, bei einem früheren Lieferanten eine Praktikumsstelle angeboten bekommen, die evtl. zu einer festen Stelle werden soll. Obwohl er fast kein Geld bekommt, investiert er viel Herzblut und Zeit, was ihn bald an seine Grenzen bringt. Die Menge der neuen Informationen und die vielen neuen Kolleginnen und Kollegen fordern ihm mehr ab, als er vorhergesehen hatte. Zudem bekommt er zu wenig Schlaf, was für ihn als Fühler mehr als eine kleine Katastrophe ist. Als er zufällig eine frühere Kollegin trifft, sagt die ihm rundheraus, dass er in wenigen Monaten um Jahre gealtert erscheint. Aber sein Einsatz lohnt sich und der neue Chef ist begeistert, so einen einsatzfreudigen, kreativen und auch freundlichen Mitarbeiter gewonnen zu haben.
Beziehungstyp-Denker: Reflektierte Wegbegleiter
Beziehungstyp-Denker bringen eine tiefe Reflexion in ihre Beziehungen ein. Mit ihrem analytischen Denkstil sind sie gute Gesprächspartner und schätzen tiefgehende Verständigung.
Positive Aspekte:
- analytischer Denkstil und Reflexion
- tiefe Kommunikation und Ratgebung
- Betrachtung von Beziehungsfragen aus verschiedenen Perspektiven.
Negative Aspekte:
- gelegentliche Schwierigkeiten, komplexe Gedanken leicht zu vermitteln
- Tendenz zum Über-Überdenken in manchen Situationen
Beispiel: Sandra (BT+Denker) lernte auf einer eher langweiligen Fortbildung Julia (BT+Macher) kennen, weil sie sich in der Kaffeepause gleichzeitig über die verschenkte Zeit beklagten. Doch sie verbrachten mehr und mehr Zeit miteinander, erst am Telefon, dann auch bei gemeinsamen Unternehmungen. Sandra mag an Julia, dass sie bei ihr ihre Gedanken ungestört und ausführlich formulieren kann. Da beide aus dem gleichen Fachbereich kommen, verstehen sie sich auch dahingehend sehr gut. Im Gespräch mit Julia gelingt es Sandra immer öfter, ihre Gedanken zu einem Thema fast druckreif auszusprechen oder auch per Mail aufzuschreiben. Bisher hatte sie keine Kollegin, bei der ihr das so gut möglich war.
Beziehungstyp-Macher: Lebendige Beziehungsenthusiasten
Beziehungstyp-Macher zeichnen sich durch ihre lebhafte Kommunikation und Lebensfreude aus. In Freundschaften bringen sie mit ihrem expressiven Stil Schwung und Spontaneität.
Positive Aspekte:
- lebhafte und expressive Kommunikation
- spontanes Handeln und positive Ausstrahlung
- Vertrauen in das eigene Gefühl
Negative Aspekte:
- gelegentliche Unachtsamkeit beim Zuhören oder Lesen
- Tendenz, in der Fülle von Details das Wesentliche zu übersehen
Beispiel: Aus Julias (BT+Macher) Sicht ist die Freundschaft zu Sandra ebenfalls eine Win-Win-Beziehung. Neben der fachlichen Bereicherung (Sandra ist um einiges älter und länger im Fachbereich tätig) weiß sie Sandras Fähigkeit zu schätzen, wichtige Themen länger und auch rascher zu durchdenken, als sie selbst das gewöhnlich tut. Zudem verarbeitet Sandra eine enorme Menge an Informationen und liest mit einer Geschwindigkeit und Freude Fachartikel, die Julia fremd ist. Meist ist sie zu müde, sich auf längere Texte zu konzentrieren. Von Sandra bekommt sie dann eine knappe Zusammenfassung inklusive einer kritischen Einschätzung.
In einer der kommenden Ausgaben der "Tipps der Woche" werden wir noch den letzten fehlenden Grundtypen, nämlich den Handlungstyp und seine drei Untertypen im Aktivitätsbereich (Fühler/Denker/Macher genauer unter die Lupe nehmen.
So entsteht ein umfassenderes Bild der Naturellvielfalt und ihrer Einflüsse auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und die sich ergebenden Vor- und Nachteile in alltäglichen Situationen.
Wir wünschen Ihnen viele inspirierende Momente, neue Erkenntnisse und tiefe Verbindungen in Freundschaften und Beziehungen.
Herzliche Grüße
Sophia Martina Müller
(von Werner Winkler)
Franz Beckenbauer hat viele von uns ein Leben lang medial begleitet – erst als Fußballspieler, dann als Teamchef der Männer-Fußball-Nationalmannschaft und schließlich als oft umstrittener Funktionär.
Grund genug, ihn anlässlich seines Todes und einer zufällig gerade fertiggestellten Dokumentation (hier kostenlos anzuschauen: https://www.ardmediathek.de/video/beckenbauer/beckenbauer-legende-des-deutschen-fussballs/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzg4NGI1NjhhLThlOTItNDJlNC1hNGZkLWE3Yzg1ODYyYzNjOQ) naturellwissenschaftlich unter die Lupe zu nehmen.
Wer noch nicht ahnte, dass Beckenbauer wohl ein Beziehungstyp-Naturell mitbekommen hatte, bekommt schon in den ersten Szenen des Films ausreichend Argumente geliefert. Meistens freundlich (oder dramatisch aufgeregt, wenn die Mannschaft nicht das tat, was er wollte), offen und den Menschen um ihn zugewandt, so die Beschreibung derer, die ihn gut kannten. Eine seiner Partnerinnen meinte sogar, er wäre wie ein kleines Kind, das die Welt entdecken wolle.
Spannend sind neben den Statements seiner Ex-Frauen auch die ausführlichen Erzählungen seiner Weggefährten. So kommen Sepp Maier, Lothar Matthäus, der frühere Innenminister Otto Schily, der frühere Außenminister Joschka Fischer, Paul Breitner und Günther Netzer ausführlich zu Wort, ebenso der kürzlich verstorbene Wolfgang Schäuble. Rührend auch die Interview-Szenen mit seinem älteren Bruder Walter. Überall lässt sich schon bei oberflächlichem Hinhören etwas vom Beziehungstyp heraushören.
Deutlich etwa der Retter-Impuls, der immer wieder angeregt wurde und gegen den er sich nicht wehren konnte ("Er konnte dazu nicht Nein sagen, wenn er um Hilfe gebeten wurde"). Und leider auch das war beziehungstypisch an ihm: dass er nicht mit seinen Finanzen umgehen konnte und sie an einen Manager delegierte, der ihn wohl nicht optimal managte. Ebenso seine Naivität, wenn es um gesellschaftspolitische Themen oder die Menschenrechte ("Ich habe keine Sklaven gesehen in Katar") ging.
Trotz dieser Schattenseiten bleiben wohl seine grandiosen fußballerischen Fähigkeiten und sein Charisma in Erinnerung. Im Film bekommt er vor allem von den Handlungstypen (Schily, Netzer und Fischer) hierfür gute Noten.
Wer sich auch von den Untertypen her für Beckenbauers Naturell interessiert, findet in der Doku zahlreiche Hinweise auf seine Ich-Verbundenheit und seine Bevorzugung des Denkens (unvergessen etwa, wie er nachdenklich, ganz bei sich, nach gewonnener Weltmeisterschaft über den Rasen schritt, anstatt mit den anderen zu feiern oder seine Frau zu begrüßen, die im Stadion war).
Also eine zeit- und fußballgeschichtlich plus naturellwissenschaftlich sehenswerte Dokumentation, bei der ich mich gefragt habe, was Beckenbauer selbst wohl darüber dachte, als er sie kurz vor seinem Tod (vermutlich) noch gesehen hat?
(von Sophia Martina Müller mit redaktioneller Unterstützung von Werner Winkler)
Liebe Leserinnen und Leser,
herzlich willkommen zum ersten "Tipp der Woche" im neuen Jahr, in dem wir diesmal zunächst den Sachtyp genauer unter die Lupe nehmen. Und zwar auf dessen unterschiedlichen Ausprägungen innerhalb der trisde der Triade der drei Untertypen, nämlich Sachtyp-Fühler, Sachtyp-Denker und Sachtyp-Macher.
Sachtyp-Fühler sind feinsinnige Beobachter
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Sachtyp-Fühler zeichnen sich durch eine besonders genaue Wahrnehmung ihrer Umgebung aus. Sie lesen gerne, hören viel Musik und sind empfänglich für die Feinheiten des Lebens. In Beziehungen fallen sie durch ihre - im Vergleich zu anderen - verstärkte Wahrnehmung und Reizaufnahme auf, doch genau dies kann auch zur Herausforderung für sie werden. In Beziehungen kann selbst der Partner ein Auslöser für die Reizüberflutung sein.
Positive Aspekte:
- genießen Sinnesreize intensiv (auch Speisen, Musik, ...),
- können genau hinhören, zuhören, ein Essen abschmecken, ein Instrument stimmen, u.v.m.
- bleiben eher sachlich-neutral und gelassen, auch bei intensiven Sinneseindrücken
Negative Aspekte:
- Gefahr des schnellen Machens (Reden, Schreiben... ); sie überspringen oft das Denken
- leiden unter der Verarbeitung zu vieler Reize und fühlen sich dann von ihnen erschlagen
- brauchen unbedingt ausreichend Schlaf, um sich zu regenerieren.
Sachtyp-Fühler vernachlässigen häufig die Verarbeitung von Informationen. Sie "sammeln" zu viele Informationen und fühlen sich dann "voll", "überladen" und "überreizt". Auch bei der Nahrungsaufnahme übertreiben sie es gerne und haben deshalb viel häufiger als Sachtyp-Denker oder Sachtyp-Macher Verdauungsprobleme. Besonders dann, wenn sie sich auf "bequeme Kalorien" begrenzen, was bei Sachtypen häufig zu beobachten ist (Wurst, Käse, Milch, Eier). Offenbar möchten sie ihrer Verdauung die Arbeit ersparen. Hier kann die Partnerin oder der Partner durchaus positiv Einfluss nehmen, um den Speiseplan zu ändern und für eine reizärmere Umgebung sorgen. Das ist vor allem für Kinder und gestresste Partner(innen) sehr wichtig.
Sachtyp-Denker sind tiefgründige Analysierer
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Sachtyp-Denker sind intensive Verarbeiter von Reizen. Sie haben häufig Schwierigkeiten, ihre Gedanken in Worte zu fassen, neigen aber dazu, tiefgründige Analysen durchzuführen. In Beziehungen können sie durch ihre tiefen Gedanken und ihre ruhige Art sehr beeindruckend wirken.
Positive Aspekte:
- intensive Verarbeitung von Informationen
- gründliche Reflexion über Themen
- häufig intensive Träume
Negative Aspekte:
- Schwierigkeiten, Gedanken in Worte zu fassen
- Tendenz zu Gedankenschleifen
Was in bestimmten Bereichen ein Segen ist, kann in anderen zu Problemen führen. Sachtyp-Denker übertreiben es nämlich desöfteren mit der Informationsverarbeitung, ihre Gedanken führen sozusagen ein stilles Eigenleben, von dem wenig nach außen dringt. Hier macht es einen bedeutenden Unterschied, ob der Sachtyp-Denker die Gelegenheit findet, seine Gedanken aktiv und selbst gesteuert auszudrücken. Zum Beispiel fand der berühmte Psychotherapeut Steve de Shazer, der höchstwahrscheinlich ein Sachtyp-Denker war, seine bahnbrechenden Entdeckungen anfangs "kaum der Rede wert". Erst als seine Handlungstyp-Frau Insoo Kim Berg ihn bedrängte, wenigstens einen kleinen Artikel für eine Fachzeitschrift zu schreiben und dieser dann hohe Wellen schlug, wurde ihm klar, dass er etwas ganz Besonderes entdeckt hatte. Anschließend hat er die nächsten Jahre damit verbracht, bahnbrechende Bücher zu schreiben und weltweit Vorträge und Seminare zu halten.
Sachtyp-Macher sind expressive Handlungsprofis
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Sachtyp-Macher reden gerne und viel, auch während ihrer Arbeit (und auch mit sich selbst) und drücken automatisch aus, was sie bewegt. Sie können ihrem Gefühl trauen und gehen oft "plötzlich, ganz dringenden" Bedürfnissen nach. In Beziehungen zeigen sie sich expressiv, so, dass es ihre Mitmenschen manchmal erschrecken kann und übersehen dabei jedoch auch leicht Gefahren oder Unannehmlichkeiten, in die sie mit ihrem Verhalten hineingeraten.
Positive Aspekte:
- expressive Kommunikation,
- unkompliziertes Handeln und
- Vertrauen in das eigene (Bauch-)Gefühl.
Negative Aspekte:
- Tendenz, sich selbst beim Reden nicht zuzuhören
- Gefahren und wichtige Details werden leicht übersehen
Sachtyp-Macher neigen in der Informationsverarbeitung zu passiver und zu grober Informationsaufnahme, da Passivität zu den Schwächen der Sachtypen und die eher grobe Reizaufnahme zu den Machern gehört. Sie überhören oder überlesen des öfteren (unbeabsichtigt!) wichtige Informationen, schauen nicht aktiv und gezielt hin, sondern lassen sich "berieseln". Hier hilft es den zwischenmenschlichen Beziehungen bewusster und aktiver Reize aufzunehmen. Etwa indem gezielt und mehrfach etwas wiederholt, d.h. gelesen oder ausgesprochen wird, vor allem Dinge, die von großer Bedeutung sind.
In den kommenden Ausgaben der "Tipps der Woche" werden wir auch die anderen beiden Grundtypen – Beziehungstyp und Handlungstyp – und ihre Untertypen auf der Aktivitätsebene genauer beleuchten. So entsteht ein umfassendes Bild der Naturellvielfalt und wie sie unsere zwischenmenschlichen Interaktionen beeinflusst.
Wir wünschen euch und Ihnen interessante Impulse und ein schönes 2024.
Sophia Martina Müller und Werner Winkler
Heute ein Tipp bzw. drei Tipps für diejenigen, die Jahresrückblick halten wollen.
Entsprechend dem eigenen Naturelltyp neigen
- Beziehungstypen dazu, das Schöne, Besondere, Dramatische aufzulisten
- Sachtypen bleiben eher beim Neutralen, Beständigen, bei Gründen für Dankbarkeit oder bei ihren Ängsten und
- Handlungstypen erinnern besonders das Negative (Krankheiten, Todesfälle etc.)
Aus der naturellwissenschaftlichen Theorie abgeleitet kann also der Tipp lauten, dass
- Beziehungstypen zum Beispiel darüber reflektieren und Dankbarkeit entwickeln dafür, was in diesem Jahr gleichbleibend, beständig und eher neutral war; und dabei vielleicht doch ihren Ängsten rational, ohne Drama, ins Gesicht zu schauen und mögliche Konsequenzen zu bedenken
- Sachtypen sich aktiv dem stellen, was nicht gut war und ist; aber nicht klagend-selbstkritisch, sondern praktisch-konstruktiv, also auf tatsächliche Veränderung zielend
- Handlungstypen sich auf das Schöne, Gute, Gelingende des Jahres besinnen, auf alles, was ihnen Freude, Glück und positive Emotionen beschert hat; daraus können sie dann für das neue Jahr Pläne schmieden, um "mehr vom Guten" zu generieren.
Einen typgerecht-guten Jahreswechsel, verbunden mit einen herzlichen Dank an alle, die sich 2023 mit Rückmeldungen, Fragen oder Beiträgen am Tipp der Woche beteiligt haben!
Werner Winkler

Ein naturelltyp-gerechtes Geschenk ist so gesehen eines, das für einen bestimmten Naturelltyp einen Unterschied ausmacht.
Das kann für einen Beziehungstyp z. B. ein Buch sein, das ihm neue Erkenntnisse schenkt (das muss kein neues Buch sein!).
Oder für einen Sachtyp eine gemeinsame Unternehmung, die ihn körperlich in Bewegung bringt.
Oder für einen Handlungstyp ein (Telefon-)Gespräch, in dem er Zuneigung und Verbundenheit verspürt.
Schon eine simple Frage wie: "Kann ich heute etwas für dich tun?" oder "Womit könnte ich dir eine Freude machen?" kann einen Unterschied bewirken. Ein einfaches Dankeschön ebenso. Oder schlicht das Dasein für einen anderen.
In diesem Sinne wünsche ich frohe Weihnachtstage und fröhliches Beschenken und Beschenktwerden!
Werner Winkler
Kurz vor Weihnachten haben vermutlich die meisten Leser:innen wenig freie Zeit. Daher ist der heute Tipp auch ganz prägnant und kurz – für jeden der drei Naturelltypen nur ein Satz:
Tipp für den Beziehungstyp: Trotz Zeit-Stress jeden Tag mindestens eine halbe Stunde "Nichts" tun, z. B. mit geschlossenen Augen auf dem Sofa oder Boden liegen und der Stille lauschen.
Tipp für den Sachtyp: Trotz der vielen Arbeiten, die noch erledigt werden sollten, gut für den eigenen Körper sorgen – z. B. in Ruhe etwas Hochwertiges kochen, es genüsslich essen und danach einen längeren Spaziergang machen.
Tipp für den Handlungstyp: Nicht nur das "Pflichtprogramm" zu Weihnachten abarbeiten, sondern/stattdessen drei Dinge tun, die wirklich Freude machen (einem selbst oder anderen).
Text: Werner Winkler
Durch Zufall wurde ich auf eine kleine biografische Serie über Albert Einstein aufmerksam: Sie ist in der Reihe "Genius" von National Geographic erschienen und z. B. auf Disney+ verfügbar (bei Amazon kosten alle zehn Folgen der Staffel 15-20 Euro, je nach Auflösung).
Hier ein Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=40yqDWiEr_g
Ich habe die Filme mit großem Vergnügen gesehen, auch weil sie das (vermutliche) Sachtyp-Naturell von Albert Einstein sehr treffend darstellen, ebenso das seiner ersten Frau Mileva Maric (vermutlich ebenfalls Sachtyp – und dazu die Beziehungsdynamik zwischen den beiden. Seine zweite Frau Elsa scheint hingegen ein Beziehungstyp gewesen zu sein.
Nebenbei bekommt man noch etwas Nachhilfe in den historischen Umständen zwischen 1900 und 1950, erfährt viel über die Wissenschaft im Deutschland dieser Zeit, den 1. Weltkrieg oder die Kommunistenangst der US-Amerikaner.
Also gut ausgegebenes Geld bzw. sinnvoll verbrachte Zeit. Der ältere Einstein wird übrigens von Geoffrey Rush hervorragend und mit sichtlichem Vergnügen dargestellt, der jüngere ebenso überzeugend und nuanciert von Johnny Flynn.
P.S. Wer genau zuhört, kann gegen Ende des Films Hinweise auf die Wir-Verbundenheit Einsteins entdecken – sowohl im positiven wie im eher negativen Sinn. Und wer Albert Einstein in Farbe sprechen hören und sehen will: hier ist ein kurzes Video mit ihm: https://www.youtube.com/watch?v=sp72iH3g2pc
Text: Werner Winkler
Wie im letzten Tipp der Woche kurz angedeutet, verändert oder erhellt die Einsicht in den eigenen Naturelltyp nicht nur das Selbstbild, sondern auch den Blick auf die nächsten Mitmenschen.
Hier steht die eigene Familie, auch die Herkunfsfamilie, ganz oben auf der Liste derjenigen, von denen man den Naturelltyp kennen sollte. Wer hier mit den eigenen Analysefähigkeiten am Ende ist, kann sich Unterstützung bei einer Naturellanalystikerin oder einem Naturellanalytiker holen, die/der einen neutralen Blick auf die Familienmitglieder werfen und eine Einschätzung abgeben kann. Oft steht man selbst einfach zu nah an den anderen, um das Naturell zu erkennen. Adressen finden sich auf der Vereinsseite: https://www.naturellwissenschaft.org/de/die-initiative/adressen.html
Für mich persönlich war (während des Lesens von "Wer bin ich? Wer bist du?" von Friedmann/Fritz 1996) hier der erste Aha-Moment: Ich erkannte in meinem Vater den Sachtyp, in meiner Mutter den Handlungstyp und in mir selbst den Beziehungstyp. Danach konnte ich auch meine Brüder und andere Verwandten, die mit uns im Haus lebten, zuordnen und so einen ganz neuen Blickwinkel auf meine Kindheit einnehmen. Oder anders gesagt: Der Nebel meines Unverständnisses für viele Situationen lichtete sich nach und nach :)
Text: Werner Winkler

Oft kreuzen nämlich diejenigen, die sich für ihren Naturelltyp interessieren nicht das an, was ihrem angeborenen Naturell entspricht, sondern vielmehr mehr das, was sie gerne wären. Im Vergleich dazu kreuzen etwa langjährige Partner:innen, die Kinder oder Kolleg:innen wesentlich zutreffender an :)
Jedoch erlebe ich immer wieder, dass Informationen über die Naturelltypen, ihre Eigenarten, Erkennungsmerkmale usw., einen weitaus besseren Ansatz bieten, wenn sich jemand selbst analysieren will. So kann etwa die Infoseite https://www.naturellwissenschaft.org/de/naturellwissenschaft/das-naturell.html und auch die dort verlinkte Broschüre zum Erkennen des eigenen Naturelltyps überaus nützlich sein.
Trotzdem ist aber eine professionelle Naturellanalyse, (wie sie z. B. auf www.naturellanalyse.de beschrieben ist), die fachlich beste Methode der Wahl – vor allem dann, wenn sich die zu Analysierenden vorab etwas einlesen und evtl. auch schon selbst einzuschätzen versuchen. Auch deshalb bieten die von der Initiative zur Förderung der Naturellwissenschaft e. V. Beauftragten schon lange Ausbildungen in Naturellanalyse an: https://www.naturellwissenschaft.org/de/erfahrungsaustausch/ausbildung.html
Gerade dann, wenn man naturelltyp-gerechte Beratung oder Therapie anbieten möchte, erhöht eine Aus- oder Weiterbildung in Naturellanalyse die Sicherheit bei der Einschätzung der Klient:innen deutlich.
P.S. Drei Beispiele, welche spannenden Erkenntnisse man aus der Naturellanalyse gewinnen kann, anbei :)
Text: Werner Winkler
Dieser Tage sah ich ein spezielles kurzes Video: Der ukrainische Präsident Selenskyj, den man vor allem mit einem der Situation angemessenem ernsten Gesicht kennt, zeigt seine (beziehungstypische) fröhliche Seite: https://www.spiegel.de/panorama/ukraine-wolodymyr-selenskyj-wuenscht-sich-in-interview-planet-der-hunde-a-601ec091-62fd-4c95-aedd-faa4fca9d182
Interessant fand ich hier auch, was ihn zum Lachen bringt :) ... das kann ich als Beziehungstyp sehr gut nachvollziehen.
Text: Werner Winkler
Heute wäre Vicco von Bülow alias Loriot 100 Jahre alt geworden.
In der ARD-Mediathek ist dazu eine sehenswerte Würdigung zu finden:
https://www.ardmediathek.de/video/100-geburtstag-loriot/loriot-100-oder-doku-zum-100-geburtstag/ard/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE5NDg3MDE
Aus naturellwissenschaftlicher Sicht interessant sind darin nicht nur die Beiträge zu ihm selbst, sondern auch die Kommentare anderer. So urteilte etwa seine langjährige Filmpartnerin Evelyn Hamann über ihn: „pingelig, nein, präzise”.
Auch wer die handlungstypischen parallelen Handbewegungen sehen möchte, kommt auf seine Kosten: zum Beispiel nach min. 30:00, 36:00, 37:00, 42:00, 1:19:00.
Und wer sich mehr in die handlungstypische Weltsicht Loriots vertiefen möchte, kann seinen Film "Ödipussi" anschauen. Darin ist etwa die besonders innige Beziehung der Handlungstypen zu ihrer Mutter thematisiert.
In "Papa ante portas" hingegen geht es um die Frage, was ein Handlungstyp macht, der überraschend in die Rente geschickt wird und sich nun eine neue "Arbeit" suchen muss.
Ein sehenswertes, ausführliches, etwas älteres Interview mit Loriot findet sich hier: https://www.youtube.com/watch?v=mbhpcBE4W7k
Zu seiner Motivation als Künstler sagte er einmal: „Kommunikationsgestörte interessieren mich am allermeisten. Alles, was ich als komisch empfinde, entsteht aus der zerbröselten Kommunikation, aus dem Aneinander-vorbei-Reden.“
Oder auch: „Ich will versuchen dazu beizutragen, dass man nicht alles allzu ernst nimmt.” (im Interview mit Heiner Gautschy, 1979)
Und speziell aus Anlass des 85. Jahrestages der Reichspogromnacht sehenswert scheint mir ein Interview, wie er als 15-jähriger Schüler in Stuttgart diese Ereignisse erlebt hat: https://www.youtube.com/watch?v=9LoMFTp1M1A – hier ist er auch ausnahmsweise einmal überhaupt nicht lustig oder bissig, sondern im wahrsten Sinne "todernst".
Insgesamt also eine beeindruckende Handlungstyp-Persönlichkeit mit einer ungeheuren Kreativität und Schaffenskraft!
Text: Werner Winkler
Nach Sahra Wagenknecht (Sachtyp), Benjamin Netanyahu (Handlungstyp) heute ein prägnantes Beispiel für einen bekannten Beziehungstyp: Robert Habeck.
Seine aktuelle Rede über Antisemitismus, Deutschland und seine Beziehung zu Israel zeigt anschaulich, wie sich sachlich-fachliches Wissen (die Ressource der Beziehungstypen) mit emotionaler Anteilnahme verbindet.
Hier die Originalrede, auch in voller Bildhöhe, auf der die Körpersprache besser zu sehen ist als in manchen anderen veröffentlichten Bildformaten, in denen vor allem das Gesicht zu sehen ist: https://www.youtube.com/watch?v=MdZvkkpJaVI
Man achte auch auf die Bewegtheit von Habeck, die vielen Adjektive, Bilder und Geschichten, die er zur Verdeutlichung seines Anliegens verwendet. Hätte z. B. ein Sachtyp wie Frank-Walter Steinmeier oder Olaf Scholz diese Rede gehalten, wäre sie sicher lange nicht so positiv und zu Herzen gehend aufgenommen worden.
Hier einige Textabschnitte zur Verdeutlichung, die aus meiner Sicht zeigen, dass er wohl große Teile seiner Rede selbst geschrieben hat:
"... so vielen Menschen, deren Leben von Angst und Leid zerfressen wird. Die öffentliche Debatte ist seit dem Angriff aufgeheizt, mitunter verworren. Ich möchte mit diesem Video einen Beitrag dazu leisten, sie zu entwirren."
"In einem intensiven, in einem schmerzhaften Gespräch erzählten mir die Gemeindevertreterinnen und -vertreter, dass ihre Kinder Angst haben, zur Schule zu gehen, dass sie nicht mehr in Sportvereine gehen, dass sie auf Anraten ihre Eltern die Kette mit dem Davidstern zu Hause lassen."
"Und ein jüdischer Freund berichtete mir von seiner Angst, seiner schieren Verzweiflung, seinem Gefühl von Einsamkeit."
"Die Relativierung des Zweiten Weltkriegs, des Nazi-Regimes als 'Fliegenschiss' ist nicht nur eine Relativierung des Holocaust, sie ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer und Überlebenden."
"Ja, das Leben in Gaza ist Leben in Perspektivlosigkeit und Armut. Ja, die Siedlerbewegung in der Westbank schürt Unfrieden und nimmt Palästinensern Hoffnung und Rechte und zunehmend auch Leben. Und das Leid der Zivilbevölkerung jetzt im Krieg ist eine Tatsache, eine fürchterliche Tatsache. Jedes tote Kind ist eines zu viel."
"Und weil ich kürzlich im Ausland damit konfrontiert wurde, wie der Angriff auf Israel am 7. Oktober als – Zitat – 'unglücklicher Vorfall' verharmlost wurde, ja sogar die Fakten infrage gestellt wurden, noch einmal hier in Erinnerung gerufen: Es war die Hamas, die Kinder, Eltern, Großeltern in ihren Häusern bestialisch ermordet hat. Deren Kämpfer Leichen verstümmelt haben, Menschen entführt und lachend der öffentlichen Demütigung ausgesetzt haben. Es sind Berichte des schieren Horrors – und dennoch wird die Hamas als Freiheitsbewegung gefeiert? Das ist eine Verkehrung der Tatsachen, die wir nicht stehen lassen können."
Der komplette Text der Rede ist hier nachzulesen: https://www.sueddeutsche.de/politik/habeck-rede-wortlaut-antisemitismus-israel-deutschland-1.6297311
Text und Zitateauswahl: Werner Winkler
In den letzten Wochen hatten wir ja u. a. das Thema der typgerechten Kommunikation besprochen.
Eine Leserin hat mich auf die Podcasts von Lex Fridman hingewiesen, der sich relativ einfach als Handlungstyp erkennen lässt, wenn man ihm etwas zuhört.
Angesichts der aktuellen-alten Konflikte im Nahen Osten ist es vielleicht sinnvoll, sich anzuhören, wie der Regierungschef von Israel, Benjamin Netanyahu, ebenfalls gut als Handlungstyp zu erkennen, denkt und wie er auf einen anderen Handlungstypen reagiert, der ihn eine Stunde lang mit klaren Worten konfrontiert.
https://www.youtube.com/watch?v=XpC7SVDXimg
Das Interview wurde vor drei Monaten geführt, also vor dem Terrorangriff der Hamas gegen Israel.
Text: Werner Winkler
Obwohl die Politikerin und Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht schon lange sehr präsent in der Öffentlichkeit ist, sehen wir sie dieser Tage noch häufiger. Anlass für mich, sie noch einmal in Sachen Naturell etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Für den Sachtyp-Verdacht gab und gibt es ja zahlreiche Hinweise. Etwa das lange Zögern, ob sie nun eine eigene Partei gründen soll oder nicht. Oder ihre sachlich-fachlich extreme Kenntnis bei ihren Lieblingthemen. Ebenso kann man in ihren Interviews oder Auftritten gut die für Sachtypen typische dezente Mimik und ihr körperlich wenig kraftvolles Auftreten wahrnehmen. Ebenso ihre Vorliebe für "gute, sachliche Argumente" und Vernunft.
Ich habe mir zwei Interviews ausgesucht, in denen es nicht nur um Politik geht – in einem davon erläutert sie zum Beispiel, warum sie es wichtig findet, sachlich und vernünftig zu sein (und warum sie die Handlungstyp-Frau Claudia Roth und ihr emotionales Auftreten nicht mag). Ab min. 24.00 ist das zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=y952K3FVRwM
Spannend fand ich auch, wie sie auf fünf ihr kommentarlos gereichte Gegenstände reagiert ("Interview ohne Fragen"): https://www.youtube.com/watch?v=IklVheW_0SQ
- auch da kommt sie sehr sachtypisch rüber.
Außerdem ist in beiden Interviews ihr starker Ich-Bezug recht deutlich. Sie bezieht sehr viel auf sich und ihre eigene Biografie (vielleicht ein Hinweis auf eine Vergangenheitsorientierung), sagt sehr oft "Ich", "mir", "mein" etc. – wenn man sie vor großen Gruppen sprechen sieht, wirkt sie eher distanziert und so, als ob ihr das unangenehm ist. Als Jugendliche ist sie gerne längere Strecken gelaufen und würde das auch gerne wieder öfters machen – typisch für Menschen mit Bevorzugung der Ich-Verbundenheit.
Das Wort "Denken" benutzt sie eher selten, hingegen oft "sehen", was auf eine Bevorzugung von Fühlen hindeuten könnte. Für meinen Eindruck antwortet sie oft "unüberlegt", was ihr trotz ihrer unbestreitbar hohen Intelligenz immer wieder harte Kritik oder Unverständnis einbringt.
Für das Ich als bevorzugte Verbundenheitsform spricht für mich auch, dass ihr oft "Ego-Tripps" vorgeworfen werden und mangelnde Team-Player-Qualitäten; vermutlich weiß sie das selbst und hat deshalb so lange gezögert, ob sie eine neue Partei gründen soll? Dass sie jetzt mit ihrer Parteigründung sogar ihren eigenen Namen in den Parteinamen aufnehmen lässt (so wird berichtet), spricht sehr für einen "Ich-Menschen".
Da sich die Bevorzugungen des Naturells besonders in Lebenskrisen oder in besonders anspruchsvollen Situationen zeigen, dürfte ihr Naturell in den nächsten Tagen und Wochen deutlich zu sehen sein – eine Beobachtung lohnt sich also zumindest aus naturellwissenschaftlicher Sicht. Politisch ist sie sicher eine Bereicherung für das demokratische Spektrum, auch wenn ich viele ihrer Thesen und Ideen nicht gut finde; aber das steht ja hier nicht zur Debatte ...
Text: Werner Winkler
Dieser Tipp der Woche von Sophia Martina Müller beleuchtet die Auswirkungen der Zeitorientierung auf die verschiedenen Naturelltypen und gibt Empfehlungen für effektive Kommunikation in Beziehungen.
Die Macht der Zeit: Wie Zeitorientierung die Beziehungen beeinflusst
Liebe Leserinnen und Leser,
Zeit ist ein faszinierender Faktor, der nicht nur unseren Alltag, sondern auch unsere Beziehungen maßgeblich beeinflusst. In diesem Tipp der Woche werden wir einen Blick darauf werfen, wie die Zeitorientierung - die Betrachtung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - die Art und Weise beeinflusst, wie verschiedene Naturelltypen in Beziehungen agieren.
Zeitorientierung in Beziehungen
Unsere Art, Zeit wahrzunehmen, lässt sich in drei Kategorien einteilen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Diese Zeitorientierung beeinflusst unser Verhalten und unsere Erwartungen in Beziehungen erheblich.
… vergangenheitsorientiert …
Diese Menschen betrachten oft die Geschichte und Traditionen. Sie schätzen die Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit gemacht haben, und lernen aus ihnen. In Beziehungen können sie dazu neigen, auf frühere Erfahrungen und Enttäuschungen zurückzublicken.
… gegenwartsorientiert …
Diese Menschen leben im Hier und Jetzt. Sie genießen das Leben in vollen Zügen und sind oft spontan. In Beziehungen sind sie in der Lage, das gegenwärtige Glück und die Freude zu schätzen, können aber gelegentlich langfristige Pläne übersehen.
… zukunftsorientiert …
Sie planen gerne und setzen sich klare Ziele. In Beziehungen können sie dazu neigen, langfristige Verpflichtungen und Zukunftspläne in den Vordergrund zu stellen, was für nicht zukunftsorientierte Partner möglicherweise zu weit weg sein kann.
Auswirkungen auf verschiedene Naturelltypen
Jetzt, da wir die Zeitorientierung betrachtet haben, lassen Sie uns sehen, wie sie sich auf die Naturelltypen im Beziehungskontext auswirken kann:
Vergangenheitsorientierte Sachtypen schätzen Erfahrung und Tradition. Sie könnten darauf bestehen, bestimmte Vorgehensweisen beizubehalten. Gegenwartsorientierte Sachtypen konzentrieren sich gerne auf aktuelle Fakten und Optionen. Zukunftsorientierte Sachtypen blicken gerne sich auf Innovation und Fortschritt.
Vergangenheitsorientierte Beziehungstypen sind nostalgisch und erfreuen sich an gemeinsamen Erinnerungen. Gegenwartsorientierte Beziehungstypen konzentrieren sich auf das Hier und Jetzt der Beziehung. Zukunftsorientierte Beziehungstypen mögen es, Pläne für die gemeinsame Zukunft schmieden.
Vergangenheitsorientierte Handlungstypen setzen auf bewährte Methoden und Prozesse. Gegenwartsorientierte Handlungstypen konzentrieren sich auf aktuelle Handlungsschritte. Zukunftsorientierte Handlungstypen fokussieren sich auf die Etappen der zukünftigen Ziele.
Effektive Kommunikation und Verständnis
Um die unterschiedlichen Auswirkungen der Zeitorientierung in Beziehungen zu bewältigen, ist es entscheidend, sich gegenseitig zu verstehen und zu respektieren. Hier sind einige Empfehlungen:
Rückblick in die Vergangenheit: Sprechen Sie über Ihre individuellen Zeitorientierungen und wie sie sich in der Beziehung bisher zeigten. Was war gut? Was eher nicht? Und wie lässt es sich verbessern?
Flexibilität in der Gegenwart: Versuchen Sie, die Perspektive des Partners zu verstehen und auf die Bedürfnisse einzugehen, wenn es nötig und Ihnen möglich ist.
Gemeinsame Ziele in der Zukunft: Identifizieren Sie gemeinsame Ziele und Pläne, welche die Zeitorientierung jedes Partners respektieren.
Zeit ist der Schlüssel zu tieferen Beziehungen. Die jeweilige Zeitorientierung kann eine aufschlussreiche Perspektive bieten, um die Dynamik in Beziehungen besser zu verstehen und effektiver damit umzugehen. Indem wir die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft gleichermaßen schätzen, können wir ein Gleichgewicht in unseren Beziehungen finden und gemeinsam eine erfüllende Zukunft gestalten.
Mit herzlichen Wünschen für Ihre Zeitreise in der Beziehung
Sophia Martina Müller
Eine der ersten Fragen, wenn jemand anfängt, sich mit Naturellwissenschaft zu befassen, ist: Woran erkenne, wie unterscheide ich die drei Grundtypen?
Wichtig hier: Das Gesamtbild! Wenn man nur auf einzelne Merkmale schaut, ist man irgendwann verwirrt oder wird leicht fehlgeleitet. Um aber genügend Gesamtbilder zu haben, braucht es geeignete Beispiele – entweder im eigenen Umfeld oder aus Filmen. Deshalb heute drei prägnante, wie ich finde:
1. Ein Sachtyp (Interviewer) und ein Handlungstyp (Professor Gerhard Vollmer) im Gespräch: https://www.youtube.com/watch?v=ye7TifCXiCU
2. Zum Vergleich den hier neulich schon einmal vorgestellten Muster-Beziehungstyp (James Cordon) im Gespräch mit einem zweiten Beziehungstyp (Drew Barrymore): https://www.youtube.com/watch?v=5id3gzSGeM0
Die Unterschiede springen da förmlich ins Auge. Speziell, was die Mimik betrifft. Viel Spaß damit :)
Text: Werner Winkler

heute folgt der zweite Teil der Serie, in der wir uns genauer anschauen, wie welche Art der bevorzugten Verbundenheit die Kommunikation in Beziehungen beeinflussen kann.
Emotionalen Verbundenheit: Du, Ich oder Wir (siehe die Triade im Anhang)
Zusätzlich zu den Naturell-Grundtypen spielen auch die Untertypen im Bereich emotionale Verbundenheit eine wichtige Rolle bei der Kommunikation in Beziehungen. Hier sind einige Beispiele, wie sie die Art und Weise der Kommunikation beeinflussen:
Du-Verbundenheit: Menschen mit einer starken Du-Verbundenheit legen Wert auf persönliche Beziehungen zu einem Gegenüber und auf Einzelgespräche.
Was sie schätzen: Aufmerksames Zuhören, Eingehen auf die Einzelperson und persönliche Gespräche.
Was sie stört: Ignoranz des Persönlichen oder Ablenkung während des Gesprächs durch Dritte.
Ich-Verbundenheit: Personen mit einer starken Ich-Verbundenheit legen den Fokus auf das Eigene, z. B. ihre eigenen Bedürfnisse und Meinungen.
Was sie schätzen: Freiheit zur Selbstexpression sowie Raum für ihre individuellen Wahrnehmungen und Gedanken.
Was sie stört: Eingriff in ihre Privatsphäre und übermäßige Kritik an ihrer Person (vor allem in Kombination mit Sachtyp-Naturell).
Wir-Verbundenheit: Menschen mit einer starken Wir-Verbundenheit betonen die Bedeutung von Gemeinschaft und Kooperation.
Was sie schätzen: Zusammenarbeit und das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe/Familie/Nation/Mannschaft etc.
Was sie stört: Konflikte und Egoismus im Miteinander.
Hier einige Empfehlungen, um Beziehungen zu stärken und Probleme zu vermeiden:
• Geben Sie bei Du-Typen viel Raum für Erlebnisse zu zweit und widmen Sie ihnen größtmögliche Aufmerksamkeit durch Einzelgespräche (auch am Telefon, in E-Mails und Messenger).
• Lassen Sie einem Ich-Typen Raum für seine Individualität, seine eigene Freiheit, seine speziellen Gedanken und Ideen; er muss nicht konform mit der Gruppe sein.
• Kooperieren Sie, wo immer es für Sie möglich ist, mit dem Wir-Typen; d. h. schlagen Sie gemeinschaftliche Aktivitäten vor, entwickeln Sie zusammen Pläne und entwerfen Sie Ideen gemeinsam.
Wie bei den Naturell-Grundtypen gilt auch im Bereich der emotionalen Verbundenheit — die Kunst der Kommunikation in Beziehungen erfordert die Fähigkeit, die Vielfalt der Naturelle zu erkennen und (wert) zu schätzen. Dies fördert nicht nur tiefere Bindungen, sondern verleiht auch Stabilität und stärkt die Widerstandsfähigkeit der Beziehung. Dieser Zusammenhalt ermöglicht es, sich sowohl Halt als auch den individuell erforderlichen Freiraum in schwierigen Lebenssituationen zu geben und sich und sein Gegenüber besser zu verstehen.
Wir hoffen, dass Ihnen diese Anregungen nützliche Impulse geben und Ihnen dabei helfen, gut zu kommunizieren und Beziehungen zu stärken.
Mit den besten Wünschen für ein wertschätzendes Miteinander
Sophia Martina Müller und Werner Winkler

Es ist wirklich erstaunlich, wie der Bilderbuch-Beziehungstyp hier mit seiner Begeisterung den anfangs recht steifen Handlungstypen auflockert. Man gewinnt den Eindruck, McCartney habe am Ende wirklich Spaß dabei, fremden Menschen eine Freude zu machen.
Sehenswert und hörenswert, nicht nur aus naturellwissenschaftlicher Perspektive! Spannend auch, was Paul McCartney über seine Mutter erzählt (Handlungstypen haben ja sehr häufig eine besonders innige Beziehung zu ihrer Mutter). Und wie im anhängenden Screenshot zu sehen zeigt McCartney auch immer wieder die für Handlungstypen so bezeichnenden parallelen Handbewegungen und bei James Cordon ist die beziehungstypische vielfältige Mimik unübersehbar :)
Text: Werner Winkler
von Sophia Martina Müller
Liebe Leserinnen und Leser,
Beziehungen sind ein zentraler Bestandteil unseres Lebens, sei es in der Familie, im Kollegenkreis, in Freundschaften oder in romantischen Partnerschaften. Die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren, spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung und Aufrechterhaltung gesunder, erfüllender Beziehungen. In einer kleinen Newsletter-Serie werden wir uns genauer anschauen, wie die Naturelltypen die Kommunikation in Beziehungen beeinflussen können. Zunächst Tipps für den Umgang der drei Grundtypen:
Sachtyp, Beziehungstyp und Handlungstyp in Beziehungen
Jeder von uns hat eine einzigartige Art, Informationen zu verarbeiten (Sachtyp), zwischenmenschliche Beziehungen zu gestalten (Beziehungstyp) und Aufgaben anzugehen (Handlungstyp). Die drei Naturelltypen und deren Ausprägungen variieren stark und beeinflussen maßgeblich, wie wir uns ausdrücken und wie wir auf andere reagieren.
Sachtypen bevorzugen klare und sachliche Kommunikation. Sie legen Wert auf Fakten und Daten und suchen nach logischen Lösungen für Probleme.
• Was sie besonders schätzen: Logik und sachliche Argumentation.
• Was sie besonders verletzt: Mangelnde Anerkennung ihrer Bedürfnisse oder Gefühle.
Beziehungstypen legen den Fokus auf emotionale Verbundenheit und zwischenmenschliche Harmonie. Sie sind sensibel für Stimmungen und versuchen, Konflikte durch Freundlichkeit und Empathie zu vermeiden.
• Was sie besonders schätzen: Einfühlungsvermögen und emotionale Unterstützung.
• Was sie besonders stresst: Wenn ihre emotionalen Bedürfnisse dauerhaft missachtet werden.
Handlungstypen zeigen sich eher pragmatisch und zielorientiert. Sie möchten Ergebnisse sehen und mögen klare Handlungsschritte.
• Was sie besonders schätzen: Effiziente, direkte Kommunikation und konkrete Pläne.
• Was sie besonders nervt: Fehlende Bereitschaft zur Umsetzung ihrer Anweisungen oder Ideen.
Was folgt daraus für eine möglichst gute Kommunikation in Beziehungen?
Um gute Kommunikation in Beziehungen zu fördern, ist es wichtig, den Naturelltyp der anderen zu erkennen, um hieraus stimmige Rückschlüsse und ein passendes Kommunikationsverhalten ableiten zu können.
Hier einige Empfehlungen:
• Zeigen Sie Flexibilität. In Beziehungen, in denen unterschiedliche Naturelltypen aufeinandertreffen, ist die Bereitschaft zum Einnehmen unterschiedlicher Perspektiven zur Identifikation der Bedürfnisse entscheidend.
• Praktizieren Sie Empathie, auch wenn die Reaktionen des Gegenübers für Sie nicht auf Anhieb nachvollziehbar sind. Versuchen Sie, die Perspektive Ihres Gesprächspartners zu verstehen und empathisch zuzuhören.
• Wie oben beschrieben: Wenn Sie mit einem Sachtyp sprechen, präsentieren Sie klare Fakten. Bei einem Beziehungstyp zeigen Sie freundliche Empathie. Bei einem Handlungstyp formulieren Sie klare Handlungsschritte.
Die Kunst der Kommunikation in Beziehungen liegt in der Fähigkeit, die Vielfalt der Naturelltypen zu erkennen und zu respektieren. Ebenso die spezifischen Stärken zu fördern und die Schwächen möglichst als liebenswerte Besonderheiten, die den Menschen ausmachen, mit einem Augenzwinkern anzunehmen. So kann es gelingen, tiefere und erfüllendere Verbindungen zu schaffen und dauerhaft aufrecht zu erhalten.
Wir hoffen, dass Ihnen diese Anregungen nützliche Impulse geben konnten und Ihnen dabei helfen, gut zu kommunizieren und Beziehungen zu stärken.
Mit den besten Wünschen für ein wertschätzendes Miteinander,
Sophia Martina Müller
Vielen Leser:innen hier dürfte Jesper Juul ein Begriff sein. Der 2019 verstorbene Familientherapeut und Autor hat sich vehement dafür eingesetzt, Kinder als kompetente Personen anzusehen. Er sprach von "Gleichwürdigkeit" – ein Begriff, der nahe an den Werten liegt, die sich aus der Naturellwissenschaft ableiten.
Ein hörenswerter, halbstündiger Beitrag auf SWR2-Wissen würdigt ihn freundlich-kritisch: https://www.ardaudiothek.de/episode/swr2-wissen/jesper-juul-das-erbe-des-erziehungsgefaehrten/swr2/94765236/
Mir persönlich gefällt auch sein Ansatz, dass Eltern und andere Erwachsene, die mit Kindern möglichst gut umgehen möchten, zuerst sich selbst gut kennenlernen sollten – um dann auch die Kinder als eigenständige Persönlichkeiten sehen zu können.
Wer Jesper Juul selbst hören und sehen möchte, findet reichlich Gelegenheit auf YouTube, z. B. hier: https://www.youtube.com/watch?v=phvcvSgHWPU
Text: Werner Winkler
P.S. Nächsten Sonntag, 17.9.23 findet um 17 Uhr unsere nächste Online-Veranstaltung statt (Typanalyse live). Alle Termine und die Zugangsdaten finden sich auf https://www.naturellwissenschaft.org/de/erfahrungsaustausch/termine.html
(zum Ende der Sommerpause heute ein Tipp von Sophia Martina Müller)
Liebe Leserinnen und Leser,
im hektischen Alltag begegnen uns oft verschiedenste Herausforderungen, die unsere Fähigkeiten und unsere Persönlichkeit auf die Probe stellen. Heute wollen wir uns mit einem zentralen Thema beschäftigen, das uns alle betrifft. Dabei werden wir uns auf die Persönlichkeitstypen konzentrieren - die Sachtypen, Handlungstypen und Beziehungstypen.
Das Thema: Zeitmanagement
Im Alltag begegnet uns das Zeitmanagement fast überall. Es ist allzu leicht, in der Hektik des Lebens den Überblick über unsere Zeit zu verlieren. Ob es darum geht, einen vollen Terminkalender zu jonglieren, unerwartete Aufgaben zu bewältigen oder den Spagat zwischen Arbeit und Privatleben zu meistern - Zeitmanagement ist eine Herausforderung für uns alle.
Die Stärken der Persönlichkeitstypen:
1. Sachtypen zeichnen sich durch ihre organisierte und strukturierte Denkweise aus. Sie neigen dazu, analytisch vorzugehen und können klare Pläne und Zeitrahmen erstellen, um ihre Aufgaben effizient zu erledigen. Ihre sorgfältige Herangehensweise ermöglicht es ihnen, wichtige Details nicht zu übersehen.
2. Handlungstypen sind entscheidungsfreudig und agieren proaktiv. Sie packen Herausforderungen sofort an und zeigen oft eine hohe Belastbarkeit, wenn es darum geht, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen. Handlungstypen sind darin geübt, ihre Zeit gut einzuteilen und Prioritäten zu setzen.
3. Beziehungstypen sind empathisch und haben ein gutes Gespür für die Bedürfnisse anderer. Sie können gut kooperieren und Netzwerke nutzen, um Hilfe bei der Lösung von Zeitproblemen zu erhalten. Ihre sozialen Fähigkeiten helfen ihnen, Unterstützung zu finden und das Gefühl der Überforderung zu reduzieren.
Die Schwächen der Persönlichkeitstypen und ein Konzept für bessere Lösungen:
1. Sachtypen tendieren dazu, sich in Details zu verlieren und Perfektion anzustreben, was zu Zeitverlust führen kann. Um dieses Problem zu bewältigen, sollten sie sich bewusst Zeitlimits setzen und sich darauf fokussieren, die wesentlichen Aspekte zu erledigen.
2. Handlungstypen können dazu neigen, sich zu viel vorzunehmen und zu hastig zu handeln, was zu übersehenen Details und unvollständigen Aufgaben führen kann. Um dieses Problem zu lösen, ist es ratsam, bewusst einen Schritt zurückzutreten, bevor sie handeln, und sich einen Moment Zeit zu nehmen, um die Situation zu überdenken.
3. Beziehungstypen fehlt manchmal nur die passende Struktur zur Priorisierung in der Zeitplanung. Das kann zu Chaos und Verwirrung bei den Beteiligten führen und den Beziehungstyp unflexibel machen, so das er nur noch schwer Kompromisse eingeht und die verfügbare Zeit ineffektiv und seine Energien gesundheitsgefährdend einsetzt. Um eine gute Balance im Zeitmanagement zu finden, ist es deshalb wichtig, dass der Beziehungstyp lernt sich Prioritäten zu setzen und je nach Verbundenheit – die eigenen oder andere – Bedürfnisse besser zu berücksichtigen.
Fazit:
Jeder Persönlichkeitstyp hat seine eigenen Stärken und Schwächen im Umgang mit Alltagsthemen, insbesondere im Bereich des Zeitmanagements. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit unserem Naturell können wir uns weiterentwickeln und Strategien entwickeln, um unsere Schwächen zu überwinden und unsere Stärken gezielt einzusetzen. So können wir das tägliche Zeitmanagement verbessern und ein ausgewogeneres und erfüllteres Leben führen.
Wir hoffen, dass Ihnen dieser Tipp der Woche geholfen hat, Ihre Perspektive zu erweitern und praktische Lösungsansätze für den Alltag mitzunehmen.
Bis zum nächsten Mal!
Sophia Martina Müller vom Newsletter-Team

Angenommen, jemand erlebt ständig neue Abenteuer und führt ein aufregendes Leben voller Glücksgefühle – aber er hat keine freie Zeit mehr, lebt in finanzieller Unsicherheit und leidet an vielerlei körperlichen Beschwerden. Dann nützt das ganze aufregende Abenteuerleben nichts.
Ebenso bei einseitigem Fokus auf Sicherheit oder Gesundheit. Was nützt es, viele Millionen auf dem Konto zu haben, aber unglücklich und krank zu sein? Oder bei bester Gesundheit 100 Jahre alt zu werden, wenn man unglücklich und verarmt ist?
Was hier exemplarisch für Einzelne beschrieben ist, gilt vermutlich auch für Familien, Gruppen oder ganze Gesellschaften. Und auch hier kann bei Einseitigkeiten ein Blick auf alle drei Aspekte eines "guten Lebens" nützlich sein, um wieder in eine harmonische Balance zu kommen.
Wenn man es problemorientiert beschreiben möchte, könnte man so gesehen von naturelltypischen "Fallen" sprechen. Also im Sinne eines "Zuviel des Guten":
Beziehungstyp: zu viel Abenteuer, Aufregung, Empathie, Glücksgefühle, Beziehungen
Sachtyp: zu viel freie Zeit, zu viel finanzielle Sicherheit, zu viel geistig-spiritueller Tiefgang, zu viel Vorsicht
Handlungstyp: zu viel Arbeit und Erfolg, zu viel körperliche Gesundheit, zu viel Freiheit, zu viel Ordnung, zu viel Besitztümer, zu viel Verantwortung
Um nur einige Beispiele zu nennen.
Einen harmonischen Sommer! Ich verabschiede mich in die Sommerpause und sammle fleißig Material für neue Tipps :)
Werner Winkler, Juli 2023
P.S. Zur Erinnerung: Heute abend findet die zweite Veranstaltung unserer Reihe 2023 statt
So. 9. Juli 2023, 17 Uhr: Kollegialer Austausch für Praktizierende
Diese Veranstaltung kann auch zum Kennenlernen untereinander und zum Netzwerken dienen.
Der Zugangslink für alle Veranstaltungen ist
https://us05web.zoom.us/j/2899799389?pwd=ZG03TVlsWHdYUDZEbmpUbGxFc3hwdz09
Sie benötigen ein Endgerät mit Kamera und Mikrophon. Es wäre freundlich, die Kameras einzuschalten, damit wir uns auch sehen. Die Veranstaltungen werden voraussichtlich ca. 1 - 1,5 Std. dauern.

Als ich anfing, nach Hinweisen auf die Typzugehörigkeit zu suchen, fiel mir auf, dass die drei Grundtypen gerne bestimmte Wörter, aber auch Wortarten verwenden. Ich erinnere mich an einen Artikel des Soziologen Niklas Luhmann. Er war zwar sehr interessant, aber ich verstand ihn nur mühsam. Als mir auffiel, dass er aus extrem vielen Substantiven bestand, war mir klar, warum. Es war mir (als Beziehungstyp) einfach zu abstrakt. Zudem kannte ich viele der Begriffe nicht gut genug, um deren Sinn einzuordnen.
Drei fiktive Beispiele für die dynamische, weiterleitdende Verwendung dieser Triade:
Eine Beziehungstyp-Frau wird von ihrer Kaufsucht gequält. Sobald sie etwas Schönes sieht, ploppen die entsprechenden Adjektive in ihrem inneren Dialog auf wie Sprechblasen: Tolles Kleid, schöne Vase, faszinierende Schuhe usw. – zusammen mit der Therapeutin übt sie nun, statt einem Adejektiv ein weiteres Substantiv oder/und ein unattraktives Adjektiv einzuführen: tolles Kleid aus billigem Nylon; schöne Vase aus zerbrechlichem Porzellan; faszinierende Schuhe mit Leder voller Chemie usw.
Die Sachtyp-Geschäftsführerin hat ihr Führungsteam zum Meeting geladen. Auf der ersten Seite ihrer Präsentation stehen nur Substantive: Krankenstand, Liquiditätsengpässe, Lieferschwierigkeiten. Die Teammitglieder erwarten wie so oft nun eine langatmige und ermüdende Analyse der gesammelten Probleme. Stattdessen zeigt sie nun eine zweite Seite (die sie mit ihrem Coach erwarbeitet hat). Darauf ist jedem Substantiv ein Verb zugeordnet: Krankenstand senken, Liquiditätsengpässe vorbeugen, Lieferschwierigkeiten aktiv vermeiden. Als sie um Anregungen und Vorschläge bittet, sind alle hellwach und neugierig, was die Kolleg:innen beizutragen haben.
Ein Handlungstyp-Junge (6 Jahre alt) fordert von seinen Eltern in einem kleinen Wutanfall "mehr zu essen, mehr zu spielen, mehr fernsehen dürfen". Dann verschränkt er angespannt die Arme und zeigt ein wütendes Gesicht. "Gerne", erwidert der Vater, was den Kleinen sichtlich überrascht und verwirrt. Wenn du uns sagen kannst, welche Eigenschaften das Essen, die Spiele und die Fernsehsendungen haben sollen. Möchtest du mehr ekliges Essen, mehr langweilige Spiele und mehr doofe Fernsehsendungen? Jetzt kann er sein Lachen nicht mehr zurückhalten und er muss genau überlegen, welche Art von "mehr" er gerne hätte.
Tipp für alle Naturelltypen: Wörter, die eine Beschwerde beschreiben, durch Änderung in andere Wortarten ihren Schrecken nehmen – fachlich: Sprachspielen als Intervention verwenden. Beispiel: Ein Klient klagt über seine Depressionen (Substantiv). "Was genau drückt Sie denn nieder?" (verwerbung und eindeutschung) fragt der Arzt und der Klient muss nachfragen, weil er zunächst nicht versteht. Am Ende der Besprechung haben beide eine Liste der Verhaltensweisen, die eher "depressiv/niedergedrückt" oder "leicht/aufgehellt" wirken (Adjektive).
Werner Winkler, Juli 2023
Im Wissenschaftsmagazin Scinexx wurde neulich ein längerer Artikel veröffentlicht, der therapeutische und medizinische Wirkungen von Video-Spielen beschreibt – teilweise sogar von umfangreichen Studien unterlegt.
Hier nachzulesen: https://www.scinexx.de/dossier/zock-dich-gesund/
Spannend dabei: nicht alle Patient:innen profitieren von einem Spiel, sondern nur eine Teilgruppe. Ich vermutet, dass hier das Naturell eine Rolle spielt, womöglich auch der Untertyp.
Es wäre interessant zu wissen, welchen Typen/Untertypen welche Spiele gegen/bei was helfen. Mir selbst (Beziehungstyp-Denker) hilft etwa ein spannender Film, wenn mir im Frühjahr wegen zu vielen Pollen in der Luft die Nase läuft. Spiele habe ich dafür bisher nicht genutzt.
Für Erfahrungsberichte und Hinweise, was welchem Naturelltyp hilft, wäre ich dankbar und werde sie gerne hier in einem späteren Tipp gerne veröffentlichen. Vielleicht hat auch jemand etwas Relevantes bei seinen Kindern oder Enkeln beobachtet?
Werner Winkler, Juni 2023