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 Kategorie: Arbeitswelt Zum jüngsten Beitrag 
Thema: Umgang m. Arbeitslosigkeitredaktionsteam - 02.05.2006 19:27 
Liebe Psychographen,

einen Tag später als üblich, aber es kommt.
Das neue Thema des Monats.
Wir greifen hiermit wieder einen Wunsch, der an uns herangetragen wurde auf, und möchten gerne von euch wissen:

Solltet ihr bereits einmal/mehrmals arbeitslos-/suchend gewesen sein, wie seid ihr damit umgegangen?
Habt ihr vielleicht auch Erfahrungen und Beobachtungen von anderen Typen sammeln können?
Was hat euch evtl. auch zu einer neuen Arbeitsstelle verholfen?

Euer Redaktionsteam (Barbara, Marion, Petra)



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A1   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit bluaflava - 02.05.2006 19:41 
war doch vielleicht auch passend, den tag der arbeit (1.5.) bei diesem thema gleich mal auszulassen ;-D (war´n joke)

ich war bisher glücklicherweise erst einmal arbeitslos- weniger suchend eigentlich.
ich hatte eine stelle, bei der mein chef mir vorschrieb, wie ich dies und jenes zu tun hatte. da mein beruf damals jedoch von kreativität lebte meiner ansicht nach (ich war damals friseurgesellin) und ich meine eigene note miteinbringen wollte, habe ich kurzentschlosse den zwei tage vorher abgeschlossenen vertrag zerrissen (auch das geht bei ST)und den laden verlassen.
danach hab ich erst mal pause in einer eisdiele gemacht.
dabei fiel mein blick auf das schaufenster eines anderen friseurgeschäftes, in dem ein schild "gesellin gesucht" hing.
da bin ich dann rein und meinte: "hier bin ich."
das wars.

von meinen HT um mich herum kenne ich es so, dass sie sich zunächst schwarzärgern, wenn sie gekündigt wurden, dann aber sofort unter dem motto: "denen werd ichs aber zeigen" ab gegangen sind wie schmitz` katze. sofort zeitungen besorgt, anzeigen herausgesucht, angerufen und termin ausgemacht zum vorstellen. wobei ich dazu sagen sollte, dass diejenigen überwiegend im handwerklichen bereich tätig waren.
bei bürojobs aber ähnlich. sofort bewerbungen en masse getippst und weggeschickt.
also da war die bewerbungstätigkeit schon arbeit in meinen augen- respekt!



petra (ST)

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A2   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit engel - 03.05.2006 00:20 
Ich bin bisher ca 1 1/2 Jahre arbeitslos gewesen (lange her), statt gaaanz viele Bewerbungen zu schreiben habe ich das für mich Angenehme mit dem Nützlichen verbunden, 1/2 Jahr Sylt als Au Pair,  einige Monate auf einer anderen Nordseeinsel in einer Pension und einige "schwarz"-Jobs in der Gastronomie. Das hat mir alles Spass gemacht und war eine sehr bewegte Zeit. Aber als es dann eng wurde mit dem Geld hab ich mich dann doch auf die Suche nach einer Festanstellung gemacht incl. Bewerbungen, Vosrstellungsgespräche usw.

Aber ich denke auch schon, dass es wohl am "schlimmsten" für Ht´s ist, nicht arbeiten zu können bzw keine Beschäftigung zu finden.
Den BTen könnte es wohl am leichtesten fallen, aufgrund ihrer Kommunikationsfähigkeit, ich glaub auch egal in welchem Bereich, etwas zu finden - könnte das sein?


Kathleen (ST)

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A3   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit werner - 04.05.2006 11:50 
Selbst war ich bisher nur wenige Tage arbeitslos, als ich ein Stelle gekündigt habe, bevor der Betrieb verkauft wurde bzw. der Chef aufgegeben hat. Ich wollte nicht warten, bis ich rausgeworfen werde. Daher von meiner Seite wenig eigene Erfahrung.

Von einer Kollegin, die lange beim Arbeitsamt Arbeitslose betreute, weiß ich, dass HTs am schnellsten wieder Arbeit finden und damit auch schlecht umgehen können, keine zu haben.

Wenn meine Beobachtung nicht täuscht, müsste unter den Arbeitslosen der Anteil der Sachtypen am Höchsten sein - ihnen scheint es wohl zu gelingen, auch mit dem wenigen Geld auszukommen, das sie trotzdem erhalten und sich irgendwie damit einzurichten. Hier habe ich auch schon oft (auch in Beratungen) die berühmte "Opferhaltung" erlebt nach dem Motto: "Ich kann ja eh nichts tun".

Beziehungstypen scheinen das Problem häufig nicht so ernst zu nehmen, weniger anspruchsvoll zu sein, was einen Job anbetrifft und so eher leichter wieder eine Stelle zu bekommen. Andererseits scheinen mir viele von den "gering qualifizierten" BTs zu sein, was im Endeffekt zu sehr niedrigen Gehältern führt.

Werner (BT)

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A4   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit bluaflava - 04.05.2006 15:59 
ich vermute bei HT zum einen, dass sie es für sie am schwierigsten ist, ohne arbeit/beschäftigung auszukommen,
zum anderen denke ich, dass die motivation, geld heimzubringen evtl. größer ist als für ST z.b.
gründe dafür könnten sein (aus eigener beobachtung):
hohe lebenskosten, standard halten können,
kredite für haus, auto, etc., die abbezahlt werden sollten/müssen,
ernährung einer familie- versorger sein...

ich habe auch bemerkt, dass sie dann die bereitschaft zu hohem zeitaufwand zeigen, wenn hinterher das ergebnis auf dem lohnzettel stimmt.
ein freund von mir, HT, momentan (noch) arbeitslos kündigte bei seinem letzten vorstellungsgespräch ganz klar seine gehaltsvorstellungen an mit der begründung:
"soviel muss ich haben."
als der chef dann zögerte und ihm schon seine unterlagen zurückgeben wollte, meinte der HT dann noch:
"ich habe aber nicht gesagt, dass ich das geld für 8 std. arbeit haben möchte. wie lange ich dafür arbeite ist mir egal. aber die summe muss hinterher stimmen."

fand ich seehr typisch.



petra (ST)

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A5   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit mary - 04.05.2006 21:44 
Guten Abend alle zusammen,

ich kann auch nicht viel eigene Erfahrung beisteuern (glücklicherweise!). Ich kenne allerdings einen arbeitslosen BT: Bei ihm ist mir auch aufgefallen, dass er das gar nicht so ernst genommen hat und die erste Zeit erst einmal genossen hat. Allerdings kam dann das Problem auf, dass er durch die freie Zeit auch viel mehr Geld ausgegeben hat als zu Arbeitszeiten.

Er will sich neu orientieren, was anderes ausprobieren, wodurch er das Problem hat, dass er aus Mangel an Berufserfahrung keine Stelle fand. Jetzt macht er mal ein Praktikum... (hat keine KInder, Freundin die Arbeitet, aber Wohnung abzubezahlen).

Lg Marion (BT)

Marion

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A6   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit simon - 10.05.2006 21:34 
Hallo,
ich finde Arbeitslosigkeit gar nicht mal so schlecht, man hat mal richtig zeit zum nichtstun und zum nachdenken. sich zu fragen, was wir so machen, sagen und wohl denken mögen. andere erfahrungswelten zuteilen, sich zu fragen, warum es menschen gibt die nur im koma leben.
mir hat alleine schon das üben, dass man mal zwei stunden in ruhe dasitzen kann, einfach mal nichts macht außer sich vollkommen entspannt, viel weiter geholfen. sich mal zu überlegen ob es zwischen „geiz ist geil“, „zeit ist geld“, „max. gewinn“ usw. auch noch andere ziele und werte gibt.

grüße

simon (ST)

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A7   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit birgit - 11.05.2006 07:34 
Salute Zusammen,
mir hat die Antwort von Simon gut gefallen. Sich mal Zeit nehmen um über anderes nachdenken, als wie "Arbeiten und Geld verdienen". Allerdings sollten wir uns diese Zeit immer nehmen, ob wir am Arbeiten sind oder nicht, denn diese Pausen oder gedanklichen Inseln bereichern unser Dasein, und können uns Ansporn und Motivation geben.
Ich selber habe mich in meiner Anfangsberufsphase einmal arbeitslos gemeldet, da mir die Zusammenarbeit mit meinem Vor-
gesetzten nicht passte. Diese Zeit war für mich absolut kein Problem (die Jobsituation und die wirtschaftliche Lage waren aber auch damals komplett anders). Ich denke es ist nicht nur Typ-abhängig, wie solch` eine Situation gemeistert wird, sondern auch in was für einer sozialen Situation man ist. Wenn
finanzielle und persönliche Notlagen vorhanden sind, ist die Arbeitslosigkeit ein grosses Problem, dass dann sicherlich Typ-abhängig angegangen wird. Sind keine solcher Notlagen vorhanden, wird die Zeit dann eben auch "Typ-abhängig" verbracht.

Grüsse aus der Schweiz

Birgit

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A8   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit mary - 11.05.2006 12:08 
Birgit, da muß ich dir voll zustimmen! Ich denke auch, es ist ein Unterschied, ob man eine Familie versorgen und/oder etwas abgezahlen muß oder ob man z.B. einen arbeitenden Partner hat/bei den Eltern noch lebt und so den  Rücken frei hat.

@Simon: Sich Zeit zu nehmen einfach mal hinzusetzen und über solchen Sachen nachzudenken, sich zu entspannen,... ist sicherlich schön. Doch wenn der finanzielle Druck, welchen ja viele Leute heute haben, zu groß wird, wird das eher schwierig, denke ich.
Auch könnte ich mir vorstellen, dass vieles davon abhängt, wie lange man Arbeitslos ist. Irgendwann hat man dann auch genug über solche Sachen nachgedacht und das Nachdenken könnte sich dann auch negativ auswirken, oder?

Lg Marion (BT)

Marion

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A9   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit birgit - 11.05.2006 15:31 
Ich denke Marion, dass dann genau die negative Spirale ansetzt, und es oft dann zu Depressionen / Burn-Outs (das könnte das nächste Theam sein!)kommt. Vorallem wenn im Umkreis der Arbeits-
losen keine Unterstützung (Gesprächsgruppen oder ähnliches)/ Personen sind, die diese negativen Gedankenkreise durchbrechen.

Birgit

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A10   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit bluaflava - 11.05.2006 15:38 
ich würde euch da einerseits zustimmen, dass es evtl. von der notwendigkeit der beschaffung finanzieller mittel abhängen könnte, wie groß die motivation nach arbeit ist.
andererseits, wie bereits schon von werner erwähnt, denke ich, dass sich die typen automatisch diese situationen entweder schaffen oder eben dies auch möglichst vermeiden.
ST sind ja weniger bereit, sich in abhängigkeiten wie familie, schulden, etc... zu begeben und kommen eben oft mit seeeehr wenigen finanziellen mitteln aus. HT, wie auch schon geschrieben, verpflichten sich da viel schneller, meiner ansicht nach.

petra (ST)

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A11   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit mary - 12.05.2006 22:05 
@Birgit: Genau das mein ich!

@Petra: Da könntest du recht haben. Meinst du damit, dass es keine ST gibt, die ein Haus/Wohnung/Auto abbezahlen?
Denkst du, dass ein ST der eventuell sich auf so was eingelassen hat, mehr Motivation bei der Jobsuche aufbringt wie welche die das nicht haben?

Lg Marion (BT)

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A12   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit bluaflava - 12.05.2006 22:43 
marion, die gibt es vielleicht schon. aber im vergleich zu den anderen typen, speziell evtl. zu HT, denke ich schon, dass sie weniger auf pump kaufen und sich auch das mit einem hauskauf genau überlegen und solche eventualitäten wie finanzielle misere,eher mit einkalkulieren, sich absichern.
und wenn ich bedenke, wie lange es oft dauert bei ST-männern bis sie heiraten...
bei den ST-frauen könnte ich mir vorstellen, dass es schneller damit geht aus gründen der existenzsicherung.
ganz ehrlich, den job damals konnte ich auch nur so "locker" schmeissen, da ich das gehalt meines mannes im hinterhalt hatte.
aber nach der scheidung kam ich auch mit gaaanz wenig geld aus, da es mir wichtiger war, für meinen kleinen (damals) sohn da zu sein, als arbeiten zu gehen.

petra (ST)

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A13   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit engel - 14.05.2006 01:21 
Ich bin ein "abzahlender" St, aber das nur, weil ich die Sicheheit des monatliche eingehenden Gehaltes im Hinterkopf habe.
Wenn ich arbeitslos wäre, würde ich mich auf sowas auch nicht einlassen oder überhaupt in Erwägung ziehen.

Und wenn ich jetzt den Job verliere, dann wäre natürlich die Motivation um einiges höher, damit ich diese Zahlungen noch leisten kann.
Ich denk, dass bindet einen St schon mächtig, ich will damit sagen, dass auch bei bestehenden Zahlungsverpflichtungen die Motivation höher ist eine Job nicht zu riskieren, klar, wenig Mut und Risikobereitschaft für den St (o:

Kathleen (ST)

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A14   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit mary - 14.05.2006 12:07 
Genauso habe ich das auch gemeint. Ich denke auch, dass ST mehr als andere mit weniger Geld auskommen können. Doch sich ganz frei von der Abhängigkeit finanzieller Mittel zu machen können selbst sie nicht.

Ich kenne einen ST sehr gut, der lange nur mit einem Halbtagsjob und zeitweise überhaupt nicht arbeitend, ganz gut lebte (allerdings noch zuhause bei den Eltern). Als sie dann mit ihrem Freund zusammenzog und die 25 überschritt, kam sie zu dem Entschluß, dass sie sich mit dem wenigen Geld auch nur sehr wenig leisten konnte (größere Wohnung, Auto, Urlaub,...). Das Geld war ihre Motivation die Mittlere Reife nachzumachen um eine höhere Qualifikation ihres Berufes erreichen zu können um mehr zu verdienen.

Lg Marion (BT)

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A15   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit reideen - 16.05.2006 21:58 
Servus

Also jetzt erst mal vorweg, ich kenne mich mit der PG erst seit kurzen aus, habe dank meiner Psycholeherin davon erfahren, dann mal ein Buch darüber gelesen, und jetzt kenne ich mich also ein wenig damit aus, aber ich gehe dennoch erst einmal von mir selber aus *G*....
Ich selber bin HT/MACHER/VERGANGENHEIT/ICH

Und ich habe mir halt mal gedacht, das ich hier jetzt auch mal was reinschreibe weil ich ja auch schon mal längere Zeit Arbeitslos war (ca. 1,5 Jahre)

Also wie habe ich mich verhalten...
Also ich bin ja gelernter Bürokaufmann (Mir hat die Ausbildung nie gefallen, wollte immer in den Sozialen Bereich)und als ich Arbeitslos war, war irgendwie der Strom weg, es war plötzlich alles so ruhig, zumindest war so mein Empfinden. Nach ca. 3 Wochen habe ich irgendwie gemerkt, das ich trotz Arbeitslosigkeit  irgendwie andauernd unter Stress stand, aber da keine Arbeit dar,  hat sich des dennoch auf mein Gemüt niedergeschlagen (wurde auch öfter krank). Ich habe dann angefangen mich ziemlich oft (wesentlich mehr als sonst) mich mit meinen Freunden zu treffen und habe in der Zeit auch mehr als sonst gelesen und ich war jeden Tag in der Badewanne *G*. Mir ging es danach immer besser *G*.
Nach ca. 3 Monaten habe ich dann versucht meine Mittlere Reife nach zu machen, das hat aber nicht funktioniert. Kurze Zeit später habe ich dann den Beruf "Ergotherapeut" entdeckt, denn ich nach sehr viel Kampf endlich erlernen darf, und mittlerweile auch erlerne.

So das war´s jetzt mal von mir
Bye bis zum nächsten mal wenn ich mal wieder Zeit habe

Mario (HT)

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A16   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit bluaflava - 16.05.2006 23:54 
wahrscheinlich schläft der HT-macher bereits.... ;-D
trotzdem ein später abendgruß und ein herzliches willkommen im forum, mario. verstärkung der HT-fraktion- sehr gut!

als ich mir den beitrag so durchlas, kam mir folgender gedanke:
könnte es sein, dass die typen während einer arbeitsfreien zeit erst mal ein bisschen ihre ressource geniessen, die nur temporär begrenzt auch reizvoll oder attraktiv ist?
also HT, die die zeit nutzen, um mal beziehungen zu pflegen, zudem der macher, der das lesen vielleicht kurzfristig geniessen kann und das vollbad?
der St, der in der zeit mal dinge tut, für die er sonst keine energie mehr übrig hat, solange er berufstätig ist oder die freie zeit als aufgabe betrachtet, seine existenz, sein dasein, evtl. neu zu überdenken?
was wäre dann der arbeitsfreie BT? derjenige, der mal die ruhe geniesst, sich zeit für sich selbst nimmt...?


petra (ST)

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A17   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit sandy13.7 - 17.05.2006 21:21 
Also ich war schon mehrmals "arbeitssuchend", hm, aber größtenteils in meiner Erziehungszeit. ja eigentlich nur in meiner Erziehungszeit.Ich war damals in einem Dorf in der Nähe von FFB wohnhaft und dort ist das mit der kinderbetreuung von unter 3-jährigen misserable! also solang durchhalten!hab i auch getan und dann bin ich zurück in den Osten gezogen, weildie kinderbetreuung hier viel länger (std.) ist, hab mich einmal beworben und los gings! also ich bin ein BT und ich würde halt solang nicht ruhen bis ich mein Arbeitziel erreicht habe, auch wenn das ein Umzug abverlangt!? und ich bin sehr hartnäckig!

sandra

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A18   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit steffi - 17.05.2006 22:15 
Meine Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit beschränken sich auf zwei recht kurze Phasen (3 und 6 Monate), wobei es durch Kündigung jeweils selbst gewählt war. Ich glaube, das macht auch noch mal einen großen Unterschied.
Ich wollte damals um jeden Preis nach England und war mir ganz sicher, dass ich dort irgendeinen Job finde - positive BT-Sicht. Der Wunsch war so groß, dass ich auch bei McDonalds die Hamburger umgedreht hätte, wenn es nötig gewesen wäre. War es dann aber zum Glück doch nicht und ich habe nach 4 Bewerbungen in einer Firma einen guten Job gefunden. Nach zwei Jahren stand der Rückweg nach Deutschland an und da war es das selbe. Wie Petra schreibt, waren das für mich echte Ressourcen-Phasen ohne Stress, mit Muse und Gemütlichkeit und v.a. Z e i t. Allerdings hatte ich auch immer mein finanzielles Polster im Auge und wusste genau, wann es Zeit wird, in die "Puschen" zu kommen.
Mein BT-Macher-Mann hat nach dem Studium 3 Monate "lang" einen Job gesucht und ist dabei fast verzweifelt. Er wollte unbedingt arbeiten und was "machen". Er setzte sucg unter großen Druck, der irgendwann in Schlafstörungen mündete. Da war nichts mit Ressource genießen.

Was mir in dem Zusammenhang noch einfällt: sicher gibt es auch noch Unterschiede, wie schnell sich die Typen offiziell beim Arbeitsamt arbeitslos melden. Meine Vermutung wäre, dass da die HTs eher seltener zu sehen sind - auch wenn sie einen Job suchen. Ich selbst hatte damals auch einen Termin beim A-Amt und kam mit einem Packen Formulare, Merkzettel und Fragebogen wieder raus - zusammen mit der Aufforderung mindestens 3 verschiedene Bescheinigungen aus England nachzureichen. Ich habe das alles in den Müll (zu kompliziert) geworfen und mir stattdessen eine Zeitung gekauft.

Liebe Grüße
Steffi (BT)

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A19   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit mkm - 22.08.2006 19:45 
A16   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit  bluaflava (psychographischepost@yahoo.de) -  ...der St, der in der zeit mal dinge tut, für die er sonst keine energie mehr übrig hat, solange er berufstätig ist oder die freie zeit als aufgabe betrachtet, seine existenz, sein dasein, evtl. neu zu überdenken?
Gute These, findet meine Unterstützung.

was wäre dann der arbeitsfreie BT? derjenige, der mal die ruhe geniesst, sich zeit für sich selbst nimmt...?
Hatte einen ähnlichen Gedanken als ich die Mitteilung von (A6   simon )– las, den ich spontan als BT sah, bis ich am Ende aufgeklärt wurde.

A18   RE: Umgang m. Arbeitslosigkeit  steffi (beratung@stefanie-neumueller.de) - 17.05.2006 22:15
   Ich habe das alles in den Müll (zu kompliziert) geworfen und mir stattdessen eine Zeitung gekauft.

Das wäre mir viel zu riskant, dann würde ich ja das Geld riskieren falls ich doch keine Arbeit finde.


Ich war in meinem bisherigen Leben 3x arbeitslos
Das erste Mal gleich nach der Ausbildung für 4 Wochen, bedingt durch ein erforderliches ärztliches Attest, das zunächst nicht ausgestellt werden konnte. Ich wohnte noch bei den Eltern. Es war rechtzeitig klar, dass ich durch die Ausbildungsfirma nicht übernommen würde und so habe ich mit früh um eine andere Stelle bemüht - einfach so auf Verdacht einige Firmen angeschrieben. ---Dies aber wohl eher deshalb, weil meine Mutter dauernd drängte. Dann hatte ich 2 Angebote:  a) wenig Geld, dafür Festanstellung  b) mehr Geld aber befristet.
Tendenz war eher zu a, da zukunftssichernd – Firma b war allerdings größer und irgendwie habe ich dann spontan aus dem Bauch raus dort zugesagt, wohl in der Hoffnung, dass sich in einer so großen Firma vielleicht etwas anderes anbieten würde – was dann auch eintraf.

Das 2. Mal – insgesamt 2 Jahre -
Nach etlichen Jahren Betriebszugehörigkeit (unterbrochen von 5 Erziehungszeiten, die ich nicht als Arbeitslosigkeit im o. g. Sinne sehe) wurde mir, aufgrund der geplanten  Umstrukturierungen, gekündigt .(Eine Weiterbeschäftigung wäre möglich gewesen aber nur mit einer zusätzlichen Fahrtzeit von täglich bis zu 3 Std.) Das war damals wirklich nicht drin, Vollzeitjob, 5 Kinder, Haus, Garten. Das Risiko der Arbeitslosigkeit war mir frühzeitig bewusst. Da ich nicht mehr so jung und attraktiv bin, habe ich mir wenig Chancen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt ausgerechnet und mich umgehend damit befasst, mein Leben neu zu überdenken, neue Ziele zu setzen und umzusetzen(andere Berufsrichtung) . Ich wollte von vornherein nicht in ein ‚Loch fallen’ und nur zu Hause, da wäre ich eingegangen wie eine Primel. Ich brauche einfach geistige Beschäftigung sonst gerate ich ins Grübeln. Anfangs bekam ich 2 oder 3 Vorstellungsangebote, bin auch hingegangen mit erneuter Motivation für den alten Beruf, hat aber nicht geklappt. Jede Absage hat mich runtergerissen, immer wieder neu motivieren war mir zu kräfteraubend, ich wollte mich auf mein Vorhaben konzentrieren – gut das ich das hatte . Habe versucht vom Arbeitsamt Unterstützung zu erhalten, das wurde abgelehnt – ich war noch nicht lange genug arbeitslos. Derweil habe ich die Abendschule besucht und mich ab und an in meinem alten Beruf beworben, da das Amt ja Nachweise haben möchte. Nach ca. 1,5 Jahren war die Auflage eine Wiedereingliederungsmaßnahme mitzumachen. Der Horror schlechthin – selten ging es mir so schlecht wie in dieser Zeit. Einerseits habe ich mich gefreut endlich mal einiges PC-Wissen aufzufrischen und weiterzuentwickeln, andererseits bedeutete das Vollzeitbeschäftigung + Abendschule + Haushalt und Kinder. Ich war guten Mutes, aber die Maßnahme war derart bescheuert organisiert und geführt, dass sich alle Teilnehmer aufregten und die Stimmung entsprechend hochkochte. Wir konnten nichts ändern. Mich hat der Mut verlassen mein neues Vorhaben zu Ende zu bringen, habe einfach eine Bewerbung losgeschickt, da wo ich eigentlich immer schon vorhatte mich zu bewerben/zu arbeiten – und es hat geklappt.

Das 3. Mal
Ich war froh eine feste Anstellung zu haben, wissen wo man hingehört, geregelter Tag, unter Leute,  neues erfahren....    – so froh, dass ich ein Jahr lang versucht habe, die Differenzen zur Chefin klarzukriegen, ohne Erfolg und sie saß am längeren Hebel. (vermutlich HT, DE,GW, ICH) Während ich noch hoffte, dass mein Urlaub die Krise mildern könnte, hatte sie vermutlich schon beschlossen dem ein Ende zu setzen – ich hätte wahrscheinlich noch Jahre nach einem Ausweg gesucht.
Nachdem der Anspruch auf  Arbeitslosengeld erloschen war und ich für Hartz IV nicht infrage komme (zu sparsam gelebt all die Jahre) war ich zunächst unglaublich enttäuscht keine finanzielle Hilfe mehr zu bekommen, da ist dann die Opferrolle voll durchgeschlagen und jede Menge Selbstmitleid. Irgendwann wurde Wut daraus – habe beschlossen, fortan mir öfter was zu gönnen/leisten und das Geld auszugeben, was eigentlich fürs Alter vielleicht auch für die Kinder gedacht war. Den Moment zu genießen, mir keinen Kopf um die Zukunft zu machen, was ich jetzt hab’, kann mir keiner nehmen. (Ist glaube ich trotzdem noch sehr weit weg vom Btypischen.)
Mittlerweile kehre ich zurück zu meinen alten Werten, wenigstens teilweise. Genieße jetzt die Zeit für mich, die freie Entscheidung ob ich  etwas tue und was ich tue. Aber wenn es Not tut, geh’ ich leichter in die Ressourcen.

Monika
(ST – ZU – FÜ – DU)

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